
smart fortwo cdi - im Test | 20.02.2008
Fahren & Tanken
Eines gleich vorweg: Der smart ist zwar allwettertauglich, aber richtig wohl fühlt er sich im Winterwetter nicht. Der kleine cdi-Motor entpuppt sich als Morgenmuffel, er klingt beim Kaltstart überaus rau und beutelt das Auto mit grantigen Vibrationen durch. Wir hatten Verständnis - wer friert schon gern?
Der 799 Kubikzentimeter kleine Dreizylinder knurrt gerne und vernehmlich. Bei höheren Geschwindigkeiten hat die metallische Geräuschnote beinahe etwas Sportwagenhaftes und wird dann schon wieder interessant. Auch auf der Autobahn kommt ansonsten übrigens nicht viel Geräusch dazu, da ist es im smart leiser, als man erwartet hätte.
Die Schaltung kickt im Automatik-Modus recht unkultiviert von einem Gang in den nächsten. Mit zunehmender Betriebstemperatur bessert sich das, aber nicht vollends. Via Schaltwippen oder Hebelchen lassen sich die fünf Gänge auch manuell wechseln, auch hier ist eine kleine Verzögerung bemerkbar – seidenweich ist anders.
Trotz des moderaten Eigengewichtes von 780 Kilo reichen die 45 PS natürlich nicht aus, um aus dem fortwo cdi einen Rennwagen zu machen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 135 km/h knapp über dem bei uns erlaubten Tempolimit.
Unter uns: Je nach Windverhältnissen geht auch noch etwas mehr, aber nicht viel. Die Überholspur besucht man mit der cdi-Version des Mikro-Mobils selten bis nie, das hatten wir aber auch nicht erwartet.
Es reicht über Land also für entspanntes Mitschwimmen, zumindest solange dem fortwo keine Steigungen in den Weg geraten; die sind Gift für den kleinen Diesel. Und bei Schneefahrbahn oder anderen schlechten Straßenverhältnissen wird der fortwo recht bald unruhig. Seitenwind mag er sowieso nicht sehr gern. Deshalb zurück in die Stadt!
Hier spielt der fortwo cdi seine Trümpfe ungeniert und geradezu höhnisch aus. Man parkt längs/quer/breit/hoch in Lücken und Nischen, die es für andere Autos nicht gibt. Man flutscht um die Ecken, wieselt durch den Kolonnenverkehr. Happy days!
Alles happy auch an der Zapfsäule: Das sparsamste Serienauto der Welt gönnt sich zwar nicht die vom Werk verheißenen 3,3 Liter Diesel auf 100 km, aber ein Wert um die 4,5 Liter Kraftstoff ist immer noch manierlich.