
Der neue VW Caddy - schon gefahren | 03.09.2010
Clevere Alternative
Die Frontpartie wurde geliftet, das Platzangebot ist nach wie vor riesig, im Cockpit zeigt sich der neue Caddy nun auf Golf-Niveau, Motorline auf erster Testfahrt.
Die erste Generation des Caddy kam 1979 in den USA auf den Markt und war eigentlich ein zum Pickup umgebauter 1er-Golf samt Aufbau. Von der aktuellen, dritten Variante hat VW seit 2003 nicht weniger als 850.000 Einheiten verkauft, nun war es Zeit für eine Auffrischung.
Nach und nach bekommen alle VW-Modelle das Familiengesicht des Golf VI, auch der Caddy macht da keine Ausnahme. Ursprünglich als Nutzfahrzeug konzipiert, erfreut sich der VW auch bei Familien steigender Beliebtheit.
Mehr Platz als in klassischen Family-Vans
Kein Wunder, ist Caddy doch mit seinen hinteren Schiebetüren äußert praktisch, variabel und sehr geräumig. Man merkt dem Auto an, dass der Nutzwert bei der Entwicklung im Vordergrund stand und das ist auch für Familien alles andere als ein Nachteil.
Zugegeben, es gibt schickere Familienvans, aber wer sich Touran oder gar Sharan anlacht, der muss das Haushaltsbudget unter Umständen überziehen oder zumindest die Prioritäten neu sortieren.
Werfen wir zunächst einen Blick auf die harten Fakten und die weisen den Caddy als echtes Raumwunder aus. Im Minimum lassen sich im Gepäckabteil 560 Liter verstauen, maximal schluckt der Caddy Maxi – die um 47 Zentimeter gestreckte Langversion – bis zu sagenhaften 3.880 Litern.
Im Vergleich zum Vorgänger sind das noch ein paar Liter mehr. Der Grund ist in der nun komplett ausbaubaren zweiten Sitzreihe zu suchen, bis dato war diese nur umklappbar. Unverändert möglich ist der Ausbau natürlich weiterhin bei der optionalen dritten Sitzreihe.
Innenraum-Feeling auf Golf-Niveau
Besonderes Augenmerk haben die Designer auf eine nochmals verbesserte Innenraumgestaltung gelegt. Der Fahrgastraum ist nun in den Versionen „Trendline“, „Comfortline“ und „Country“ voll verkleidet und präsentiert sich in schickerem, da dunklerem Anthrazit sowie Softtouch-Oberflächen.
Das je nach Version serienmäßige oder optionale Dreispeichen-Sportlenkrad unterstreicht die Wohlfühl-Ambitionen. In Sachen Ablagen ist der Caddy im Vergleich zu vielen anderen Autos eine echte Wohltat, bis zu 24 (!) Fächer und Netze sorgen dafür, dass kleiner und großer Krimskrams an seinem Platz bleibt.
Motorisch hat man die Qual der Wahl zwischen einem 1,6 TDI mit 75 PS (auch als verbrauchsoptimierte Bluemotion-Version zu haben) bzw.102 PS sowie einem 1,2 TSI mit 85 PS bzw. 105 PS.
Für das allradgetriebene neue Topmodell Caddy Country – in Österreich greift bereits jeder vierte Kunde zu einem 4motion-Modell - ist ein 2.0 TDI mit 110 PS vorgesehen, statt Pumpe-Düse gibt’s nun ausschließlich Common-Rail-Motoren.
Allradantrieb, DSG & Co
Motorline.cc ist bereits erste Testkilometer mit dem „Country“ gefahren, der Motor zeigt sich als Idealbesetzung mit einer guten Kombination aus Durchzug und Verbrauch, mit knapp über sechs Litern fanden wir das Auslangen. Zu gefallen wusste auch die Kombination des 102 PS TDI mit dem Siebengang-DSG.
Neu sind beim Caddy auch einige Metallic-Farben, die den Lifestyle-Charakter weiter unterstreichen und aufkommende Nutzfahrzeug-Gedanken im Keim ersticken. Abschließend ein Blick auf die Preisliste. Als Kastenwagen – mit bis zu 4,7 m³ Nutzwert – startet der Caddy Entry+ bei netto 12.990,- Euro, der günstigste Caddy Maxi Kastenwagen beginnt bei netto 16.509,- Euro.
Die PKW-Varianten starten mit dem Caddy Startline 1,2 TSI bei brutto 15.884,- Euro, das Topmodell „Country“ mit Allradantrieb ist ab 29.490,- Euro zu haben. Noch im Herbst wird der 2.0 TDI auch in einer 140 PS starken Version samt DSG Doppelkupplungsgetriebe nachgereicht.
Ebenfalls im Herbst folgt der Caddy Tramper, ein verhältnismäßig günstiges und einfaches Reisemobil für zwei Personen. Löblich: ESP ist bei allen Versionen – ob Kastenwagen oder PKW – in allen Varianten Standard.