
SsangYong Korando - schon gefahren | 22.03.2011
Wiederauferstehung
Nach ein paar harten Jahren samt Konkurs und Eigentümerwechsel gibt SsangYong wieder Gas: mit dem feschen Kompakt-SUV Korando.
Erinnert sich noch jemand an den alten SsangYong Korando? Niemand? Egal, da hat man ohnehin nichts versäumt. Ganz anders der Neue: Der präsentiert sich als gelungener Stilmix aller aktuellen Offroad-Strömungen. Gut so, mit allzu eigenständigem Design lag SsangYong in den letzten Jahren oft genug daneben.
Das war aber nicht der Grund für den zwischenzeitlichen Niedergang des kleinen koreanischen Autoherstellers. Vielmehr wurde SsangYong von seinem Mehrheitseigentümer SAIC sträflich vernachlässigt.
Der größte chinesische Autohersteller war wohl allzu sehr mit der eigenen Expansion beschäftig. Ein Streik der koreanischen Belegschaft gab SsangYong dann den Rest - Konkurs nach „Chapter 11“ war angesagt.
Zum Glück erschien im Oktober 2010 Mahindra als weißer Ritter. Die Inder übernahmen 70 Prozent und haben großes mit dem kleinen Koreaner vor: mindestens sechs neue Modelle sollen in den kommenden drei Jahren entwickelt werden.
Großzügiger Innenraum
Zurück zum Korando: Der hat abseits seines gefälligen Äußeren auch innere Werte: Zum einen der Dieselmotor, der aus zwei Litern Hubraum satte 175 PS holt. Oder der trotz kompakter Außenmaße (Länge: 4,41 Meter, Breite: 1,83 Meter) sehr großzügig bemessene Innenraum. Vor allem die Kopf- und Beinfreiheit im Fond kann sich im Klassenvergleich sehen lassen.
Der Laderaum ist dafür mit einem Grundvolumen von 486 Liter eher kompakt geraten, klarerweise ist er aber erweiterbar und verfügt über ein brauchbares Kellerfach. Auch der Innenraum ist gefällig gestaltet, wenn auch zum Großteil kostengünstiges Hartplastik zum Einsatz kommt.
Einstiegspreis: 24.990 Euro
Auch der nicht ganz leise Motor und die etwas stoßige Federung haben ihren Ursprung in Sparbemühungen. Kein Wunder, angesichts der knappen Preiskalkulation: Ab 24.990 Euro ist der Korando mit Frontantrieb zu haben, Allrad gibt es ab 27.290.
Sowohl 2WD als auch AWD sind mit Sechsgang-Automatikgetriebe zu haben, der Aufpreis dafür ist mit 3.500 Euro allerdings beträchtlich. Als weiteres Extra gibt es lediglich Metallic-Lack.
Der Rest ist ohnehin serienmäßig: Beim Standardmodell „Plus“ unter anderem ESP, sechs Airbags, Nebelscheinwerfer, Klimaanlage, Fernbedien-Zentralsperre, vier E-Fensterheber, beheizbare E-Außenspiegel, Tempomat, Multifunktions-Lederlenkrad, CD-Autoradio mit USB-Anschluss, Bluetooth, Alarmanlage, Einparkhilfe hinten, Alufelgen etc.
Der um exakt 2.000 Euro teurere „Premium“ toppt die Sache noch – mit Klimaautomatik, Lederpolsterung, Sitzheizung vorne, anklappbaren Außenspiegeln, E-Fahrersitz und 18-Zoll-Alus.
Ab 11. April erhältlich
Der Korando ist ab 11. April bei derzeit 25 SsangYong-Händlern in Österreich erhältlich, dazu gesellen sich weitere 20 Werkstätten. Österreich-Chef Michael Langer will mittelfristig expandieren, aber mit Bedacht.
Echte weiße Flecken auf der Landkarte gibt es nicht, doch das Händlernetz ist naturgemäß weitmaschig. In Wien hält etwa SsangYong Fischer (Wien 22) beim Neuwagenverkauf allein die Stellung.
Wem 175 PS etwas viel erscheinen, der kann Anfang 2012 auf eine rund 140 PS starke Motorvariante zurückgreifen. Zur gleichen Zeit wird der Pickup Actyon Sports auf den Markt kommen. Im Auslaufen begriffen ist dagegen der coupéhaft geschnittene Actyon, Rexton und Rhodius werden nicht mehr importiert.