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Nicht im SUV

Der Seat Leon ST X-Perience ist ein höher gelegter Allradkombi für alle, die SUV-Vorzüge ohne SUV-Auftreten genießen wollen. 150-PS-TDI im Test.

Georg Koman

Seat hat es als als kleinste VW-Tochter im Massensegment nicht immer leicht. Jahrelang kämpft man nun schon um ein SUV, bekommen hat man es noch nicht. Angekündigt ist es immerhin, nunmehr schon zweifach.

2016 soll ein SUV der Kompaktklasse kommen, 2020 auch noch ein ausgewachsenes. VW Tiguan und Touareg auf spanisch-rassig, darf man jedenfalls hoffen.

Der Vorgeschmack darauf ist allerdings auch kein schlechter: Er heißt Seat Leon ST X-Perience und ist ein um rund drei Zentimeter höher gelegter Seat Leon Kombi mit Allradantrieb und feiner Ausstattung.

Wir testen die mittelstarke Variante, den Zweiliter-TDI mit 150 PS und Schaltgetriebe. Als Einstiegsmodell gibt es einen 1,6-Liter-TDI mit 110 PS, darüber die184-PS-Version des Zweiliter-TDI und einen 180 PS starken 1,8-Liter-Benziner, beide aussschließlich mit DSG-Automatik. Frontantriebs-Versionen mit 110 Diesel- und 125-Benziner-PS werden ab Juni 2015 das Programm ergänzen.

Obligatorisch beim X-Perience sind unlackierte Radlauf-Applikationen und Stoßfänger samt Unterfahrschutz in Aluminium-Optik, ein Doppel-Auspuffrohr, Felgen von zumindest 17 Zoll Größe und eine Dachreling.

Die Innen-Ausstattung entspricht jener des Leon „Style“, aufgefettet um Klimaautomatik, Sportsitze und Aluminium-Einstiegsleisten. Exklusiv für den X-Perience gibt es Sitze mit braunen Alcantara-Mittelbahnen, ebensolchen Türverkleidungen und orangen Kontrastnähten.

Assistenzsysteme wie Abstandsregel-Tempomat, Spurhalte-, Fernlicht- und City-Notbremsassistent sind allesamt orderbar. Neu ist das „Navigationssystem Plus“ mit einem auf 6,5 Zoll vergrößertem Touchscreen samt Wisch-Funktion und 10-GB-Festplatte ab 1.790 Euro. Durchaus empfehlenswert, denn der Standardbildschirm ist klein, dessen Grafik nicht gerade hoch auflösend.

DIe Maße des X-Perience entsprechen, abgesehen von der Höhe, jenen des Leon ST, also 4,54 Meter Länge, 2,64 Meter Radstand und ein ordentliches Ladevolumen von 587-1.470 Liter.

Das Haldex-System aktiviert wie gewohnt bei Vorderradschlupf die Hinterachse und kann durch Bremseingriffe bei Bedarf auch als Quersperre fungieren. In der Praxis funktioniert das schnell und souverän.

Ansonsten merkt man - im positiven Sinn - keinen Unterschied zum ST. Der X-Perience wankt nicht in Wechselkurven, die Abstimmung ist ebenso straff-komfortabel. An Lenkung und Bremsen gibt es nichts auszusetzen.

Der 150-PS-TDI erweist sich wie immer als gute Wahl. Er hält sich akustisch weitgehend zurück und schiebt mit seinem satten Drehmoment von 340 Nm ab 1.750 Touren kraftvoll an. 87 Sekunden reichen ihm für den Sprint auf 100, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 208 km/h.

Dabei bleibt er mehrheitlich genügsam. Wer - so wie wir - das Gaspedal nicht grundsätzlich an die Bodenplatte nagelt, kommt mit sechs Litern Diesel oder sogar knapp darunter durch.

Der getestete, 150 PS starke X-Perience 2.0 TDI kostet 30.240 Euro, und damit um 2.350 Euro mehr als der gleich motorisierte Seat Leon ST 4Drive in "Style"-Ausstattung.

Durchaus spürbar - das fesche Outfit, die Zusatz-Goodies und der vergrößerten Aktionsradius im rauen Geläuf müssen einem das schon wert sein.

Plus
+ souveräner Allradantrieb
+ fesches Äußeres
+ gutes Raumangebot, großes Ladeabteil
+ agile Lenkung, präzise Schaltung
+ akzeptabler Verbrauch

Minus
- relativ hoher X-Perience-Aufpreis, wenn auch mit feinerer Ausstattung kombiniert

Resümee
Der Seat Leon ST X-Perience mit 150-PS-TDI und Allradantrieb ist ein echter Allrounder imit einem Schuss Optik-Pep und drei Zentimetern Bodenfreiheits-Plus. Klar tut es der normale Leon-Kombi ST auch, aber immer muss die Stimme der Vernunft ja nicht siegen

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