BMW X5 xDrive30d A - im Test | 14.04.2014
Weißer Riese
BMW stellt die dritte Generation des X5 vor. Was kann das mächtige "Sports Activity Vehicle"? Wir testen den Dreiliter-Diesel mit 258 PS.
Johannes Toth
Wenn er allein am Parkplatz steht, sieht er gar nicht so groß aus, dieser SUV. Je näher man ihm jedoch kommt, desto mehr wächst dieses Auto – und das durchaus auch im übertragenen Sinn. Aber alles der Reihe nach.
Mit dem elektronischen Fahrzeugschlüssel in der Tasche und dem Komfortzugang aus der Aufpreisliste berühren wir die Türschnallen und die Türverriegelung springt auf. Einsteigen. Bremspedal treten und Startknopf drücken. Das mächtige Dreiliter--Dieselaggegrat erwacht und die Show beginnt.
Das feststehende, 10,2 Zoll große Farbdisplay kann als Splitscreen geschaltet werden und dann gleichzeitig zwei verschiedene Informationsbereiche wiedergeben. Am Stand und bei geringer Geschwindigkeit blendet der Surround View das Auto aus der Vogelperspektive ein.
Kameras vorne, hinten und an den Außenspiegeln zeigen dann die Umgebung und helfen beim Rangieren. Wem das immer noch nicht genug Information ist, der schaltet direkt auf Front- oder Heckkamera um.
In Fahrt werden die wichtigsten Informationen via Head-Up Display in die Windschutzscheibe eingespiegelt. So beispielsweise die aktuelle Geschwindigkeit und die nächsten Navigationshinweise. Sehr nützlich ist zusätzlich auch das Erkennen und Einblenden von Überholverbotstafeln und von Geschwindigkeitsbegrenzungen. „Herr Inspektor, ich hab´ das Taferl glatt übersehen“ spielt´s dann aber leider auch nicht mehr, sofern sich das gestrenge Auge des Gesetzes mit dem Auto auskennt.
Der X5 xDrive ist trotz seiner Anmutung kein Geländewagen. Der intelligente permanente Allradantrieb dient allein der Fahrdynamik und der Spurstabilität. Mit der Unterstützung unzähliger Sensoren wird die Kraft variabel dorthin geleitet, wo die Traktion diese benötigt und die Fahrbahnverhältnisse sie erlauben.
Einzig die Schrittgeschwindigkeits-Bergabfahrhilfe Hill Descent Control kennt man auch aus anderen 4x4-Fahrzeugen. Bei BMW kann man die Geschwindigkeit allerdings variieren.
BMW hatte immer schon was über für große Buben. Im X5 werden wir zum Beispiel mit einer "xDrive Status"-Anzeige bedient, die das Fahrzeug auf einer Scheibe darstellt. Falls wir also gerade nicht spüren, daß wir schräg bergab fahren, sehen wir am Screen die Längs- und die Querneigung des Autos.
Die Lieblingsanzeigen der mitfahrenden Jungs waren jedoch zwei andere am Bildschirm. Auf digitalen Rundinstrumenten kann man ablesen, wieviel Leistung in kw und wieviel Drehmoment in Nm eben jetzt gerade vom Triebwerk abgerufen wird.
Abgesehen von diesen Spielereien sind natürlich jede Menge Sicherheitsgoodies an Bord. Eine Spurverlassenswarnung vibriert am Lenkrad, wenn eine Bodenlinie überfahren wird. Die Auffahrwarnung zeigt ein knapp vorausfahrendes Fahrzeug in den Armaturen und im Head-Up Display an.
Bei aktiviertem Tempomat bremst das Auto selbstständig ab und beschleunigt bei Betätigung des Blinkers wieder. Und bevor die nächste Frage kommt: ja, er ist ein Schlauberger – wenn wir die Fahrspur beibehalten, bremst der X5 nochmals.
Sehr angenehm ist auch die aktive Geschwindigkeitsregelung mit Stop & Go-Funktion. Im dichten Verkehr oder im Stau bremst und beschleunigt der Wagen immer angepasst und mit ausreichendem Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.
Ob die 258 PS des BMW X5 für 2,1 Tonnen Gewicht ausreichen und wieviele Tankstops nötig sind, lesen Sie auf Seite 2.
Weitere Testdetails:![]() |