
Bremsanlage auf Funktionsstörungen prüfen | 28.11.2015
Bremsbereit
Die Bremsanlage ist das wichtigste Sicherheitssystem am Fahrzeug. Damit dieses jederzeit einwandfrei funktioniert, empfiehlt sich der jährliche Bremsencheck.
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Laut der deutschen Gesellschaft für Technische Überprüfung (GTÜ) sind rund 10 Millionen Pkw mit sicherheitsrelevanten Mängeln täglich auf deutschen Straßen unterwegs, somit kann man für Österreich mit einer runden Million rechnen.
Wie der GTÜ-Mängelbericht für das 1. Halbjahr 2015 zeigt, fällt fast jedes vierte Fahrzeug bei der Hauptuntersuchung durch. Zu den Hauptmängelgruppen zählen nach Defekten an Beleuchtung und Elektrik sowie Umweltbelastungen auch Mängel an der Bremsanlage, die mit 13,3 Prozent sogar den dritten Platz unter den Mängel-Spitzenreitern belegen.
Nicht ohne Grund raten Experten zu einem jährlichen Bremsen-Check, der ein einwandfreies Funktionieren der Bremsanlage sicherstellen soll. Eine einfache Standbremsprobe lässt sich in wenigen Minuten vollkommen kostenlos selber vornehmen.
Standbremsprobe
Funktionsstörungen der Bremsanlage machen sich in der Regel durch Unstimmigkeiten bei Leerweg, Widerstand und Dichtheit des Bremssystems bemerkbar. Überprüfen lässt sich dies durch eine Standbremsprobe.Dazu wird das Bremspedal bei ausgeschaltetem Motor betätigt. Der Leerweg der Fußbremse sollte maximal ein Drittel des Pedalwegs betragen. Um die Dichtheit des Bremssystems zu überprüfen, wird das Bremspedal für 30 Sekunden fest durchgedrückt. Gibt das Pedal hier nach, deutet das darauf hin, dass der Bremskreislauf undicht ist.
In diesem Fall wird die Fahrt zur Werkstatt unumgänglich. Lässt sich das Pedal sogar bis zur Bodenplatte durchdrücken, sollte das Fahrzeug sicherheitshalber abgeschleppt werden.
Stand der Bremsflüssigkeit prüfen
Auch wenn der Stand der Bremsflüssigkeit bei modernen Fahrzeugen über den Bordcomputer angezeigt wird, sollten Fahrzeughalter den Füllstand regelmäßig auch manuell prüfen. In der Regel sind dafür Füllstandmarkierungen am Flüssigkeitsbehälter angebracht.Sinkt der Stand der Flüssigkeit unter die Mindestmarkierung, sollte die Flüssigkeit nachgefüllt werden. Ein Austausch wird zudem erforderlich, wenn die normalerweise honigbraune Bremsflüssigkeit einen dunkelbraunen oder schwarzen Ton angenommen hat.
Entsprechenden Ersatz finden Fahrzeughalter bei Onlinehändlern wie Mister Auto. Der Wechsel in Eigenregie ist jedoch nicht zu empfehlen. Eingriffe in das sensible Bremssystem sollten nicht zuletzt aus versicherungstechnischen Gründen nur von Fachleuten vorgenommen werden.
Korrosion verhindern
Korrosion an den Bremsscheibem ist ein natürlicher Vorgang, der kein Sicherheitsproblem darstellt, solange der Rost beim Bremsvorgang regelmäßig abgerieben wird.An der Vorderachse geschieht dies in der Regel im alltäglichen Gebrauch. Zum Problem kann Rost jedoch an den Scheibenbremsen der Hinterachse werden, da diese bei normalen Bremsvorgängen weniger belastet werden.
Um Rostpickel an der Bremsscheibe zu vermeiden, empfiehlt es sich daher regelmäßig schärfere Bremsmanöver vorzunehmen - aus Sicherheitsgründen jedoch nicht im normalen Straßenverkehr, sondern auf leeren und somit gut überschaubaren Parkplätzen.