BMW 120d xDrive – im Test | 29.03.2013
Fahrverhalten & Preis
Dass BMW im Motorenwerk Steyr den Dieselmotorenbau perfektioniert, ist kein Geheimnis. Während die Sechszylinderdiesel durch seidigen Lauf und Drehfreude glänzen, zeichnen sich die Vierzylinder, wie jener im 120d xDrive, durch büffelartiges Anschieben und asketischen Verbrauch.
Sein Verbrennungsprinzip verheimlicht das 184 PS starke Zweiliter-Common-Rail-Aggregat zwar erst auf der Autobahn, Leistungsentfaltung und Spontaneität entsprechen aber den Eigenschaften eines Turbo-Benziners. 380 Nm Drehmoment von 1.750 bis 2.750 U/min versprechen Schub in jeder Lebenslage selbst bei schaltfaulstem Fahren (Automatik gibt es für den 120d xDrive momentan nämlich nicht).
Der Standardsprint wird in 7,2 Sekunden erledigt, mit 225 km/h Spitze sollte man sich auch bei Ausflügen nach Deutschland nicht blamieren.
Den Durchschnittsverbrauch gibt BMW mit 4,8 Litern auf 100 km an. Im realen Fahrbetrieb sollte man sich allerdings besser mit einer Sechs vor dem Komma anfreunden, bei höheren Außentemperaturen als in unserem Test sind aber sicher auch hohe Fünfer-Werte drin.
Niedrigere Werte sind auch im "Eco Pro"-Modus des „Fahrerlebnisschalters“ (schwächere Klimatisierung, trägere Motorreaktion etc.) erreichbar. Aber auch der Testverbrauch von 6,7 Litern Diesel kann sich angesichts der gebotenen Fahrleistungen sehen lassen.
Eindeutig auf der sportliche Seite liegt die Fahrwerksabstimmung des kleinen Kurvenkünstlers. Die Insassen werden zu keinem Zeitpunkt über den Zustand der Schlaglöcher im Unklaren gelassen, der Fahrer erhält jedoch stets perfekte Rückmeldung von der Fahrbahn, fühlt sich mit dem Einser vereint.
Einen Anteil daran hat auch die (aufpreispflichtige) sensibel ansprechende variable Sportlenkung, die je nach Geschwindigkeit die Übersetzung variiert.
Bewundernswert, mit welch stoischer Ruhe selbst übelste Rumpelpisten genommen werden. Fahrwerkspoltern oder gar Klappern ist ein Fremdwort für den Einser. Derart massiv fühlen sich oft nicht einmal Fahrzeuge der Oberklasse an.
Mit 31.650,- Euro für die dreitürige Version des 120d xDrive respektive 32.500,- Euro für den getesteten Fünftürer ist der Einser die günstigste Variante im Hause BMW, Allradantrieb zu genießen.
Dass bei den Bayern die Aufpreisliste anregender zu lesen ist als ein Steuerbescheid, beides aber in etwa die gleichen finanziellen Auswirkungen hat, dürfte allseits bekannt sein.
Luxusextras wie Hifi-Systeme, DVD-Navigationssysteme, Lenkradheizung, Einparkautomaten, Spurhalteassistenten und ähnliches verfehlen ihre verlockende Wirkung keineswegs. So möchte der Händler für den getesteten, gut, aber nicht überragend ausgestatteten Testwagen gerne 45.339.- Euro sehen.
Plus
+ büffelartiger Durchzug, drehfreudiger Motor
+ knackig-sportliches Fahrverhalten
+ fahraktiver Allradantrieb
+ reichhaltige Optionsliste
Minus
- Eingeschränkte Laufkultur des Vierzylinders
- Beengte Platzverhältnisse im Fond
Resümee
Der Einser läuft in der getesteten Version mit dem kraftvollen Zweiliter-Diesel und dem intelligenten Allradantrieb zur Hochform auf. Sportliches Fahrverhalten, Spurtreue und jede Menge Sicherheitsreserven machen ihn zum idealen Begleiter auf allen Wegen. Besonders dann, wenn das Platzangebot nicht an erster Stelle des Pflichtenhefts steht.
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