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Tage des Donners

Der Lamborghini Gallardo LP 560-4 gibt seine 560 PS an alle vier Räder weiter - was schon in der Theorie gut klingt, verschlägt einem in der Praxis die Sprache.

Hier finden Sie Fotos des Lamborghini Gallardo LP 560-4!

In Zeiten von hohen Spritpreisen, CO2-Debatten und ähnlichem werden es Marken wie Lamborghini schwer haben, sollte man glauben. Doch das Gegenteil ist der Fall, Luxusautos vieler Marken erleben momentan einen Boom, der Grund liegt auf der Hand.

Die Zahl der weltweiten Dollar-Millionäre steigt stetig, über zehn Millionen sind es derzeit schon. Und besonders viele, frischgebackene Superreiche gibt es z.B. in Russland oder China.

Seit der Markteinführung des Gallardo im Jahr 2003 verließen nicht weniger als 7.100 Exemplare die heiligen Werkshallen in Sant’Agata Bolognese, eine kleiner Teil davon ist auch in Österreich zu finden. Motorline.cc hatte nun die Gelegenheit, mit dem neuen Gallardo LP 560-4 auf Testfahrt zu gehen.

Matte Außenlackierung für 27.840,- Euro

Alleine die Optik ist ein Augenschmaus, besonders wenn man zu weiß oder perlmutt greift und die schwarzen Alufelgen wählt. Ebenfalls toll ist die matte Außenlackierung in weiß, schwarz oder braun, 27.840,- Euro - in Worten siebenundzwanzigtausendachthundertundvierzig Euro - muss man dafür allerdings locker machen...

Der Innenraum passt wie ein Maßanzug, Sitzriesen könnten aber ihre Probleme bekommen. Seine Liebe Not hat man auch in Sachen Stauraum, 110 Liter passen unter die Fronthaube, ein paar Liter noch hinter die Sitze und dann ist Schluss.

Bevor sich einige jetzt fragen, ob der Autor dieser Zeilen vielleicht noch Tempomat und Spurwechsel-Assistent oder gar einen Einpark-Assistenten wünscht, hör ich aber schon wieder auf mit Banalitäten wie Stauraumvolumen…

Days of thunder

Der Gallardo LP 560-4 hat andere Qualitäten – und was für welche! Man dreht am Zündschlüssel und nach geschätzten 1,76 Sekunden erwacht der Kampfstier zum Leben. Ein Donnergrollen, das das Potenzial hat, frühmorgens einen ganzen Häuserblock aufzuwecken. Wir lassen den Lambo zwei Minuten warmfauchen, ehe es losgeht.

Der Gang wird mit der rechten Schaltwippe eingelegt, behutsam streichelt der rechte Fuß das Gaspedal und los geht’s. Im Stadtverkehr ist der Automatik-Mode eine Möglichkeit, mehr Spaß macht es freilich, selbst über die Gänge zu bestimmen.

Und hier stehen gleich drei verschiedene Modi zur Wahl. Im Normalprogramm erfolgt der Gangwechsel sehr harmonisch, im Sport-Mode etwas zackiger und im Corsa-Mode so brutal, dass man beginnt sich um das e.gear-System leichte Sorgen zu machen.

3,7 auf 100 km/h, 11,8 auf 200 km/h!

Der Vorwärtstrieb ist einfach nur brachial, auch wenn der Gallardo nur der „kleine“ Lamborghini neben dem Murcielago ist, ein Supersportwagen ist er ohne Frage auch. Die nunmehr 560 PS, die der 5,2 Liter Zehnzylindermotor leistet, verhelfen zu Fahrleistungen, die Motorrädern das Fürchten lehren. 3,7 Sekunden vergehen bis Tempo 100 km/h, nach nur 11,8 Sekunden zeigt der Tacho bereits 200 km/h und endgültig Schluss ist erst bei 325 km/h.

Und das alles untermalt von einer beeindruckenden und berauschenden Soundkulisse, man wird einfach süchtig nach dem Brüllen und Fauchen des Gallardo, der Spider wirkt zumindest subjektiv sogar noch brachialer. Wer im Tunnel runterschaltet und Gas gibt, hat das Gefühl in einem Formel-1-Auto durch den Tunnel von Monaco zu fahren!

Die Leistung ist aber nicht ganz unproblematisch. Nicht, dass das Fahrverhalten des Lamborghini Gallardo Sorgen bereiten würde, nein, hier ist man nicht zuletzt dank Allrad-Antriebs (Verteilung 30:70) und ESP auf der sicheren Seite.

Aber die unglaubliche Beschleunigung sorgt dafür, dass man bereits beim Schalten in den zweiten Gang auf der Landstraße sein Geldbörsel griffbereit haben sollte, von der Zweiten auf die Dritte, könnte dann bereits der Führerschein gefordert sein… Im italienischen Supersportler ist man eben permanent zu schnell, egal ob auf Landstraße oder Autobahn.

Beeindruckende Launch-Control

Was man unbedingt erlebt haben muss, ist der „Lamborghini Thrust Mode“, sprich die Maximalbeschleunigung aus dem Stand. ESP wird deaktiviert, der Corsa-Mode eingelegt, linker Fuß auf der Bremse, rechter Fuß drückt das Gaspedal voll durch. Sobald sich die Drehzahl elektronisch gesteuert auf optimalem Niveau eingependelt hat, nimmt man den Fuß von der Bremse und der Ritt kann beginnen.

Man spürt kurz wie alle vier Räder um Traktion ringen, sobald sie sich in den Asphalt verbissen haben, wird die Kraft in unbeschreiblichen Vortrieb umgewandelt, ein Gang nach dem anderen wird ausgedreht, dagegen wirkt Hochschaubahnfahren fast langweilig. Die Schaltzeiten sind im Vergleich zum Vorgänger um satte 40 Prozent schneller geworden, Motorsport-Feeling pur.

Auch wenn es mit Sicherheit kein Kaufargument ist, im Vergleich zum Vorgänger konnte der Verbrauch um nicht weniger als 18 Prozent gesenkt werden, im Schnitt sind es nun 13,7 Liter auf 100 Kilometer.

Sie haben jetzt Lust bekommen auf den neuen Lamborghini Gallardo LP 560-4? Das haben wir auch, aber uns fehlen noch ein paar Cent auf die 209.560,- Euro, die es mindestens zu zahlen gilt. Doch wer kauft seinen Lambo schon "nackt", die Aufpreisliste ist lange, wer es drauf anlegt, kann rund 100.000,- Euro in Extras investieren...

Übrigens: Nächste Woche gibt's eine exklusive Lamborghini-Werksreportage aus Sant'Agata Bolognese inklusive einiger Bilder, nicht verpassen!

Details zu Ausstattung und technischen Daten finden Sie in der rechten Navigation!

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