Suzuki Jimny VX 1,3 Deluxe – im Test | 22.01.2015
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Text: Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer
Schon nach den ersten Metern wird klar: Der Suzuki Jimny ist ein Offroader, auf der Freilandstraße oder gar auf der Autobahn fühlt er sich nicht wirklich heimelig, dafür wurde er auch nicht gebaut. Der kurze Radstand sorgt dafür, dass der Wagen in schnelleren Kurven zu schwingen beginnt.
Hohe Geschwindigkeiten empfehlen sich ohnehin nicht, wenngleich auch auf Asphalt das Zuschalten des Allradantriebs stabilisierend wirken kann, vor allem bei Nässe, Schnee und Eis. Bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h kann das 4x4 Drive Select System problemlos während der Fahrt hinzugeschalten werden.
Gegen- und Seitenwind sind aufgrund seiner hohen und kantigen Bauform nicht unbedingt die besten Freunde des Jimny. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt er in 14,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit beträgt beim Handschalter 140 km/h.
Wenn man jedoch die Asphaltstraßen verlässt und sich auf loses Terrain begibt, spielt der Suzuki Jimny all seine Stärken aus: Der kurze Radstand wird dann zum Gewinn, wenn Hindernisse zu überwinden sind.
Im freien Gelände überzeugt der Jimny mit einem großzügigen Böschungswinkel (37 Grad vorne, 46 Grad hinten), auch der Rampenwinkel von 31 Grad kann sich sehen lassen.
Der oben beschriebene 4WD-Modus ist auf Schotterstraßen naturgemäß sehr hilfreich – sollte selbst der einmal seine Probleme haben, beispielsweise bei extrem schlechten Strecken- oder Wetterkonditionen oder bei starken Steigungen, kann auf den Modus 4WD-L, eine Getriebeuntersetzung gewechselt werden.
Die Fünfgang-Handschaltung funktioniert einwandfrei, die Bremsen (vorne Scheiben-, hinten Trommelbremsen) arbeiten verlässlich, auch die Lenkung arbeitet präzise – im Gelände ist der geringe Wendekreis von lediglich 9,8 Metern ein großer Vorteil. Übrigens kann der 1.060 Kilogramm leichte Jimny mit einem Anhänger betrieben werden, der gebremst bis zu 1.300 Kilogramm wiegen darf.
Beim Verbrauch gibt Suzuki folgende Werte an: 8,9 Liter auf 100 Kilometer in der Stadt, runde sechs Liter im außerstädtischen Gebiet. Kombiniert werden 7,1 Liter angegeben. Eine exakte und verlässliche Messung ist im Offroadgelände schwierig, da es auch auf die jeweiligen Strecken- und Wetterverhältnisse ankommt. Wie so oft konnten wir die Herstellerwerte mit knapp über 8 Litern im Test nicht ganz erreichen.
Ein großes Plus ist beim Suzuki Jimny natürlich sein günstiger Kaufpreis. Die Version „basic“ gibt es bereits um 15.990 Euro, was für den verlässlichen Offroader ein mehr als faires Angebot ist. Das teuerste Modell „Automatik spezial“ ist mit einem Viergang-Automatikgetriebe ausgestattet und kostet 19.490 Euro. Die von uns getestete, handgeschaltete Version „Deluxe“ kommt auf 18.490 Euro.
Plus
+ ideal für den Offroad-Bereich
+ robust und verlässlich
+ große Böschungs- und Rampenwinkel
+ kleiner Wendekreis
+ günstigster echter Offroader
Minus
- keine Bluetooth-Freisprechanlage
- geringes Platz- und Lade-Volumen
- für weite Strecken ungeeignet
Resümee:
Der Suzuki Jimny ist und bleibt ein Kultfahrzeug. Seit Jahrzehnten begeistert der günstige Offroader die Forstarbeiter dieser Welt – der Jimny ist günstig, praktisch und nahezu unzerstörbar. Für weite Reisen freilich reichen weder Platz noch Komfort – doch dafür wurde der Kleine auch nicht gebaut.

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