BMW 420d Cabrio - im Test | 04.04.2014
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Schon auf den ersten Metern mit dem BMW 420d Cabrio spürt man die im Vergleich zum Coupé ebenbürtige Verwindungssteifigkeit. Die Torsionssteifigkeit konnte trotz 20 Kilo Gewichtsersparnis an der Karosserie um 40 Prozent im Vergleich zum Vorgänger erhöht werden. Dies führt zu einer merklich souveräneren Straßenlage und zu einem direkteren Einlenkverhalten.
Das Leergewicht des Cabrios sank aufgrund der Mehrzahl an Luxusfeatures im Vergleich zum Vorgänger nicht und liegt bei rund 1,7 Tonnen. Grundlage für die dennoch verbesserte Fahrdynamik sind neben der erhöhten Steifigkeit die breitere Spur, der tiefere Schwerpunkt und die ausgewogene Verteilung des Gewichts zwischen Vorder- und Hinterachse.
Die feinfühlige Lenkung ist ebenfalls ein Highlight des Vierers. Wenig bis kein Spiel in der Mittelstellung und eine gute Übersetzung sorgen für Suchtgefahr nach engen Kehren, der Hinterradantrieb tut das Seine dazu.
Mit Hilfe des Fahrerlebnis-Schalters kann das Vierer-Cabrio auf Sportlichkeit oder Sparsamkeit getrimmt werden. Im Sport-Modus nimmt der Motor Gas noch direkter an, die Gänge werden weiter ausgedreht, und die Lenkung wird eine Spur härter. Zudem lässt diese Einstellung auch dezente Drifteinlagen zu.
Sollte man es jedoch einmal übertreiben, wird das Heck vom ESP gekonnt eingefangen. Für höchstmögliche Sparsamkeit sorgt dann der EcoPro-Modus, der bei den Modellen mit Automatik über einen Segelmodus verfügt.
Der Basis-Dieselmotor mit zwei Litern Hubraum verrichtet seine Arbeit leise, aber drehmomentstark. Störende Beigeschmäcker wie Turboloch oder Diesel-Nageln kennt die 184 PS- tarke Maschine nicht. 380 Nm Drehmoment sorgen für kraftvollen Durchzug, in Kombination mit der Achtgang-Automatik lässt sich das Potential des Motors perfekt ausschöpfen.
Zudem verblüfft der Diesel mit seinem Verbrauch. Bei sparsamer Fahrweise liegt dieser nah an der ECE-Norm (Testverbrauch: 5,7 l/100 km; Norm-Mix: 4,7 l/100km) und selbst bei forcierter Fahrt erreichten wir nicht mehr als neun Liter Mixverbrauch.
Um den Frischluftgenuss auch bei höherer Geschwindigkeit auskosten zu können, empfiehlt sich das optionale Windschott, das seinen Platz in einem Extra-Fach im Kofferraum findet.
Die Bayern schicken ihr neues 4er-Cabrio mit drei Motoren an den Start: Zur Wahl stehen die Benziner 428i und 435i, sowie der 420d als Dieselversion. Während es sich bei 428i und 420d um aufgeladene Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum handelt, kommt im 435i Cabrio ein Reihensechszylinder mit drei Litern Hubraum zum Einsatz.
Alle Motoren sind mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder Achtgang-Automatik samt Schaltwippen am Lenkrad erhältlich. Natürlich lässt sich das 4er-Cabrio fast nach Belieben individualisieren. So stehen zum Beispiel Abstandsregel-Tempomat, adaptives Fahrwerk, LED-Scheinwerfer, Bose-Soundsystem, ein vollfarbiges Head-up-Display und noch vieles mehr zur Wahl.
Das BMW 420d-Cabrio kostet exakt 50.000 Euro, mit der sehr empfehlenswerten Achtgang-Automatik sind es 51.734 Euro. Auch wenn sich das Stahldach-Cabrio geschlossen wie ein Coupé fährt - mit 7.500 Euro ist der Aufpreis zum Coupé ziemlich happig.
Plus:
+ durchzugsstarker Motor
+ sehr geringer Verbrauch
+ feine Verarbeitungsqualität
+ optisch wie technisch gelungenes Stahlfaltdach
Minus:
- Kopffreiheit im Fond
- Hardtop lässt sich nur bis 18 km/h betätigen
Resümee:
Das Vierer-Cabrio überzeugt durch sein hohes Maß an Fahrfreude, sein elegantes Design und das formschöne, bestens verarbeitete Stahlfaltdach. Wer einen exklusiven, unverlöteten Ganzjahres-Wagen sucht, und das nötige Kleingeld dafür aufbringen kann und will, der wird am neuen Vierer-Cabrio Freude finden.
Weitere Testdetails:![]() + KFZ-Versicherung berechnen + Produktinformation Zurich Connect |