
ÖAMTC-Test: Vorsicht bei Billig-Kindersitzen | 24.10.2014
Oh, Baby!
ÖAMTC und ADAC testeten Billig-Kindersitze: Sechs der getesteten Kindersitze fielen durch, fünf davon mit gravierenden Sicherheitsmängeln.
mid/ts
Erschreckende Ergebnisse hat jetzt ein von ÖAMTC und ADAC durchgeführter Test günstiger Pkw-Kindersitze unter 80 Euro hervorgebracht. Sechs der zehn überprüften Billigfabrikate verschiedener Gewichtsklassen sind mit der Note "mangelhaft" durchgefallen.
Gründe dafür waren gerissene Rückenlehnen, gebrochene Gurthalterungen oder eine zu hohe Schadstoff-Belastung. Generell waren die Schadstoffwerte höher als in den Tests der Vorjahre. Testkriterien waren die Sicherheit, Bedienung und Ergonomie der Sitze sowie der Schadstoffgehalt, die Reinigung und die Verarbeitung.
Einzig der Testsieger Obaby Tiny Tatty Teddy erhält die Note "gut". Der ist als Babyschale für die ganz Kleinen mit einem Preis von 120 Euro aber auch deutlich teurer. Ein glattes "Nicht genügend" erhielt dagegen der Nania Safety Paris SP (46 Euro) für Kinder bis 18 Kilogramm. Er zerbrach beim Frontalaufprall, wodurch der Dummy ungeschützt nach vorne geschleudert wurde.
Bei den Sitzen für ein- bis zwölfjährige Kinder zwischen neun und 36 Kilogramm erhalten der Nania Racer SP für 65 Euro und der Fisher Price FP3000 für 83 Euro mit mittelmäßigen Crash-Ergebnissen ein "befriedigend".
Keinen Schutz beim Seitenaufprall für größere Kinder bieten dagegen die drei mit "mangelhaft" bewerteten Sitze von United-Kids Alpha Deluxe (30 Euro), Kid Komfort (52 Euro) und Kidstar (40 Euro). Ein hohes Verletzungsrisiko beim Front- und Seitencrash besteht auch beim Tiggo Bebehut für 35 Euro (= "Nicht genügend").
In der Klasse für Kinder von 15 Kilogramm bis 36 Kilogramm schneidet der Fisher Price FP4000 für 45 Euro mit "befriedigend" ab. Der Nania Starter SP fällt dagegen wegen einer hohen Schadstoffbelastung mit "Nicht genügend" durch.
Fazit: Die Testergebnisse bezeichnen ÖAMTC und ADAC insgesamt als alarmierend. Bei günstigen Sitzen müssen Eltern besonders vorsichtig sein und sich anhand von Verbraucherschutztests informieren. Die Beschreibungen im Internet sind häufig ungenau und führen in die Irre.
So tauchen manche Sitze wie der United-Kids Alpha Deluxe, die in der Vergangenheit mit "Nicht genügend" bewertet wurden, nun technisch unverändert unter neuem Namen auf. Oft ist auch ein Vorgängermodell der qualitativ hochwertigeren Produkte eine preisgünstige und gute Alternative.
Die Tabelle zum Gesamtergebnis finden Sie hier!