Seat Leon ST 4Drive - schon gefahren | 11.07.2014
Auf allen Vieren
Einer der Haupttreiber des Seat-Aufschwungs ist der Leon-Kombi "ST". Dessen neue Allrad-Variante soll den guten Lauf noch intensivieren.
Rudolf Huber/mid
Die Möglichkeit, sich im großen Baukasten von Konzernmutter VW zu bedienen, nutzt Seat sehr geschickt und effektiv. Im Falle des ab sofort erhältlichen Leon ST 4Drive mit dem Griff zum derzeit aktuellsten Allrad-Konzept aus Wolfsburg namens "Haldex 5".
Die Haldex-Kupplung beliefert elektronisch gesteuert die Hinterräder bei Bedarf mit Antriebskraft. Innerhalb von Sekundenbruchteilen wird Power dorthin geliefert, wo sie gerade gebraucht wird.
Bis hin zur Extremsituation, dass drei Räder elektronisch abgebremst werden und nur noch das eine mit Grip Kraft abkriegt. Durch die vorne wie hinten installierte Quersperre namens "XDS" kann der Antrieb noch einmal gezielter dosiert werden.
Klingt ein bisschen kompliziert, ist aber in der Praxis für den Fahrer gar kein Thema: 4Drive macht das schon, lautet die Devise. Automatisch und zuverlässig. So, dass im Wageninneren eigentlich gar nicht zu bemerken ist, was untendrunter gerade so passiert. Auch der Platz für Passagiere und Gepäck ist mit 587 Liter bis 1.470 Liter beim ab sofort lieferbaren 4Drive unverändert.
Für den Antrieb sind beim Allrad-Leon zwei TDI-Aggregate zuständig, ein 1,6-Liter-Motor mit 105 PS und eine 2,0-Liter-Variante mit 150 PS. Bei ersten Testfahrten mit der größeren Motorisierung zeigte sich der Spanier munter, aber nicht besonders sportlich.
Die Maschine hat keine Mühe, die knapp 1,5 Tonnen in Schwung zu bringen. 8,7 Sekunden für den Standard-Sprint und eine Spitze von 211 km/h sind absolut in Ordnung. Der Verbrauch liegt laut Norm bei 4,8 Litern, 0,7 Liter mehr als beim Fronttriebler. Das liegt unter anderem an dem Mehrgewicht von 124 Kilogramm.
Der schwächere 4x4-Leon beschleunigt in 12,0 Sekunden auf 100, ist maximal 187 Sachen schnell und konsumiert laut Norm 4,5 Liter - auch hier liegt der Mehrverbrauch bei 0,7 Litern.
Mehrkosten verursacht der Allradantrieb auch beim Kauf - und zwar jeweils genau 2.000 Euro. Der kleine Allradler startet in der Version "Reference" bei 23.690 Euro, als "Style" bei 25.490 Euro.
Dafür gibt es zur Kraft auf alle Viere auch noch einen Gang mehr: Das etwas kürzer als bei den Fronttrieblern abgestufte Sechsgang-Schaltgetriebe ist bei beiden Motorisierungen serienmäßig. Außerdem gibt es leicht vergrößerte Hinterradbremsen.
"Vielseitigkeit auf allen Straßen" schreibt Seat dem Leon ST 4Drive zu. Der Slogan passt. Denn dank Haldex 5 bietet der elegante Spanier einen unauffälligen, aber effizienten Helfer in allen Lebenslagen. Nach dem alten Motto: Der nächste Winter kommt bestimmt.