
Mitsubishi i-MiEV – das Elektroauto im Test | 02.05.2011
Strom-Tanker
Hybrid, Eco, Öko, … alles nichts gegen den Straßenstromer Mitsubishi i-MiEV. Was er kann und wie lange lesen Sie im motorline-Test!
Eines gleich vorweg, wir wissen um den Namen Bescheid. i-MiEV klingt nach allem, nur nicht nach einem Emissions-freien Elektro-Auto. MiEV steht für „Mitsubishi innovative Electric Vehicle“.
Witzig ist es schon. Der Startvorgang funktioniert in etwa so wie bei einem kraftstoffbetriebenen Auto. Schlüssel umdrehen bis er anspringt.
Das Anspringen macht sich im Fall des Mitsubishi i-MiEV durch ein deutliches „Ping“ bemerkbar, das sofort verstummt und anschließend ist eine kleine „Ready“-Anzeige Platzhalter fürs gewohnte Motorengeräusch.
Es bleibt witzig. Ganghebel auf „D“, und die Fahrt kann losgehen. Der Kleine schiebt ganz schön an. Klar, denn beim 64 PS starken E-Motor ist das volle Drehmoment von 180 Nm sofort abrufbar. 130 km/h sind Spitze und auf 100 beschleunigt der i-Miev in 15,9 Sekunden.
Doch mit dem Start erwacht auch die Angst. Was, wenn ich einfach keinen Saft mehr habe?
Keine Panik!
Wir stellten uns der Furcht und machten die Probe aufs Exempel. Eines sei gleich mal gesagt, der i-MiEV macht es einem nicht leicht, Strom zu sparen. Vieles funktioniert elektrisch. Fensterheber, ja sogar die Seitenspiegel sind elektrisch verstellbar.
Da die Abmessungen im Innenraum das Prädikat „kompakt“ verdienen, und man sich deshalb nicht ellenlang strecken muss, sind diese Dinge überflüssig, denn Fenster kurbeln und Spiegel drehen ginge auch mechanisch.
Dass der i-MiEV Sitzheizung hat ist ebenfalls ein Luxus. Denn seien wir ehrlich, so kalt darf es gar nicht sein, denn sinkt die Temperatur, sinkt auch die Reichweite.
Und der Schmäh mit „ich dreh dem Fahrer heimlich die Sitzheizung auf“ entpuppt sich schnell als Boomerang für alle Insassen. All diese Punkte spielen also mit, warum man die ersten Meter zaghaft angeht.
Aufrechte Gangart
Die „Gänge“, über die das Automatikgetriebe verfügt, helfen aber sofort, die Angst zu minimieren. D ist für normale Fahrten. Soll heißen: Die Energierückgewinnung beim Einsatz der Motorbremse oder beim normalen Bremsen arbeitet moderat, für den Stadtverkehr absolut ausreichend.
Dann findet sich da noch „B“ und „C“. „B“ steht für maximale Rückgewinnung. Sobald der Fuß vom Gas ist, drückt es einen richtig in den Gurt und der i-MiEV nutzt jeden Meter, um die Batterien wieder neu aufzufüllen. Ideal zum Beispiel bei steilen Bergabfahrten.
„C“ auf der anderen Seite steht für den entspannten Langstreckenmodus, hier ist nur wenig Widerstand bzw. Rekuperation gegeben, Cruisen ohne Ruckeln steht im Vordergrund, der i-MiEV läuft fast ohne Motorbremse so weit es geht.
Mit diesem Wissen im Hintergrund passiert etwas Spannendes. Man fängt an, den Verkehr auf den Meter genau zu lesen. Nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch die Straße an sich.
Geht es bergab, schnellt die Hand am Ganghebel sofort auf „B“, um soviel Energie wie möglich zu speichern, ohne dabei großartig an Geschwindigkeit zu verlieren.
Geht es bergauf, fährt der i-MiEV im „C“-Gang, um auch bei Bremsvorgängen nicht zusätzlich kinetische Energie zu verlieren. Sie merken, ein E-Auto kann mächtig Arbeit bedeuten, die sich allerdings dann auch auszahlt.
Denn wirft man einen genauen Blick auf die Straße und in weiterer Folge auf den Ladestand der Batterien, so lässt sich sehr energiesparend fahren.
Angegeben ist eine Reichweite von maximal 150 Kilometern, die kaum zu erreichen sind. 100 bis 130 Kilometer sind da schon eher drin.
Elektronische Abstinenz
Und das auch nur, wenn man sich in Verzicht übt: Keine Klimaanlage, kein Radio, kein Fensterheber, kein Blinker, keine Sitzheizung, kein übermäßiges Licht, schon gar nicht innen. OK, der Blinker kostet nicht wirklich viel und sollte auch bei einem Elektroauto tunlichst betätigt werden.
Denken Sie an Ihr Zuhause. Licht, Geschirrspüler, Kaffeemaschine, Kühlschrank, Föhn, Warmwasser, Musik, Fernseher, all diese Dinge fressen Strom.
Allerdings wird uns das nicht ununterbrochen vor Augen geführt, weil der Zählerkasten sich ja nicht im Wohnzimmer, sondern in einem für gewöhnlich guten Versteck befindet.
Tja, nicht so beim i-MiEV. Hier ist die Reichweitenanzeige prominent platziert und treibt dem Fahrer schon einmal Schweißperlen auf die Stirn.
Dabei müsste das gar nicht sein. Gäbe es ein halbwegs attraktives Ladenetz in Österreich - oder zumindest in den Städten - wäre die Angst absolut unbegründet.
Denn möchte man daheim laden und lebt nicht in einem Haus mit eigener Garage samt Stromanschluss, sondern in einer Wohnung, dann kann es passieren, dass man sich mit Kräften spielt, die man nicht versteht. Und wir reden hier nicht von Strom…
Wenn Sie die wahre Geschichte über den unglaublichen Ladevorgang lesen wollen, dann klicken Sie hier. Ansonsten überspringen Sie den Teil einfach, indem Sie auf die Seite 3 klicken!
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