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Ratgeber: richtiges Vorgehen bei einem Autounfall

Crash-Nachsorge

Falls es zu einem Autounfall kommt, muss man besonnen reagieren und eine gewisse Verhaltens-Reihenfolge einhalten. Wir geben Tipps dazu.

Fotos: commons.wikimedia.org

Aufgrund der kalten Jahreszeit gibt es auf den Straßen viele Gefahren. Ob Eisregen (Blitzeis) oder Schnee, die Unfallursachen sind zahlreich. Daher ist bis spätestens Oktober auf Winterreifen umzusteigen. Dies gilt noch mehr bei älteren Fahrzeugen ohne ESP und sonstige Fahrhilfen.

Daher sind bereits im Vorfeld viele Dinge zu beachten, die im Zweifelsfall Leben retten können. Neben den Winterreifen ist auch das Führen von Verbandskasten, Warnwesten und Warndreieck obligatorisch.

Vorgehensweise am Unfallort:

Falls es zu einem Unfall kommt, sollte eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden. Wichtig ist zunächst, Ruhe zu bewahren, denn Panik verschlimmert die Situation nur noch mehr.

Unfallstelle absichern: Bei der Sicherung des Unfallortes gibt es einige Dinge zu beachten. Hier sind drei Aspekte wichtig:

+ Warnblinkanlage: Die Warnblinkanlage versetzt herannahende Fahrzeuglenker in Alarmbereitschaft. Auch wenn es der Umwelt nicht zuträglich ist, sollten gerade ältere Fahrzeuge den Motor dabei laufen lassen, denn sonst muss das Warnblinklicht von der Batterie versorgt werden. Im schlimmsten Fall haben Autofahrer lediglich einen Platten, bleiben aber dauerhaft liegen, da die Batterie anschließend leer ist.

+ Warndreieck: Jeder Fahrzeughalter muss ein Warndreieck mit sich führen, um die Unfallstelle richtig abzusichern. Der Abstand zur Unfallstelle sollte auf Landstraßen rund 100 Meter, auf Autobahnen bis zu 400 Meter betragen. Des Weiteren muss der Straßenverlauf berücksichtigt werden, denn falls sich der Unfall hinter einer Kurve ereignet hat, muss das Dreieck davor aufgestellt werden.

+Warnwesten: Der Lenker muss immer eine Warnweste mitführen und diese im Fall eines Unfalles tragen. Empfehlenswert ist eine solche natürlich für alle Personen, die sich im Gefahrenbereich aufhalten. Grundsätzlich sollten sich Passanten immer außerhalb der Leitplanken aufhalten, um weitere Unfälle zu vermeiden.

Notruf absetzen: Wurde die Unfallstelle abgesichert, muss zunächst der Notruf abgesetzt werden. Hier gilt es, alle notwendigen Informationen kurz und prägnant zu formulieren. Dabei können sich Anrufer an folgenden Hinweisen orientieren (= die fünf "W-Fragen"):
Wo hat der Unfall stattgefunden?
Was ist geschehen?
Wie viele Verletzte müssen versorgt werden?
Welche Verletzungen haben die Betroffenen?
Warten auf Rückfragen der zuständigen Leistelle, nie zuerst auflegen!

Wenn nötig, Polizei rufen: Sobald sich bei einem Unfall Personen verletzt haben, muss die Polizei informiert werden. Falls erkennbar ist, dass ein Unfallbeteiligter unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht, ist ebenso direkt die Polizei zu verständigen. Bei einem herkömmlichen Blechschaden muss niemand benachrichtigt werden, da die meisten Bagatellangelegenheiten von der Polizei ohnehin gar nicht erfasst werden. In Österreich ist der Polizeieinsatz in einem solchen Fall zu bezahlen. Des Weiteren ist die Unfallstelle sofort zu räumen, um einerseits Staus zu vermeiden und andererseits die Unfallgefahr zu verringern.

Dokumentieren: Ein Autounfall bedarf einer ausführlichen Dokumentation. Daten der anderen Beteiligten sind genauso aufzunehmen, wie Datum und Uhrzeit des Unfalls. Sinnvoll ist es, mit dem Smartphone Fotos des Schadens zu schießen. Ein Europäischer Unfallbericht gehört jedenfalls ins Handschuhfach, anhand dessen sich die Beteiligten orientieren können. Einen solchen kann man hier herunterladen.

Weitere Vorgehensweise

Auch nach dem Unfall müssen einige Dinge beachtet werden. Der Wert des Autos muss geschätzt werden bzw. die Kosten, die durch den Schaden entstanden sind. Darüber hinaus muss die Versicherung benachrichtigt werden und im Zusammenhang damit auch die Schuldfrage geklärt werden.

Schaden und Wert des Autos schätzen lassen: Selbst bei einem Totalschaden hat der Fahrzeughalter noch die Möglichkeit, das Auto zu verkaufen. Autohändler bieten meist einen Komplettservice an. Das heißt, dass auch Wert des Unfallwagens sowie der Schaden zunächst geschätzt werden. Dazu gehört außerdem die Abmeldung des Fahrzeuges, falls sich der Betroffene dazu entscheidet, den Unfallwagen abzugeben.

Ähnliches gilt übrigens auch bei Gebrauchtwagen, ob durch eine Unfall beschädigt oder nicht. Leicht und unbürokratisch Gebrauchtwagen verkaufen oder den Unfallwagen abgeben - bei verschiedenen Anbietern kann bereits auf der Webseite ein ungefährer Wert hierfür ermittelt werden, durch Eingabe der wichtigsten Daten.

Denn ein Fahrzeug zu verkaufen, kann einerseits schwierig werden und andererseits bieten unseriöse Händler gern einen viel zu geringen Betrag an. Es wird daher empfohlen, immer auf ein TÜV-Zertifikat zu achten, egal, ob das Auto verkauft oder lediglich der Schaden des Unfallwagens errechnet wird.

Versicherung benachrichtigen: Als weiterer Schritt muss die Versicherung benachrichtigt werden, damit eventuelle Schäden abgedeckt werden. Falls eine Werkstatt mit der Versicherung in Kontakt tritt, müssen Fahrzeughalter eine Abtretungserklärung unterzeichnen. Ein weiterer Faktor ist das Zahlen von Schmerzensgeld. Falls Unfallteilnehmer verletzt wurden, sollte unbedingt ein Arzt besucht werden. Bei einem Unfall mit Todesfolge muss die Versicherung binnen 48 Stunden benachrichtigt werden.

Schuldfrage klären: Im Unfallbericht sollten keine Schuldigen genannt werden, da andernfalls Probleme mit der Versicherung entstehen könnten. Entsprechend sollte der Bogen lediglich den Unfallhergang objektiv beschreiben. Die Schuldfrage wird dann im Nachhinein aufgrund der Beweislage und der Dokumentation geklärt.

Fazit:

Ruhe bewahren ist das Credo bei einem Unfall. Es ist Unsinn, sich gegenseitig zu beschuldigen. Zunächst muss für die Sicherheit der Beteiligten sowie der anderen Passanten gesorgt sein. Des Weiteren müssen die fünf W-Fragen bei der Meldung des Unfalls beherzigt werden (siehe oben). Weitere Details wie Schuldfrage, Versicherung und Schaden lassen sich auch im Nachhinein regeln, denn im Falle eines Unfalls gilt es immer erst die Situation zu überblicken und besonnen zu reagieren.
[Anbieterinformation]

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