Audi TT 2,0 TFSI – im Test | 11.06.2007
Innenraum
Ein Coupé also, kompromisslos und mit allen Vor- und Nachteilen. Zwei großzügige Türen erlauben den Zutritt zum Fahrgastraum – wobei die Silbe „-gast-“ eigentlich weggelassen werden sollte: Sie weckt falsche Erwartungen. Zwei Personen, und nicht mehr; alles andere ist unrealistisch.
Es gibt im Fahrzeuginneren ominöse Warnhinweise: Heckpassagiere leben gefährlich! Wer zu groß ist (und trotzdem irgendwie einen Weg auf die Heckbank gefunden hat, was dann eigentlich nur mehr unter zutiefst unwürdigen Verrenkungen möglich sein wird), der riskiert blaue Flecken auf der Fontanelle: Schädel gegen Heckklappe.
Gut, also nicht Taxi-tauglich; wir sind davon nicht überrascht. Dafür hat man einen zumindest auf den ersten Blick großzügigen Kofferraum zur Verfügung. Was immer Sie mitnehmen, flach sollte es sein; denn die Coupé-Kontur des Autos vernichtet – Schönheit muss leiden – einigen Stauraum. Aber für Urlaubsgepäck zweier Personen reicht es immer noch aus.
Eng tailliert ist auch das Cockpit, mit Alcantara-bezogenen Sportsitzen (Achtung Aufpreis), die in ihren Be-Sitzern sofort schlechtes Gewissen ob des zügellosen Lebenswandels erwecken. Für Wohlstandshintern ist diese Möblage nicht gebaut. Die Sitzposition ist tief, deshalb das Ein- und Aussteigen je nach Fitnessgrad nicht immer würdevoll, aber wenn man erst einmal richtig sitzt, dann sitzt man, wie es sich in einem Sportwagen gehört.
Die Farbwahl im Innenraum ist so lustig wie die "Zeit im Bild", atmosphärisch aufgehellt durch Aluminium-Applikationen. Und durch alu-farbene Plastikabdeckungen: „Hier wäre ein Aufpreisextra gewesen!“
Es ist ein Arbeitsplatz für Fahrer, nicht für Lümmler. Das sehr nette Sportlenkrad ist unten abgeflacht, ganz wie bei Schumi im Büro. Beim Innenstadt-Gekurbel fühlt sich das manchmal eigenartig an, und beim Einpark-Gekurbel greift man mitunter ins Leere. Aber das Auge freut sich immer an solchen Details.
Wer das Radio bedienen will, greift – nein wie retro! – zu den VW-typischen Knöpfen an der Mittelkonsole; wer sich geblendet fühlt, der blende per Schnapperl den Rückspiegel ab. Ein kleiner Luxus ist der Tempomat, der allerdings unvorteilhaft positioniert und umständlicher zu bedienen ist, als das eigentlich sein müsste. Wir kennen auch aus anderen Autos des VW-Konzerns bessere Lösungen; hier hat man ins falsche Regal gegriffen.