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Fünf Sterne schon vielfach Standard

Ganze zwölf Autos aus verschiedenen Fahrzeugklassen ging es an den Kragen, Opel Astra, VW Golf, Peugeot 407, BMW Z4 uvm.

Quelle: ÖAMTC

  • Hier finden Sie zahlreiche Fotos des NCAP-Crashtests

    Fünf Crashtest-Sterne sind mittlerweile beim Autokauf ein ausschlaggebendes Kriterium. Der Konsument erwartet sich ein hohes Maß an Sicherheit in allen Fahrzeugklassen. ÖAMTC und der Verein für Konsumenteninformation (VKI) haben jetzt ihre Crashtest-Listen erweitert:

    Zwölf Autos, kunterbunt gemischt aus fünf Fahrzeugklassen, traten im jüngsten EuroNCAP-Crashtest zum Sicherheits-Check an.

    "Zwei Drittel der Autos fuhren die Höchstwertung von fünf Sternen ein, der Rest erreicht meist gute vier Sterne. Beste Werte gab es in der Kompakt- und in der Mittelklasse", lobt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Ausrasten oder mit dem Erreichten zufrieden geben sollen sich die Hersteller aber nicht:

    Es gibt immer Raum für Verbesserungen vor allem bei Kindersicherheit und Fußgängerschutz. Beim Insassenschutz mussten die Autos ihre Qualität bei Front- und Seitencrash unter Beweis stellen, um möglichst viele Punkte und damit Sterne zu sammeln:

    Kleinwagen: Honda Jazz (vier Sterne, 25 Punkte)
    Kompaktklasse: Opel Astra (fünf Sterne, 34 Punkte), Renault Mégane CC (fünf Sterne, 34 Punkte), Toyota Prius (fünf Sterne, 34 Punkte), VW Golf V (fünf Sterne, 33 Punkte)
    Mittelklasse: Peugeot 407 (fünf Sterne, 34 Punkte), Volvo S40 (fünf Sterne, 34 Punkte), Saab 9-3 Cabrio (fünf Sterne, 33 Punkte)
    Mini Vans: Toyota Corolla Verso (fünf Sterne, 35 Punkte), Fiat Doblò (drei Sterne, 23 Punkte)
    Roadster: BMW Z4 (vier Sterne, 31 Punkte), Opel Tigra (vier Sterne, 26 Punkte)

    Erstmals erreicht mit dem Renault Mégane CC ein Fahrzeug die Maximalpunkte im Frontcrash. Den EuroNCAP-"Highscore" von 35 Punkten schafft der Minivan Toyota Corolla Verso - nach dem schon früher gecrashten Renault Espace - als zweites Auto. Alle drei erreichbaren Zusatzpunkte für sogenannte "Seat-Belt-Reminder" (Sicherheitsgurt-Erinnerungssysteme) holt sich als erstes Auto der Volvo S40, je einen für Fahrer-, Beifahrer- und Rücksitz. "Beim Insassenschutz hat sich in den vergangenen Jahren viel getan.

    Verbesserungspotenzial gibt es aber immer noch", sagt Lang. Etliche Autos konnten sich im Vergleich zum Vorgängermodell enorm steigern und schafften so den Sprung in die "Fünfstern-Klasse": Die vorige Generation von Opel Astra und VW Golf lag mit 25 Punkten bei vier Sternen, ebenso wie der Vorgänger des aktuellen Volvo S40 (26 Punkte).

    Gemausert hat sich vor allem Peugeot: Der aktuelle 407-er ist ein Fünfstern-Auto, das Vorgängermodell 406 hatte nur drei Sterne und 18 Punkte.

    Gute Kindersicherheit im Toyota Prius

    Zum zweiten Mal beurteilten die Crashtest-Experten von EuroNCAP auch die Kindersicherheit im Auto mit maximal fünf Sternen. Davon sind viele Modelle aber noch weit entfernt, es hapert immer wieder an denselben Stellen: "An den Kinder-Dummys wurden teils hohe Belastungen im Kopf-, Brust- und Nackenbereich festgestellt", erläutert VKI-Projektleiter Paul Srna.

    Auf die Gefahr bei Verwendung von rückwärts gerichteten Kindersitzen am Beifahrersitz mit Airbag wird immer noch unzureichend hingewiesen. Die Warnhinweise müssen gut sichtbar und leicht verständlich sein. Wird ein Rückhaltesystem rückwärts gerichtet auf einem Autositz mit Airbag verwendet, drohten dem darin sitzenden Kind schwere bis tödliche Verletzungen, wenn der Airbag bei einem Unfall ausgelöst wird.

    Die Beurteilung der Kindersicherheit kann nicht allein auf das Fahrzeug oder den Kindersitz alleine übertragen werden. Es geht um das gesamte System, bestehend aus Fahrzeug und vom Hersteller empfohlenen Kindersitz bei fachgerechter Montage im Auto.

    Der Sieger in dieser Disziplin, der Toyota Prius, legt mit 43 Punkten und vier Sternen die Messlatte hoch: Die empfohlenen Rückhaltesysteme bieten gute Sicherheit. Weitere Fünfstern-Autos, wie Renault Mégane CC oder Saab 9-3 Cabrio, kommen über 30 Punkte und knappe drei Sterne nicht hinaus und bieten wenig zufriedenstellenden Schutz.

    Ergebnisse beim Fußgängerschutz "hatschen" weiterhin

    In der Designarbeit kommt der Fußgängerschutz bei den meisten Herstellern weiterhin zu kurz: Unnachgiebige Stellen auf der Motorhaube, steife Stoßstangen und Kotflügel, so lauten häufige Beanstandungen. Die Fahrzeugfront muss dort Schutz bieten, wo im Falle eines Zusammenstoßes der Kopf eines Fußgängers - sei es nun ein Kind oder ein Erwachsener - aufschlagen könnte oder andere Körperteile gefährdet sind.

    "Nur langsam werden die Ergebnisse beim Fußgängerschutz besser", sagt Srna. Aber gezielte Design-Maßnahmen machen es möglich: Der Kleinwagen Honda Jazz und der Fünfer-Golf fuhren als Beste in dieser Disziplin drei von vier möglichen Fußgängerschutz-Sternen ein. Dass der Fußgängerschutz nicht in dem Maße weiterentwickelt wird, wie die Insassensicherheit, zeigt sich etwa bei den Fünfstern-Autos Opel Astra oder Saab 9-3 Cabrio: Sie kommen über einen einzigen Fußgängerschutz-Stern nicht hinaus. "Für neue Modelle ein enttäuschendes Ergebnis", resümiert Srna.

    DETAIL-ERGEBNISSE MITTELKLASSE

    "In der Mittelklasse sind fünf Sterne im Crashtest inzwischen fast zum Standard geworden", weiß ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. In Summe hat EuroNCAP bisher 45 Mittelklasseautos gecrasht. In den vergangenen drei Jahren wurde jedes Dritte mit fünf Sternen beurteilt. Drei Modelle - Volvo S40, Peugeot 407 und Saab 9-3 Cabrio - stammen aus der jüngsten Crashtest-Serie.

    Das Trio bietet dank stabiler Fahrgastzellen guten Insassenschutz bei Front- und Seitenaufprall. Recht unterschiedliche Werte gab es aber bei Kindersicherheit und Fußgängerschutz. Volvo S40 und Peugeot 407 "schwimmen" im Fußgängerschutz mit dem Durchschnitt mit, in der Kindersicherheit liegen sie im oberen Bereich. Das Saab 9-3 Cabrio stellte die Crashtest-Experten in keiner Disziplin richtig zufrieden.

    Wenn es um die Sicherheit geht, ist Minivan nicht gleich Minivan

    Am größten ist die Schere bei der Sicherheit der zwei getesteten Minivans. Toyota Corolla Verso setzt sich mit dem Top-Ergebnis von 35 Punkten an die Spitze des Rankings, Fiat Doblò kommt über 23 Punkte und drei Sterne nicht hinaus. "Im Gegensatz zur stabilen Toyota-Karosserie zeigten sich am Fiat nach den Crashtests wesentliche Deformationen", erläutert Lang. "Beim Fußgängerschutz bekam der Doblò nur einen Punkt. Hier besteht für Fiat enormer Verbesserungsbedarf."

    BMW Z4 bietet Fun und Sicherheit

    Dass sich Spaß auf vier Rädern auch mit Sicherheit vereinbaren lässt, zeigte der BMW Z4: Er ging mit 31 Punkten knapp am fünften Stern vorbei, ist aber mit Vorsprung der Sicherste seiner Klasse. Der zweite gecrashte Roadster Opel Tigra erreichte mit 26 Punkten solide vier Sterne. Beide wurden frontal mit offenem Dach gecrasht, um die "worst case"-Situation zu testen. Beim Seitenaufprall blieb das Dach geschlossen, um die Belastungen für den Fahrerkopf zu untersuchen. Der Fußgängerschutz war bei beiden Roadsters mittelmäßig.

    Solide vier Sterne für Kleinwagen Honda Jazz

    Bei den Kleinwagen reihte sich der Honda Jazz mit 25 Punkten und vier Sternen im Mittelfeld ein. Höhere Belastungen gab es für die Brust des Fahrers in beiden Crashs, im Frontaufprall zusätzlich das Risiko von Knieverletzungen bei Fahrer und Beifahrer durch harte Stellen am Armaturenbrett. Die Kindersicherheit ist beim Honda Jazz durchschnittlich, aber im Fußgängerschutz erreicht er drei von vier Sternen.

    DETAIL-ERGEBNISSE KOMPAKTKLASSE

    Vier Kompaktwagen mussten in der neuen EuroNCAP-Serie beweisen, wie es um ihre passive Sicherheit bestellt ist. Ausgezeichnet, lautet das Fazit von ÖAMTC und VKI: Alle vier Autos heimsten fünf Crashtest-Sterne ein. "Mit Spannung wurde vor allem das Ergebnis im Sicherheitsduell der Verkaufsschlager Astra und Fünfer-Golf erwartet", sagt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. "Und das verlief wirklich knapp."

    Den Platz an der Spitze unter den Kompakten musste der Golf abgeben - wenn auch nur um einen Punkt unterlegen: Opel Astra, Toyota Prius und Renault Mégane führen ab sofort mit 34 Punkten das Ranking an.

    Die Crashtest-Experten attestierten dem neuen Astra höchste Sicherheit. Seine Karosserie ist extrem stabil und bietet guten Schutz für die Insassen. Im Frontcrash gab es nur zwei Punkte Abzug für Belastungen im Brustbereich des Fahrers, volle Punktezahl im Seitencrash. Auf den Schutz der Kinder wird im neuen Astra viel Wert gelegt. Einzig die Fußgängersicherheit schnitt schlecht ab: Motorhaubenkante und Stoßstange sind äußerst unnachgiebig.

    Der Toyota Prius ist als erstes Hybridauto in einem EuroNCAP-Crashtest. Maximale Punkte bekam er für seine Seitensicherheit. Abzüge gab es in der Frontsicherheit für höhere Belastungen für Knie und Oberschenkel des Fahrers durch harte Stellen unter dem Armaturenbrett. Bei der Kindersicherheit erzielte der Toyota Prius das beste Ergebnis. Der Fußgängerschutz ist hingegen nur durchschnittlich, weil Kotflügel und Front des Autos unnachgiebig sind.

    Das Maß aller Dinge bei der passiven Sicherheit ist der Renault Mégane CC. Er erzielte im Frontcrash alle maximal erreichbaren 16 Punkte. Beim Seitenaufprall bietet ein im Sitz integrierter Zweikammer- Brust und -Kopfairbag wirkungsvollen Schutz. Die Brustbelastung im Seitencrash ist allerdings etwas erhöht und kostet einen Punkt.

    Mankos gab es bei der Kindersicherheit: Vor allem für das dreijährige Kind ist der Schutz unzureichend (ungeschützter Kopf beim Seitenaufprall, hohe Brustbelastungen beim Frontaufprall). Auch am Fußgängerschutz wurde Kritik geübt: Motorhaube, Kotflügel und Stoßstange bewertete man als unnachgiebig.

    Die Ergebnisse zum Fünfer-Golf aus der aktuellen Crashtest-Serie liegen seit Ende 2003 vor: Insgesamt 31 Punkte gab es für Front- und Seitensicherheit, höhere Belastungen wurden für Knie und Oberschenkel des Fahrers im Frontcrash festgestellt. Maximale Punkte bekam der Fünfer-Golf aber für seine Seitensicherheit.

    Zwei Zusatzpunkte für das Gurtanlege-Erinnerungssystem steigerten das Gesamtergebnis auf 33 Punkte. Bei der Kindersicherheit erreichte der neue Golf gute Werte, beim Fußgängerschutz sogar das Top-Ergebnis der Crashtest-Serie.

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