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Es ist offiziell: GM killt Pontiac

1926 - 2010

83 Jahre Tradition fallen dem Rotstift der Sanierer zum Opfer: General Motors schickt mit Ende 2010 die Marke Pontiac ins Ausgedinge.

Pontiac wurde von GM im Jahr 1926 gegründet, bei uns assoziiert man mit dem Namen vor allem die sportlichen Coupés der Firebird-Reihe.

Dessen stärkste Spielart Trans-Am, zumeist auch mit Corvette-V8 zu haben, wurde auch durch Filme wie Smokey & the Bandit" oder den von manchen geliebten, von anderen verteufelten "Knight Rider" berühmt.

Generell hatte Pontiac innerhalb der GM-Hierarchie die Rolle der sportlichen Massen-Marke inne, zwischen der Corvette und den Basismodellen unter dem Namen Chevrolet. Davon zeugen auch Muscle-Car-Modelle wie der GTO.

Identitätskrise

Meist teilte sich Pontiac die technische Basis mit Chevrolet, während Oldsmobile mit Buick und Cadillac die eher luxuriöse Gruppe bildete.

Es gab auch Ausnahmen,wie zum Beispiel die frontgetriebene J-Plattform ab 1982: sie war (auszugsweise) als Chevrolet Cavalier, Pontiac J2000, Oldsmobile Firenza, Buick Skyhawk, Cadillac Cimarron, Holden Camira, Vauxhall Cavalier und Opel Ascona rund um den Erdball erhältlich.

Dieses Beispiel zeigt das Dilemma der Mehrmarkenstrategie von GM: vor allem in Nordamerika traten die Marken einander immer mehr auf die Füße. Der letzte in Österreich zum Verkauf angebotene Pontiac war der Minivan Trans Sport Mitte der 1990er.

Zu dieser Zeit begann es bei Pontiac immer deutlicher zu kriseln, in den letzten Jahren wurde das Markenimage immer unklarer, das Marketing weniger zielgenau. Dazu kamen Missgriffe wie der schlichtweg hässliche Crossover Aztec.

Kurzer Todeskampf

Jüngstes Beispiel für den mangelnden Erfolg ist der Pontiac G3: auf Verlangen der Händler überhaupt erst eingeführt, ist die leicht retuschierte Version des Chevrolet Aveo jetzt ein Ladenhüter.

Die derzeit "auf Halde" vorhandenen Autos würden bei aktuellem Verkaufsgang für zwei Jahre ausreichen...

Neben den zum Verkauf stehenden Marken Hummer und Saturn stand Pontiac bereits auf der "Todesliste" im Sanierungskonzept, das der damalige GM-Chef Rick Wagoner Ende vorigen Jahres der US-Regierung vorlegte.

Zuletzt verschwand im Jahr 2004 mit Oldsmobile eine GM-Marke von der Bildfläche, ihr Sterben zog sich über vier Jahre hin – soviel Zeit wird Pontiac (und den Vertragshändlern der Marke) nicht vergönnt sein.

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