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Todesfalle Billig-Geländewagen

Der ÖAMTC hat den Billig-Geländewagen "Landwind" einem Crashtest unterzogen, das Ergebnis ist verheerend, das Auto hätte nicht einen Stern bekommen.

  • Hier finden Sie Fotos des Landwind Crashtests!

    In Zeiten hoher Spritpreise spart man beim Autokauf. Die Hersteller reagieren mit vergleichsweise preisgünstigen Modellen in allen Segmenten. Auch die chinesischen Anbieter wollen nun ihren Anteil am Kuchen.

    Der ÖAMTC hat den ersten "Billig-Geländewagen" aus China, den Jiangling Landwind (Grundpreis rund 15.000 Euro), auf Herz und Nieren geprüft. Fazit - nicht einmal einer von fünf möglichen Sternen.

    "Ich kann mich an kein vergleichbar schlechtes Ergebnis in einem Crashtest erinnern", sagt der ÖAMTC-Cheftechniker. "Der Landwind entspricht nicht einmal annähernd den heutigen Sicherheitsstandards in Europa. Im Frontcrash ist dieses Auto eine absolute 'Todesfalle'."

    Der ÖAMTC fordert daher, dass auch die chinesischen Hersteller die europäischen Sicherheitsstandards erfüllen. "Ansonsten haben diese Fahrzeuge am europäischen Markt nichts verloren", so Lang.

    Besonders erschreckend ist das Szenario beim Frontcrash mit 64 km/h. "Der Fahrer hätte keine Überlebenschance gehabt", sagt Lang. Die Fahrgastzelle ist so instabil, dass sich die A-Säule fast um 30 cm nach hinten verschiebt. Durch das extrem eindringende Lenkrad besteht die Gefahr tödlicher Kopfverletzungen.

    Die kollabierende Fahrgastzelle, die eindringende Instrumententafel und der total zerstörte Fußraum führen zu schwersten Quetschungen und Verletzungen im Brust-, Becken- sowie Beinbereich. "Der Überlebensraum war quasi nicht mehr vorhanden", schildert der Club-Experte.

    Der Landwind verfügt weder über Seitenairbags noch über spezielle Metallverstärkungen in den Türen, die diese Belastungen verringern könnten. Dementsprechend schlecht sind auch die Noten beim Seitencrash. Der Fahrerkopf schlägt gegen den harten Dachholm, was schwere Kopfverletzungen bedeutet. Die stark eindringende Seitenwand bewirkt Brustverletzungen.

    Auch beim ÖAMTC-Autotest fällt der Landwind durch. "Hoher Spritverbrauch, schlechte Verarbeitung, schwammiges Fahrverhalten, lange Bremswege, gefühllose Lenkung und fehlende Sicherheitsfeatures wie ESP und ABS - die Mängelliste ist lang", resümiert der ÖAMTC-Cheftechniker.

    "Wer in Europa Autos verkaufen will muss sie nach europäischen Sicherheitskriterien bauen", stellt der Club-Experte klar. Er fordert vom Hersteller, der Jiangling Motors Company (JMC), folgende Nachbesserungen:

    * Stabile Fahrgastzelle/Überlebensraum
    * Keine starre Lenksäule
    * Serienmäßigen Beifahrerairbag
    * Entschärften Knieaufprallbereich
    * Entkoppelten Pedalapparat
    * Entschärften Kopfaufprallbereich

    Wer sich trotzdem für den Kauf des chinesischen Autos entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass sich das Vertriebsnetz in Österreich erst im Aufbau befindet.

    Solange es keine flächendeckenden Händlerstandorte gibt, ist bei Kauf, Reparatur, Service und Garantieleistungen mit einem erhöhten Aufwand zu rechnen. "Dadurch entstehen erhebliche Mehrkosten, die man in Betracht ziehen muss", so der ÖAMTC-Cheftechniker abschließend.

    Importeur des China-SUV Landwind reagiert auf Crashtest

    Geschockt reagierte der belgische Importeur des Landwind, die LWMC Ltd. heute auf den Crashtest des ADAC. Gleichzeitig zeigte man sich verwundert, weil weder der Hersteller, noch der Importeur über den Crashtest informiert wurden.

    "Wir wussten nichts von dem Crashtest und sind auch nicht von seiten des ADAC eingeladen oder involviert worden" berichtet Marcel Peeters vom belgischen Importeur gegenüber dem Online-Magazin "marathonrally.com". "Wir haben auch keine Ergebnisse und Testdaten bekommen - alles was wir wissen, haben wir von der Bild-Zeitung" so Peeters.

    Nach Angaben des Importeurs hat der Opel Frontera Nachbau aus China bereits einige Crashtests erfolgreich bestanden, zudem werde das Fahrzeug nach ISO 9001-9002 Standard gefertigt und besitzt die CCC-Zertifikation.

    "In China und anderen Ländern fahren seit drei Jahren bereits tausende Landwind, bisher ist uns noch kein Fall eines schweren Unfalles bekannt geworden" so Peeters weiter.

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