
BMW 530d xDrive Gran Turismo - im Test | 29.12.2010
Advantage xDrive
Der BMW 5er Gran Turismo ist nun auch mit xDrive-Allradantrieb zu haben, eine lohnende Investition, wie der Motorline-Test unter Beweis stellt.
Der BMW 5er Gran Turismo polarisiert. Während ihn manche ob seiner durchaus gewöhnungsbedürftigen Optik nicht ausstehen können, lieben ihn andere umso mehr. Vielleicht nicht wegen der Linienführung sondern eher wegen seiner Vielseitigkeit.
In der Autowelt ist der Begriff der „eierlegenden Wollmilchsau“ schon etwas überstrapaziert, dennoch beschreibt er das Wesen des Gran Turismo ganz gut. Schließlich verbindet er das Beste aus mehreren BMW-Baureihen miteinander.
Vom 5er das gelungene und hochwertige Cockpit, vom 7er das fürstliche Platzangebot im Fond, vom 5er Touring das variable Ladeabteil und von den xDrive-Modellen nun auch den formidablen Allradantrieb.
Ruhe im Innenraum
Dem heckgetriebenen BMW 530d GT haben wir bereits vor einigen Monaten näher auf den Zahn gefühlt - Testbericht BMW 530d Gran Turismo. Die Kritikpunkte haben sich – abseits des hohen Preises - im Wesentlichen auf die Windgeräusche der rahmenlosen Seitenscheiben sowie das spürbar hohe Fahrzeuggewicht beschränkt.
Die gute Nachricht gleich vorweg: Das Problem der Seitenscheiben wurde allem Anschein nach behoben, unser Testwagen war so leise, wie man sich das von einem Auto dieser Preisklasse auch erwarten kann.
Am Gewicht hat sich zwar nichts geändert, dennoch verhilft der xDrive-Allradantrieb dem GT zur mehr Agilität. Gerade im Winter möchte man die bei Bedarf vier angetriebenen Räder nicht missen.
Auch wenn die Elektronik der heckgetriebenen BMW dafür sorgt, dass man im Regelfall problemlos durch die kalte Jahreszeit kommt ohne den Kofferraum wie früher mit Waschbetonplatten zu beladen, wer xDrive einmal probiert hat, weiß den Unterschied zu schätzen.
Die xDrive-Vorteile überwiegen deutlich
Darüber hinaus erfreut BMW mit der Tatsache, dass xDrive so gut wie keine Nachteile mit sich bringt. Wird der 5er Gran Turismo auf trockener Straße bewegt, so werden 100 Prozent der Kraft auf die Hinterachse übertragen. Etwaige Verspannungen des Antriebsstrangs beim Einparken sind somit Schnee von gestern.
Im Gegensatz zu vielen Systemen anderer Hersteller funktioniert das auch umgekehrt. Hat die Hinterachse überhaupt keinen Grip, kann das xDrive-System einhundert Prozent der Kraft auf die Vorderachse umleiten.
Gerade auf Schnee und Eis ist der Unterschied der beiden Antriebskonzepte deutlich. Während das Modell mit Heckantrieb Probleme hat, die Kraft des bärenstarken Sechszylinder-Turbodiesels auf die Straße zu bringen und die Elektronik permanent regelt, tut sich das xDrive-Modelle deutlich leichter.
3.700,- Euro 4x4-Zuschlag
Rein optisch unterschieden sich die beiden Versionen nur in winzigen Details voneinander, sämtliche Vorzüge des Hecktrieblers sind auch beim xDrive-Modell zu finden.
Mit einem Aufpreis von rund 3.700,- Euro ist der Allradantrieb – für alle Motorisierungen verfügbar - zwar kein günstiges Vergnügen, bei einem Basispreis für den 530d Gran Turismo von 61.500,- Euro, sollte dies aber keine allzu große Rolle spielen. Unser üppigst ausstaffierter Testwagen kostete stolze 85.000,- Euro.
Last but not least noch ein Blick auf den Verbrauch. Laut Werksangabe genehmigt sich das xDrive-Modell 0,4 Liter mehr Diesel auf 100 Kilometer und kommt somit auf eine Werksangabe von 6,9 Litern.
Wir kamen in der Praxis auf knapp neun Liter, was in Anbetracht des Allradantriebs, eines Gewichts von über zwei Tonnen sowie des formidablen und 245 PS starken Sechszylinder-Diesels aber durchaus in Ordnung geht.
Testurteil
Plus
+ perfekte Verarbeitung
+ sehr niedriges Innenraumgeräusch
+ unauffälliger aber dennoch hilfreicher Allradantrieb
+ hervorragende Achtgang-Automatik
Minus
- hoher Grundpreis, teure Extras
Unser Eindruck
Verarbeitung: 1
Ausstattung: 2-3
Bedienung: 1
Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Sicherheitsausstattung: 1
Resümee
Wer sich einen BMW 5er Gran Turismo zulegen möchte, der sollte auch den xDrive-Aufpreis nicht scheuen. Während sich der Allrad auf trockener Fahrbahn nicht negativ auswirkt, bietet er bei Nässe, Schnee und Eis spürbar mehr Grip und damit auch deutlich mehr Fahrspaß.