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Gelungen anders

Der Hyundai Kona ist mittlerweile auch als Diesel mit Allradantrieb erhältlich. In dieser Konfiguration stellt sich das City-SUV unserem Test.

Text: Tanja Pitzer; Fotos: Bernhard Reichel

Nicht nur, aber auch beim Kona ist Hyundai antriebsmäßig außergewöhnlich breit aufgestellt. Erst nur als Benziner erhältlich, inzwischen sind auch Dieselmotor, reiner Elektroantrieb und Hybridantrieb im Angebot. Gerüchten zufolge soll uns demnächst sogar eine N-Sportversion erfreuen.

Obwohl Hyundai bei seiner aktuellen Modellpalette eher auf kühl-geradliniges Design setzt, geht der Hersteller bei seinem kleinsten SUV einen anderen Weg. Der Kona ist auffällig eigenständig und hebt sich im Straßenbild erfrischend von der Konkurrenz ab. Durch die geringen Abmessungen wirkt er außerdem kompakt und bullig.

Vorne fallen sofort die zweigeteilten Scheinwerfer auf. Schmal und lang gezogen befinden sich oben die Tagfahrlichter mit Blinkern und darunter die Hauptscheinwerfer. Zusammen mit dem typischen Kaskadengrill verleiht das dem Kona ein unverkennbares Gesicht. Auch das Heck trägt eindeutig die Handschrift von Hyundai. Die mächtige Kunststoffumrandung an den Seiten und am Heck lässt ihn noch bulliger wirken und wahrt den Schein echter Geländegängigkeit.

Im Innenraum geht es konservativer zu. Hier ist alles wie es sein sollte und das ist kein Fehler. So punktet auch der Kona mit guter Verarbeitung, hochwertigen Materialien und vielen Ablagemöglichkeiten. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und außerdem gibt es noch für alle wichtigen Dinge eigene Tasten oder Drehregler.

Einzig eine Schnellauswahl für das Telefon wäre noch wünschenswert. Sonst gestaltet sich die Bedienung aber gewohnt intuitiv und die Krell-Musikanlage klingt wirklich gut. Wem der Innenraum im Vergleich zur flippigen Außenansicht doch zu farblos erscheint, der kann in der Zubehörliste ab der Ausstattungslinie „Level 5“ aus einigen Farbakzenten wählen.

Kritik müssen wir am Head-up-Display (Serie beim getesteten "Level 6") üben: Dieses wird, wie in dieser Preisklasse üblich, über eine ausgefahrene Scheibe realisiert, doch ist diese so ungünstig platziert, dass der Mehrwert der dadurch entstehen sollte – den Blick nicht von der Straße abwenden zu müssen – nicht wirklich erfüllt wird.

Ins Auto eingestiegen, fühlt man sich sofort wohl. Auch die Übersicht ist erstaunlich gut. Eine Eigenschaft, die in den letzten Jahren leider Mangelwahre geworden ist. Alles zusammen bietet das bereits eine gute Basis, um sich gegen Konkurrenten wie Citroen C3 Aircross, Mazda CX-3, Ford Puma, Fiat 500X, Honda HR-V, Nissan Juke oder Seat Arona und VW T-Cross und seinen Konzernbruder Kia Stonic durchzusetzen.

Das Herz unseres Testwagens ist ein 1,6 Liter Vierzylinder-Turbodiesel, der an ein 7-Stufen Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt. ist. Aus dem Selbstzünder lassen sich 136 PS und 320 Nm kitzeln. Zusätzlich gibt es den Motor auch mit 116 PS, dann aber nur frontgetrieben und mit Handschaltung.

Das maximale Drehmoment liegt zwischen 2.000 und 2.250 Umdrehungen an. Von 0 auf 100 km/h lässt sich mit dem Allradler in 11,2 Sekunden beschleunigen, ohne Allrad bräuchte er eine Sekunde weniger. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 186 km/h.

Der Motor fühlt sich nie träge an, das Doppelkupplungsgetriebe arbeitet sehr sauber. Damit fühlt sich der Kleine, auch durch seine kompakte Wendigkeit, erstaunlich agil an. Lenkung und Fahrwerk sind passend dazu komfortabel bis straff abgestimmt und die Bremsen agieren harmonisch.

Der Norm-Verbrauch liegt im Mix bei 4,9 Litern. Unser Praxistest ergab 5,8 Liter. Ein solider, wenn auch nicht herausragend geringer Wert.

Mit 4,17 Metern Länge und 1,80 Breite ist der der Kona richtig kompakt, bietet aber trotzdem genügen Platz für alles nötige und ermöglicht einen Wendekreis von 10,6 Metern. In der vorderen Reihe wie im Fond ist ausreichen Kopf- und Beinfreiheit vorhanden. Erwachsene Personen bleiben für längere Fahrten aber besser zu viert.

Das Kofferraumvolumen lässt sich mit umgeklappten Rücksitzen von 361 auf 1.143 Liter erweitern. Dabei ergibt sich eine nahezu ebene Ladefläche.

Preislich fängt der Kona (mit 120-PS-Benziner, 2WD und Sechsgang-Handschaltung) bei 20.690 Euro an. Für den 116-PS-Diesel legt man 2.000 Euro mehr hin. Allrad kommt mit knapp über 29.000 Euro noch einmal deutlich teurer, da dieser erst ab 136 Diesel-PS und der Ausstattung „Level 3“ zu Verfügung steht.

Serienmäßig bietet jeder Kona Alarmanlage, LED-Tagfahrlicht, Außenspiegel elektrisch und beheizbar, Lichtsensor, Multifunktions-Lederlenkrad, 5-Zoll-Bildschirm und Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Klimaanlage und Tempomat. Für die Sicherheit gibt es Notbremsassistent, Müdigkeitswarner, Spurhalteassistent, Bergan- und Bergabfahrhilfe.

Anders als bei der deutschen Konkurrenz kann man hier nicht aus einer langen Extraliste individuell wählen, sondern man hat fünf Ausstattungsvarianten (Level 2 bis Level 6) zu Auswahl.

Unser getesteter Hyundai Kona 1.6 CRDi "Level 6" mit 136 PS, 4WD und Doppelkupplungsautomatik 7DCT steht mit 36.190 Euro ganz oben in der Kona-Preisliste. Dafür ist er üppigst ausgestattet - unter anderem mit praktischem Querverkehrswarner, Totwinkel-Assistent, Einparkhilfe mit Rückfahrkamera, Regensensor, LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, LED-Heckleuchten und schlüssellosem Zugang. Außerdem mit Glas-Schiebedach, Krell-Soundsystem, Navigationssystem via 8-Zoll-Farbdisplay, Sprachsteuerung, Head-up-Display, induktives Laden fürs Smartphone und Lenkradheizung sowie Sitzheizung und -Kühlung.

Plus
+ angenehmes Fahrverhalten
+ gutes Platzangebot
+ hochwertige Materialien
+ gute Übersicht

Minus
- unpraktisches Head-up-Display

Resümee
War Hyundai früher ein Garant für kleine Preise, muss man mittlerweile schon etwas tiefer in die Tasche greifen, erhält dafür aber Top-Technik und -Qualität. Man darf hier nicht nur ein wirklich hübsches Auto sein Eigen nennen, sondern auch eines, in das man jeden Tag aufs Neue gern einsteigt.

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