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smart fortwo brabus cabrio – im Test

Ride the Bullet!

Geschüttelt und gerührt - das waren wir nach jeder Ausfahrt mit der kompakten Rakete aus dem Hause smart. Der neue Brabus im Test!

Ingo.Gutjahr@motorline.cc

Dies war nicht der erste smart im Test-Fuhrpark von Motorline.cc:
Hier geht’s zum Test des Sparmeisters fortwo cdi, und
hier hier erfahren Sie mehr über das fortwo cabrio!


Fotos sowie Ausstattung und Preise finden Sie in der rechten Navigation!

Hier sehen Sie Bilder des smart fortwo brabus cabrio!

Mit Vorurteilen muss ein smart-Fahrer leider Gottes leben. Ob es an der festgefahrenen Denkweise unserer Mitmenschen in ihren biederen Bürgerkäfigen liegt oder an ihrem Neid („Der bekommt an Parkplatz und I net“), konnten wir bis dato noch nicht herausfinden.

Wir wollen hier auch ebenso wenig auf die durchaus kreativen Bezeichnungen für den fortwo eingehen, die wir im Laufe der Zeit zu Ohren bekommen haben. Vielmehr brennt es richtig in uns, über den Spaß zu berichten, den man mit so einem kleinen Rollschuh haben kann.

Wo Brabus drauf steht, ist auch Brabus drin

Besonders dann, wenn ein smart nicht als „Nussmühle“ (cdi), sondern als Turbo-Benziner-Cabriolet geboren wurde, ist Fahrfreude serienmäßig mit an Bord. Hat der Haus und Hof-Tuner Brabus zusätzlich noch seine Finger im Spiel gehabt, geht die Post so richtig ab.

Immerhin 98 PS hat die Bottroper Tuningschmiede aus dem 999 ccm fassenden Dreizylinder gequetscht. Stolze 140 Nm bei 3.500 U/min sorgen nach einer kurzen Verschnaufpause des Turboladers für unglaublichen Vortrieb. Besonders in den ersten drei Gängen schießt der Brabus bei Vollgas wie von der Tarantel gestochen nach vorn.

Untermalt von furiosem Fauchen aus den polierten Edelstahlendrohren lässt man an der Ampel so ziemlich jeden fahrbaren Untersatz hinter sich, der auf mehr als zwei Rädern steht. Die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h ist flott erreicht. Am Tacho stehen dann über 170 km/h, das sorgt bei anderen Verkehrsteilnehmern für verdutzte Gesichter.

Den Standardsprint absolviert der gedopte fortwo in 9,9 Sekunden – Ließe sich der zweite Gang nicht nur bis 90 km/h ausdrehen, wäre ein Wert unter acht Sekunden durchaus realistisch.

Was auch schon zu einem der gravierendsten Schwachpunkte des smarts führt, dem automatisierten Schaltgetriebe. Bekannt aus dem Vormodell und auch von anderen Marken (immerhin hat es das Ding bis in den Mercedes SL geschafft – hielt sich dort aber nicht sonderlich lange), überarbeitet und weiterentwickelt, von den Konstrukteuren hochgelobt, schafft dieses Konstukt es jedes Mal aufs Neue, durch lange Schaltpausen auf sich aufmerksam zu machen.

Wieso kann man nicht einfach ein Kupplungspedal einbauen? Platz ist jedenfalls vorhanden, billiger ist es obendrein und der Fahrspaß wäre noch um ein gutes Stück größer. Auch am Testverbrauch von 7,0 Litern auf 100 km würde ein manuelles Getriebe zumindest nicht in negativer Weise rütteln. Dass dieser Wert für einen Kleinstwagen zu hoch ist, leuchtet ein. Sieht man diesen fortwo aber als Sportwagen, geht er durchaus in Ordnung.

Geschüttelt und gerührt

Für das Fahrwerk des Brabus ließ man sich etwas ganz Besonderes einfallen: Aus der gesunden Härte des Normal-smarts wurde kurzerhand eine Brutalo-Abstimmung gezaubert, die selbst einem Porsche GT3 zur Ehre gereichen würde. Jede noch so minimalistische Verwerfung der Fahrbahn wird ungefiltert an die Passagiere durchgereicht. Die bequemen Sitze bemühen sich redlich, so etwas wie Restkomfort zu erzeugen, beißen sich an Wiens Straßen dennoch permanent die Zähne aus.

Im Gegenzug belohnt der smart seine Passagiere mit ungetrübtem, ehrlichem Go-Kart-Feeling: Dank der nunmehr hinreichend direkten Servolenkung (€ 477,-; Strong-Buy von unserer Seite!) zischt die Kugel ums Eck, dass es einem die Freudentränen nur so herausdrückt.

Nur allzuviel Gas geben sollte man während flotter Kurven nicht: Durch die dynamische Gewichtsverteilung werden die Vorderräder entlastet, was unweigerlich dazu führt, dass der smart die gewünschte Linie verlässt und geradeaus weiterfährt. Das übervorsichtige ESP blinkt und knattert dann zwar verbissen vor sich hin, die Physik kann es aber immer noch nicht ausschalten.

Gerade diese kleinen Unzulänglichkeiten verleihen dem smart seinen unwiderstehlichen Charme. Es ist einfach eine „Riesenhetz“, sich den Besonderheiten dieser Kanonenkugel anzupassen, jede Kurve, jede Biegung noch ein wenig schneller, noch ein wenig perfekter als die letzte zu nehmen.

Cash anyone?

Ein günstiges Vergnügen ist es nicht, sich ein fortwo brabus cabrio vors Haus zu stellen. 20.650,- Euro muss der geneigte Käufer schon auf den Tisch legen. Dafür bekommt er neben einem vollautomatischen Verdeck außerdem ABS, ESP mit Bremsassistent, zwei Airbags, eine Klimaanlage, Funk-ZV, elektrische Fensterheber, sagenhaft schöne Brabus Alufelgen in 16“ vorne und 17“ hinten, Brabus Zierrat an allen Ecken und Enden außen wie auch innen und ein feistes Dreispeichen-Lederlenkrad.

Nicht zu verachten ist auch eine Vier-Jahres-Garantie bis maximal 120.000 km. Jedenfalls geplant werden sollte noch die Anschaffung oben genannter Servolenkung sowie der Kopf-/Thorax-Airbags um € 322,-. Eine ISOFIX Halterung schlägt mit 83,- Euro zu Buche.

Wem der fortwo brabus noch zu ordinär erscheint, dem sei der Brabus Xclusive ans Herz gelegt: Für € 23.918,- ist dieser smart mit allem erdenklichen Luxus vollgestopft, den die Preisliste hergibt. Angefangen von speziellen Ledersitzen mit Brabus Prägung über einen speziellen Stoßfänger vorne, bis hin zu eigenen Scheinwerfern und Alu-Intarsien am Armaturenbrett ist alles mit dabei.

Testurteil

+ sportliche Fahrleistungen
+ tolle Soundkulisse
+ extrem wendig
+ komplette Serienausstattung
+ gute Verarbeitung
+Parkplatzgarantie

Minus:

Nervende Schaltpausen
Schlechte Sicht nach schräg hinten
Eingeschränkter Komfort

Unser Eindruck:

Verarbeitung: 1-2
Ausstattung: 1-2
Bedienung: 2
Komfort: 3-4
Verbrauch: 2-3
Fahrleistung: 1
Sicherheitsausstattung: 2

Resümee:

Das smart fortwo brabus cabrio fährt mit seinen sportlichen Fahrleistungen direkt in die Herzen der Kenner. Sein potenter Motor und das quicklebendige Fahrwerk machen ihn zum kompakten Rennwagen für die Stadt und die Landstraße. Den hohen Verbrauch und den mangelhaften Komfort sehen ihm seine Fans mit Vergnügen nach.

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