Peugeot 407 2,2 HDI - schon gefahren | 30.05.2006
Doppelt geladener Sparefroh
Peugeot legt bei den Dieselmotoren ein Schäuferl nach, ab Herbst ist ein 170 PS Bi-Turbo HDI im 407er verfügbar, Motorline.cc war auf Testfahrt.
Mit einem Dieselanteil von über 90 Prozent liegt der Peugeot 407 sogar noch deutlich über dem österreichischen Durchschnitt, bislang mussten die Kunden mit dem 1,6 Liter / 109 PS und dem 2,0 Liter / 136 PS das Auslangen finden. Dem Zeitgeist entsprechend zünden die Franzosen nun die nächste Ausbaustufe, einen brandneuen 2,2 Liter HDI mit 170 PS.
Motorline.cc war bereits auf Testfahrt, der weltweit erste Vierzylinder Bi-Turbo-Diesel vermittelt großen Fahrspaß. Peugeot zielt damit auf die Kundschaft von 3er BMW und Co, während die bisherigen HDI-Aggregate zwar wirtschaftlich aber nicht übertrieben sportlich waren, wartet das neue Aggregat mit sportlichen Tugenden auf.
Bi-Turbo: Kraft bei jeder Drehzahl
Der Clou des in Kooperation mit Ford entstandenen Triebwerks sind die beiden Turbolader, die über ein großes Drehmoment-Band hinweg ein gut nutzbares Leistungs-Spektrum an den Tag legen. Aufgrund der kompakten Bauweise der Turbolader ist die Ansprechzeit sehr kurz, bereits bei 1.500 U/min. spürt man die Kraft der 370 Nm.
Erfreulicherweise ist der 2,2 Liter aber nicht nur im Drehzahlkeller angenehm zu bewegen, der Vierzylinder verwöhnt auch bei höheren Drehzahlen mit tollem Durchzug, ohne überanstrengt zu wirken. Zwischen 2.600 und 3.200 U/min. schaltet sich der zweite Turbolader zu, das weitet zum einen das nutzbare Drehzahlband deutlich aus und hilft andererseits Kraftstoff zu sparen.
Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h geht in 8,7 Sekunden über die Bühne, 225 km/h beträgt die Höchstgeschwindigkeit, dies unterstreicht den sportlichen Anspruch des Löwen.
Apropos sportlich, auch das Fahrwerk wurde eine Spur straffer ausgelegt, es passt sehr gut zur Charakteristik des Motors. In diesem Zusammenhang muss auch das tadellose Sechsgang-Getriebe erwähnt werden, das ebenfalls gut harmoniert.
Schlechte Nachrichten gibt es für Automatik-Fahrer, während der Zweiliter-Vierzylinder und der im Herbst startende V6 HDI mit einer Sechsgang-Automatik zu haben sind, bleibt beim ab September erhältlichen 2,2 HDI nur der Griff zum Schalthebel. Bei den Fahrleistungen unterscheiden sich der 2,2 Liter Vierzylinder und der V6 HDI übrigens nur marginal.
Sparefroh: 6,1 Liter auf 100 Kilometer
Im Schnitt soll sich der 2,2 Liter mit 6,1 Litern Diesel auf 100 Kilometern begnügen – der Zweiliter mit 136 PS benötigt einen Liter mehr - dass der FAP-Partikelfilter serienmäßig ist, muss man bei Peugeot ja schon fast nicht mehr erwähnen.
Erwähnenswert sind indes die weiter vergrößerten Wartungsintervalle des Filters, ein Wechsel ist erst bei 180.000 Kilometern nötig.
Die Markteinführung des Peugeot 407 2,2 HDI erfolgt im September, die Preise sind derzeit noch offen.