
Renault Grand Espace 2,0 dCi 173 Aut. Initiale - im Test | 14.02.2008
Innenraum
Mit 4,86 Meter Länge ist der Grand Espace ausgewachsen, aber kein privater Autobus. Dennoch glaubt man in der ersten Reihe in einem solchen zu sitzen. Selbst ein ausgewachsener Orang Utan könnte vom Fahrersitz aus die mächtig große Frontscheibe nicht berühren, Raumgefühl und Übersicht sind überwältigend. Kopf-, Ellbogen- und Beinfreiheit lassen ebenfalls keine Wünsche offen.
In Reihe zwei geht es kaum weniger geräumig zu, der Verstellbereich der gut dimensionierten Sitze ist zudem groß. Ganz hinten signalisiert der geringer werdende Kopf- und Ellbogenraum, dass dort am besten Kinder aufgehoben sind. Die sind auch gelenkiger – denn der Einstieg ist nicht ohne. Wer’s mag, kann übrigens den umgeklappten Mittelsitz als Tisch verwenden oder die Sitze der zweiten Reihe gegen die Fahrtrichtung drehen – direkt am Gestühl fixierte Gurte machen’s möglich.
Egal, ob man fünf Fondsitze bestellt hat oder mit den serienmäßigen drei Vorlieb nimmt, sie sind alle vollkommen identisch. Das heißt zum einen, dass es keine schmalen Mogelpackungen gibt, zum anderen, dass man nach einem etwaigen Ausbau keine Zeit mit Nachdenken verschwenden muss. Thema Ausbau: Hat man erst einmal den richtigen Hebel entdeckt, geht es schnell und leicht. Die Sitze sind von erträglichem Gewicht und rasten auch dann in den Schienen ein, wenn man nicht hundertprozentig exakt gezielt hat. Eigenartig: umlegen oder ausbauen lassen sich die Sessel, nicht aber hochklappen.
Die Story vom großen Raum setzt das Ladeabteil nahtlos fort: Extrem große, weit aufschwingende Heckklappe (die Scheibe kann man separat öffnen), sehr niedrige Ladekante. Bei voller Bestuhlung tendiert der Kofferraum naturgemäß gegen null, wirft man fünf Sitze raus, erfreut man sich dafür an satten 3.050 Litern Ladevolumen.
Ablagen entdeckt man jeden Tag neue, die Sache erinnert ein wenig an einen Adventkalender. Wirklich brauchbar, weil enorm groß, sind die vorderen Türablagen und das mittlere Fach im Armaturenträger.
Nach wie vor ist im Espace-Innenraum alles anders als woanders. Die Klimaregler wohnen als Satelliten in den Türen, hinter dem Lenkrad herrscht große Leere, weil die Armaturen ja mittig angeordnet sind. Dass sie auch noch digital blinken, ist seit vielen Jahren Espace-typisch, übersichtlicher sind sie deshalb nicht. Die verstreuten, teils vom Lenkrad verdeckten Schalter scheinen auch nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein.