BMW Winter Technic Drive 2008 | 27.11.2008
Fahrspaß mit ernstem Hintergrund auf rutschigem Untergrund
Auch 2008 veranstaltet BMW auf dem Söldener Gletscher wieder das Winter-Training mit allen xDrive-Modellen, Motorline.cc war dabei.
Im Jahr 1985 brachten die Bayerischen Motorenwerke mit dem 325iX das erste Allrad-Modell auf den Markt. Die Modellpalette wächst und wächst, mit der Einführung des BMW 320d xDrive haben die Bayern nun auch erstmals einen Vierzylinder PKW im 4x4-Programm, den X3 xDrive20d gibt es ja schon länger.
Die etwas sperrige neue Typenbezeichnung soll verstärkt auf den xDrive-Allradantrieb hinweisen, ähnlich wie das „quattro“ bei Audi oder das „4matic“ bei Mercedes. Im Vorjahr wurden weltweit 320.900 BMW xDrive Modelle verkauft, in Österreich betrug der Anteil der Allrad-Modelle starke 37,6 Prozent, damit liegt man um rund 10 Prozent über den direkten Kontrahenten.
Falsche Bescheidenheit wäre aber auch Fehl am Platz, das System braucht sich nicht zu verstecken. Motorline.cc war auch heuer wieder am Söldener Gletscher, um die verschiedenen xDrive-Modelle unter extremen Bedingungen zu testen. Der Wettergott bescherte nicht nur riesige Schneemengen, sondern auch perfektes Ansichtskarten-Wetter.
Und auch wenn der (Fahr-)Spaß nicht zu kurz kommt, so wird doch schnell deutlich, was ein modernes Allradsystem wie xDrive leistet. Grundvoraussetzung, um die Technik überhaupt zum Zug kommen zu lassen, ist natürlich das richtige Reifenmaterial, wer hier danebengreift, dem hilft auch der beste Allrad nicht viel.
Eingeteilt in drei Gruppen erfährt man dann im wahrsten Sinn des Wortes mehr über die Fähigkeiten der Autos, beim Slalom-Parcours kommt dann auch der Drift-Spaß nicht zu kurz.
Herzstück des Allradantriebs xDrive ist ein Verteilergetriebe mit elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung, die Kraft wird in Sekundenbruchteilen dorthin geleitet, wo sie benötigt wird. Die Verteilung erfolgt dabei stufenlos zwischen Vorder- und Hinterachse, im normalen Fahrbetrieb beträgt das Verhältnis 40:60.
Beeindruckend ist auch die Bergabfahrhilfe HDC (Hill Descent Control). Ein Knopfdruck reicht und das Fahrzeug fährt dank automatischem Bremseingriff im Schritttempo stabil auch unwegsames und vor allem glattes Gelände talwärts.
Das Tempo lässt sich mit dem Tempomaten stufenlos steigern, HDC funktioniert sowohl im Leerlauf als auch rückwärts und in Neutral-Stellung des Automatikgetriebes.
Interessant zu beobachten ist auch die Wirkung des elektronischen Stabilitäts-Programmes ESP. Während in Normalstellung rigoros abgeregelt wird, lässt der DTC-Modus leichte Drifts zu. Komplett deaktiviert genießt man dann auch größtmögliche Driftwinkel, zu empfehlen aber nur auf abgesperrtem Gelände.
Besonders effektiv fährt der BMW X6 dank der Dynamic Performance Control DPC um die Kurve. DPC verteilt die Kraft zwischen den beiden Hinterrädern und verleiht dem doch sehr voluminösen Auto ein unglaublich agiles Fahrgefühl. Schade: DPC bleibt dem X6 vorbehalten und kommt vorerst weder beim X5 noch bei anderen BMW-Modellen zum Einsatz.
Unterm Strich ist das BMW Winter Training vor allem für Fahrer der allradgetriebenen BMW-Modelle eine gute Möglichkeit, die Fähigkeiten ihres Autos kennen zu lernen und so auch für Extremsituationen gerüstet zu sein.
Das BMW Winter Training ist für jedermann zu buchen, zwei Tage inkl. Vollpension und Einzelzimmer im 5-Sterne Hotel kosten 1.390,- Euro, mehr Infos und Termine unter www.bmw.at/fahrertraining