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Smartphone auf Rädern

Manchmal sind auch Autohersteller für Kritik von Kunden und Kennern empfänglich. Opel jedenfalls hat verstanden und im Cockpit des neuen Insignia den Krieg der Knöpfe beendet.

mid/fw

An deren Stelle tritt ein intuitives Bedienkonzept, das an die Logik der Smartphone-Funktionen angelehnt ist. Außerdem gibt es neue zugkräftige Motoren, die es in sich haben.

Seit Ende 2008 fährt Opels Flaggschiff unter vollen Segeln. Rund 600.000 Exemplare wurden in den fünf Jahren verkauft, 40 Design-Preise eingeheimst und alle nachfolgenden Opel-Modelle nach seinem Bilde gestaltet. Entsprechend zurückhaltend waren die Designer deshalb bei der Neuauflage. Auf den ersten Blick sieht der neue Insignia aus wie ein klassisches Facelift. Die Scheinwerfer-Linien sind leicht nachgezogen, die Frontpartie mit mehr Chrom-Blingbling in Kühlergrill und Schürze stärker betont.

Auch am Heck fällt die tief gesetzte Chromspange mit Marken-Emblem ins Auge, die sich bei der Fließ- und Stufenheckversion weit in die zweigeteilten LED-Rückleuchten zieht. Apropos, die beiden Karosserievarianten unterscheiden sich nun deutlicher. Wo die Dachlinie des Fünftürers eine klassische Coupé-Form beschreibt, zeigt der Viertürer nun ein richtiges Stufenheck-Profil. Außerdem konnten die Designer den neuen Insigina durch aerodynamischen Feinschliff modellieren. Sie haben etwa mit einem sogenannten "Aero-Shutter" gearbeitet, der automatisch die Kühlerlamellen schließt, und die weltweit windschlüpfigste fünftürige Fließhecklimousine mit einem cW-Wert unter 0,25 geformt.

Auch im Innenraum beschränken sich die Veränderungen auf neue Polsterstoffe und Dekore. Umso mehr Hirnschmalz haben die Rüsselsheimer Entwickler in die neue Cockpitgestaltung gesteckt. Knöpfe und Tasten sind nun auf ein Minimum reduziert. Schaltzentrale ist die neue Mittelkonsole mit einem - zumindest in den beiden Top-Ausstattungen "Sport" und "Innovation" - acht Zoll großen Farb-Touchscreen, über den das Infotainment-System bedienbar ist. Vom Startbild aus kann der Fahrer Radiosender, Musiktitel, angeschlossene Medien, Smartphone-Verbindungen und -Apps oder 3D-Navigation auswählen. Vor der ersten Fahrt jedenfalls brauchten selbst erfahrene Autojournalisten eine detaillierte Einführung.

Für die narrensichere Bedienung in jeder Fahrsituation hat Opel die Steuerung gleich auf vier verschiedene Arten eingebaut: per Fingertipp auf dem Monitor, über den Tastendruck am Lenkrad, via Sprachsteuerung oder mittels eines Touchpads auf dem Mitteltunnel. Darüber lassen sich auch handschriftliche Buchstaben für Musiktitel oder Navigationsziele kritzeln. Hinzu kommt, dass auch das Kombiinstrument mit einem ebenso bis acht Zoll großen, hochauflösenden Farbdisplay als Sonderausstattung zu haben ist. Es bietet klassische Anzeigen wie Tacho, Drehzahl, Tankinhalt mit Audio- und Navigationshinweisen. Wer jedoch ein Smartphone kennt und nutzt, hat die Bedienlogik nach kurzer Spielerei schnell begriffen und bewegt sich souverän durch die Menüs. Für alle Fälle lassen sich elementare Funktionen wie Klimaanlage, Heizung, Umluftschalter oder Audiolautstärke nach wie vor mit einem Tastendruck regeln.

Doch auch unter der Motorhaube hat Opels Smartphone auf Rädern Beeindruckendes zu bieten. Fünf neue Triebwerke finden sich unter den insgesamt zehn Motorvarianten im Spektrum von 88 kW/120 PS bis 239 kW/325 PS. Allen voran die beiden neuen Turbo-Benzindirekteinspritzer: Erstmals zum Einsatz kommt der neue 2,0-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor mit 184 kW/250 PS. Er entwickelt ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern und ist nur mit Allradantrieb im Angebot.

Der 1,6-Liter-Turbo-Vierzylinder-Benziner ist im Insignia mit einer zusätzlichen Ausgleichswelle bestückt und begeistert in puncto Laufruhe. Kaum weniger verwundert reibt sich die Augen, wer den Normverbrauch des neuen 2,0-Liter-Turbodiesels sieht. In beiden Leistungsstufen mit 88 kW/120 PS und 103 kW/140 PS sollen sich Vier- und Fünftürer mit 3,7 Liter Diesel (entspricht 99 g/km CO2) begnügen - was zurzeit kein anderer Mittelklässler schafft. Auf der Straße waren es während der Testfahrt am Ende doch 5,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer.

Aber Opel kann natürlich auch anders. Ende November lassen die Hessen den Insignia OPC mit "Säbelzahn-Optik" und 239 kW/325 PS ins Freie. Mit 2,8-Liter-V6-Turbobenziner unter der Haube stürmt die Limousine damit in runden sechs Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100, beim Kombi sind es 6,3 Sekunden. In der Unlimited-Version erreicht der OPC ein Spitzentempo von 270 km/h.

Zeitgleich soll dann auch der "Country Tourer" in den Showrooms stehen. Unterfahrschutzblenden vorne und hinten, Front-, Seiten-, und Radhausverkleidungen, zwei Auspuff-Endrohre sowie etwas mehr Bodenfreiheit und ein voll variables Allradsystem rüsten den Wagen für die Abkürzung durch Wald und Wiese. Passend zur muskulösen Optik wird der "Insignia Country Tourer" in den dicksten Dieselversionen mit 120 kW/163 PS und als Bi-Turbo-Variante mit 143 kW/195 PS angeboten.

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