
Neue Motoren: Jeep Wrangler, Jeep Cherokee | 07.06.2019
Neues Feuer
Jeep tauscht in Cherokee und Wrangler die Benziner aus. In beiden SUV arbeitet jetzt der neue Zweiliter-Reihenvierzylinder. Erster Test.
mid/Mst; Fotos: Solveig Grewe
Im Jeep Cherokee ersetzt der Zweiliter-Vierzylinder den 3,2-Liter-Sechszylinder, der trotz mehr Hubraum deutlich weniger Drehmoment bot. Jetzt sorgen 272 PS und 400 Nm in Zusammenarbeit mit dem Neungang-Wandler-Automatikgetriebe im Mittelklasse-SUV für kraftvollen und souveränen Durchzug, der Sechszylinder lieferte noch 85 Newtonmeter weniger.
In der Version Trailhawk, die jetzt die Palette der Cherokee-Modellvarianten ergänzt, setzt Jeep ausschließlich auf den neuen Benzinmotor, während bei den anderen Modellen auch noch der 2.2 MultiJet II Turbodieselmotor mit 195 PS zur Wahl steht. Äußerlich erkennbar sind die Trailhawk-Modelle am schwarzen Blendschutz auf der Motorhaube und an dem berühmten "Trail Rated" Emblem im Bereich der A-Säulen, das erst nach einer Reihe von ausführlichen Tests im Hinblick auf Traktion, Bodenfreiheit, Manövrierfähigkeit, Achsverschränkung und Wasserdurchquerung vergeben wird.
17 Zoll große Geländereifen, Front- und Heckstoßfänger mit größeren Böschungswinkeln, Unterfahrschutzplatten sowie ein Höherlegungssatz um zwei Zentimeter lassen Zweifel an der Geländegängigkeit erst gar nicht aufkommen.
Die 4x4-Fähigkeiten basieren auf dem ausschließlich für den Trailhawk entwickelten Vierradantriebssystem Jeep Active Drive Lock und dessen sperrbarem Hinterachsdifferenzial, das die Traktion in niedrigen Gängen maximiert, um Hindernisse zu überwinden und extreme Gelände zu meistern.
Mit einer frei wählbaren Sollgeschwindigkeit von bis zu neun Kilometern pro Stunde klettert der Trailhawk jetzt in einem Steinbruch bei Verona mühelos über steile Hänge bergauf oder abwärts und durchfährt Wasser-Furten. Ohne die Schlammspritzer auf der Motorhaube würde er in seinem schicken roten Blechkleid auch vor der Arena in Verona zweifelsohne eine gute Figur machen.
Über jeden Zweifel an seinen Offroadqualitäten erhaben, kraxelt jetzt der wohl authentischste Jeep, der Wrangler, inzwischen in seiner vierten Generation auf dem Markt, langsam eine 60 Prozent steile Strecke mit ausgefahrenen Spurrillen empor. Auch unter seiner Motorhaube überzeugt der neue 2,0 Liter Vierzylinder, hier in Zusammenarbeit mit der serienmäßigen Achtgang-Wandlerautomatik.
Dem bisherigen 3,2 Liter großen Sechszylinder braucht man nicht groß nachzutrauern. Der Turbolader des neuen Nachfolge-Motors sorgt bei einer um 43,3 Prozent höheren Drehzahl nicht nur im anspruchsvollen Gelände für ein zackiges Ansprechverhalten und prompte Leistung. Der Durst hält sich mit den angegebenen 9,0 Litern im Mix für den Zweitürer noch in Grenzen, allerdings gönnt sich der Wrangler im Gelände genau wie der Cherokee gerne auch mal ein paar Schlückchen mehr.