4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Vom Erfolg überholt

Die Verkaufszahlen des seit 2013 gebauten Porsche Macan übertrafen bei weitem die Erwartungen, dennoch gibt es jetzt ein Facelift. Erster Test.

mid/brie

Obwohl der Porsche Macan, Chefdynamiker unter den Kompakt-SUV, absolut noch nicht in die Jahre gekommen ist, hat ihn Porsche im Detail überarbeitet und schickt den Bestseller jetzt mit maßvollen optischen Retuschen in die zweite Runde.

Die geänderten Lufteinlässe in der Fahrzeugnase sollen dem Macan etwas von der Unverbindlichkeit nehmen, mit der er bisher unterwegs war. Im Heckbereich spielt Porsche eine Designkarte, die besonders bei Nacht auftrumpft: das durchgehende Leuchtenband, das wir schon von anderen Modellen der Sportwagenschmiede kennen. Zur Markenidentität leisten auch die Bremsleuchten im Vierpunkt-Design ihren persönlichen Beitrag.

Im Innenraum hält nun ein größeres Display im oberen Bereich der Mittelkonsole Einzug. Die Luftaustrittsdüsen, die bisher rechts und links daneben Platz fanden, sind nun in ihrer Position weiter nach unten verbannt. Außerdem ist auch das aus dem 911 bekannte GT-Lenkrad mit dem "Mode-Select"-Schalter zu haben, mit dem der Fahrer verschiedene Fahrdynamik-Konfigurationen von Normal bis Sport Plus anwählen kann. In der heißesten Schalterstellung werden Gaspedalbefehle noch spontaner umgesetzt.

Der neue Porsche Macan geht mit zwei Motorisierungen an den Start. Als Einsteiger dient der überarbeitete Zweiliter-Vierzylinder-Turbo mit 245 PS, sein stärkerer Bruder mit dem Dreiliter-V6-Turbo offeriert satte 354 PS. Der neue V6 ist nicht unbekannt: Er hielt zunächst in den Modellreihen Panamera und Cayenne Einzug. Beide Benziner erfüllen die strengere Abgasnorm EU 6d-Temp. Der Diesel wurde, wie von Porsche bereits angekündigt, völlig aus dem Programm genommen.

Beide Benzinmotoren sind auf ihre Art gelungen. Wem Leistung nicht so wichtig ist, dem wird der Vierzylinder absolut reichen - ohne dass deswegen Langeweile angesagt wäre. Der "Dicke" macht aber nicht nur leistungsmäßig mehr her.

Das kräftige Trompeten aus vollen Backen hat im Sechszylinder einfach mehr Resonanz, ist emotionaler, ist mehr Porsche. Dass der potente Motor den Sprint von Null auf Hundert in 5,1 Sekunden erledigt und den dynamischen Vortrieb erst bei 254 km/h deckelt, hat im Alltagsbetrieb weniger Bedeutung, als bei Stammtischdiskussionen mit deren akademischen Benzingesprächen.

Beim ersten Probegalopp auf der herbstlich ruhig gewordenen Insel Mallorca gefiel uns der Macan in erster Linie durch seine Lenkspontanität und das knackige Fahrwerk, das die Insassen allerdings nicht gnadenlos durchschüttelt. Auch die Wankneigung der Karosserie in Kurven wurde durch Feinschliff im Fahrwerk noch weiter zurückgenommen. Für die zügigen Gangwechsel sorgt das 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe PDK, das den "Dampf" des Motors an den Allradantrieb weiterreicht.

Eine geänderte Geometrie der Felgen an der Vorderachse lässt den Macan noch präziser einlenken als bisher. Ehrensache, dass auch dieser Porsche mit einer für SUV untypischen Mischbereifung über die Straßen rollt. Soll heißen: An der Hinterachse sind dickere Räder montiert als vorn. Auch klar, dass der Kunde beim Raddurchmesser die Wahl zwischen 18 oder 21 Zoll hat. Zudem lässt sich in der Optionsliste auch ein Kreuzchen bei der Luftfederung setzen, die alles einfach noch besser kann als die Version mit den Stahlfedern.

Bei der Preisgestaltung bleibt sich Porsche ebenfalls treu. In den Grundausstattungen sind für das Vierzylindermodell in Österreich 70.346 Euro (Deutschland: 58.763 Euro) und für den Macan S 79.093 Euro (D: 64.356 Euro) fällig. Das robuste Preisniveau wird den weiteren Erfolg der Macan-Baureihe kaum schmälern - auch wenn sich die Verkäufer von den Kunden, die unbedingt einen Diesel haben wollen, höflich verabschieden müssen. Bevor sich der enttäuschte Interessent abwendet, sollte der Porsche-Dealer einen Macan mit Sechszylinder anlassen - vielleicht lässt sich der Kunde dann doch noch umstimmen.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

"Wir sind bereit, das Offroad-Segment mit dem Fisker Ocean Force E aufzumischen!" tönt Fisker selbstbewusst im Rahmen der Enthüllung der neusten Version ihres Elektro-SUV, das ab dem vierten Quartal 2023 bereits in den Handel kommen soll.

Der späte Vogel überfährt den Wurm

Ford Ranger Raptor im Test

Die Autowelt ist im Umbruch. Und dann ist da Ford. Die hauen, vermutlich ala „wann, wenn nicht jetzt noch schnell“, die Neuauflage ihres Pick-up-Bestsellers mit dem Motor aus dem Ford GT, einem Bodykit aus Bubenträumen und dem Fahrwerk eines Baja-Rennwagens raus. Komplett vorbei am Markt? Vielleicht. Trotzdem großartig? Verflucht ja.

Limitierter Retro Defender zum 75ten

Land Rover Works V8 ISLAY EDITION vorgestellt

Land Rover Classic präsentiert sein erstes Heritage-Sondermodell. Mit dem Classic Defender Works V8 Islay Edition feiert der britische 4x4-Spezialist seinen 75-jährigen Geburtstag. Die Retroausgabe startet in zwei Karosserievarianten zum Preis ab rund 263.000 Euro.

Acht "Grenadiere" stehen zur Verfügung

Ineos Grenadier am Red Bull Ring erlebbar

Der Red Bull Ring ist erneut um eine Attraktion reicher. Ab April darf der neue Ineos Grenadier auf dem Offroad-Gelände von Österreichs berühmtester Rennstrecke zeigen, was er kann.

Geländegängiger und luxuriöser gleichermaßen

Das ist der neue VW Amarok

Er startet mit fünf Turbomotoren mit Leistungen von 110 bis 222 kW und bis zu sechs Zylindern Anfang 2023 durch und soll sowohl höhere Geländegängigkeit, auf Wunsch aber gleichzeitig auch deutlich mehr Komfort und Luxus bieten als sein Vorgänger.

150.000 Euro nur für den Umbau

Das ist der delta4x4 Rolls Royce Cullinan

Ein Rolls-Royce parkt fast immer in der Garage oder steht an der Pforte eines Palast-Hotels parat. Doch geht es auch ganz anders, wie die Off Road-Experten von delta4x4 demonstrieren.