Mercedes GL-Klasse - Neuvorstellung | 22.06.2006
Groß, größer, GL-Klasse
Mit der GL-Klasse erreicht Mercedes vorerst den Gipfel der Offroader, man tritt gegen Audi Q7, Range Rover und Co an, ab 77.244,- Euro geht's los.
mid/hh
Mit einem über fünf Meter langen Luxus-Geländewagen erweitert Mercedes-Benz nun sein Allradangebot. Neben der urwüchsigen G-Klasse, den SUV der M-Klasse und den Crossover-Vans der R-Klasse lockt die GL-Klasse mit ihren mächtigen V8-Ottomotoren bereits den amerikanischen Käufer.
Mit zwei Dieselaggregaten und zusätzlicher Geländetechnik ist der Allrader ab Herbst auch in Österreich erhältlich. Der Einstieg in die Gigantenklasse beginnt bei 77.244,- Euro.
Groß und luxuriös - so könnte man GL übersetzen. Der 2,5-Tonner misst stolze 5,09 Meter und bietet Platz für bis zu sieben Insassen. Das Raumangebot ist demzufolge großzügig, selbst in der optionalen dritten Reihe finden Erwachsene auf mittleren Strecken bequem Platz.
Wenn man Sitz sechs und sieben elektrisch im Boden versenkt, passen 300 Liter Gepäck in den Kofferraum, klappt man auch die zweite Sitzreihe um, sind es 2 300 Liter.
Für den Vortrieb des in Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama gebauten vollwertigen Offroaders sorgen mächtige Sechs- und Achtzylindermotoren.
Für Europa erwartet Mercedes einen Dieselanteil von 80 Prozent. Die Topmotorisierung bildet hier ein souveräner V8-Common-Rail-Turbodiesel mit 225 kW/306 PS Leistung.
Das imposante Drehmoment von 700 Nm liegt bei 2.200 Umdrehungen an, was den Giganten beim Anfahren schnell in Schwung bringt. In 7,6 Sekunden lässt er sich von null auf Tempo 100 bringen. Erkauft werden muss die Fahrleistung allerdings mit einem Spritverbrauch von deutlich mehr als den werksseitig angegebenen 11,8 Litern. Ein Rußpartikelfilter ist bei beiden Dieselaggregaten serienmäßig.
Trotz seiner Größe fährt sich der luftgefederte GL erstaunlich handlich und agil. Nimmt man hinter dem Multifunktionslenkrad Platz, ist das Ausmaß des Autos schnell vergessen. Der Wendekreis von nur zwölf Metern lässt den Fahrer auch den Stadtverkehr meistern.
Per Knopfdruck wird das Fahrwerk zudem auf sportlich getrimmt, so dass sich bei flotter Kurvenfahrt auch das geländewagentypische Schaukeln minimiert. Auf unebenem Untergrund federt der GL jedoch komfortabel ab. Allerdings bringen die Vibrationen auf Dauer Kunststoffteile im Innenraum zu hörbarem Schwingen und mindern so den Geräuschkomfort.
Dafür bringt der Deutschamerikaner einige kernige Eigenschaften mit: Dank Geländeuntersetzung, 30 Zentimeter Bodenfreiheit und zwei Sperrdifferentialen sind Matsch und Schlamm für ihn kein Hindernis.
Beim Design setzt der neue Mercedes deutlich mehr auf Ecken und Kanten als sein technischer Zwillingsbruder von der M-Klasse. Der Kühlergrill steht steil, die Radkästen sind kräftig ausgeformt. Das Cockpit kommt in hochwertig wirkendem Leder und Holz daher. Serienmäßig sind ESP, vier Airbags vorne sowie Windowbags für alle Sitzreihen sowie Klimaautomatik, CD-Radio und vier elektrische Fensterheber.
Hauptkonkurrent des Mercedes GL in den USA ist der Cadillac Escalade, ein bei den Amerikanern populärer Prestige-Geländewagen, der in Europa aber ein Exotendasein fristet. Hierzulande wird sich der GL auch mit dem Audi Q7 auseinander setzen müssen, der fast genauso stattlich, aber günstiger ist.