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Die Ruhe vor dem Sturm

Ob Waldpädagogik oder Wildwasser-Rafting ist nur eine Frage der Einstellung. Mit 625 PS im oberösterreichischen Mitterstoder unterwegs.

Mag. Severin Karl

Wird ein Fahrzeug mit 625 PS fär einen Roadtrip ausgefasst, lässt das auch erfahrene Motorjournalisten nicht kalt. Vor allem, wenn darüber hinaus über 250.000 Euro auf dem Preiszettel stehen. Ein Druck auf den Startknopf, die ersten Meter Fahrt und sofort stellt sich die Frage: Haben wir von BMW das falsche 8er Gran Coupé ausgehändigt bekommen?

Performance-Elefant
Kein rotzfrecher Motorsound, kein sportwagenhaftes Rumpeln und sogar der optische Auftritt ist nur im Detail aufregend. BMW lässt selbst das M8 Gran Coupé samt M-Competition-Paket nicht zum rosa Elefanten im Porzellanladen verkommen. Es handelt sich um einen echten Reisewagen. Also, dann reisen wir.
Sanft gleitet die über fünf Meter lange Sportlimousine über die Autobahn, das satte Leergewicht von knapp 2 Tonnen ist kein Thema. Fast ist man über jeden Ballast froh, denn der V8 Twin Turbo mit 750 Nm darf das Fahrzeug in 3,2 Sekunden in Richtung 100 km/h reißen. Was könnte er mit einem leichteren Fahrzeug anrichten?

Carbondach im Blindversuch
Bei den Ausfahrten rund um das Hotel Poppengut am Poppenberg im oberösterreichischen Mitterstoder leistet der intelligente Allradantrieb mit vollvariabler Drehmomentverteilung zwischen den Achsen und ebenso vollvariablem aktivem M Differenzial beste Arbeit. Am Steuer merkt man nur die Leichtigkeit, mit denen die breite Niere um die Kurven der Höss Panoramastraße gezirkelt wird. Dass das Carbondach den Schwerpunkt noch weiter senkt, ist eine Tatsache. Würde das jemand im Blindversuch herausdividieren können? Blitzschnell sortiert die Automatik ihre acht Gänge. Nicht nur beim Sturm auf den Berg macht das Freude, auch im Alltag schätzt man die fleißige Schaltarbeit: Für ein Auto dieses Kalibers sind knapp 10 Liter Verbrauch, die daraus resultieren, durchaus respektabel.
Die Vielfalt der Region erfreut auch im Herbst, wenn noch niemand an die kommende Wintersaison denken will. Bei Fahrradausflügen oder Wandertouren fühlt man sich an den Fahrmodus Sport im M8 erinnert, während Fels-Hochseilgarten, Paragleiten und vor allem Wildwasser-Rafting mehr zum Modus Sport+ tendieren. Wie schon erwähnt, kann es der BMW hervorragend ruhig angehen lassen. Auf den Fahrmodus Comfort umgelegt, wäre das Programm der Gegend Waldpädagogik, ein Einblick ins Bienenschauhaus oder der Besuch beim Maultrommelmacher.
Uns hat es der Stromboding-Wasserfall angetan, der mit Wanderschuhen an den Füßen erforscht wird. Die Kraft der Natur erinnert uns unweigerlich an den leistungsstärksten Motor aller Serienfahrzeuge der Bayern. Wie das Gesamtpaket M8 Gran Coupe? ist das Schauspiel in unberührter Natur nett anzusehen. Die Power dahinter ist eine andere Geschichte.

Ametrin als Aufpreisposten
252.378 Euro sind für den Testwagen in der Farbe „Ametrin metallic“ konkret zu bezahlen. Das M-Competition-Paket ist der größte Aufpreisposten, neben 25 PS Mehrleistung bringt es eine spezielle Sportabgasanlage, 20-Zoll-Felgen samt Mischbereifung und viele Details, die vor allem optischer Natur sind. Die Carbon-Elemente fallen natürlich ebenso ins Gewicht, sogar gebremst wird mit Carbon-Keramik-Stoppern. Einige Tausender gehen für den Surround-Sound von Bowers & Wilkins drauf und das Nachtsichtsystem mit Personenerkennung ist auch nicht gerade günstig.
Mit dem Nobelhobel ins High-Class-Hotel also? Mitnichten, das Poppengut steht für ein besonders faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Je länger man im Wellnessbereich entspannt, desto weniger spürt man das Loch, welches das Gran Coupé ins Konto gerissen hat – zumindest kann man sich das einreden.

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