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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Text: Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

Wie fährt sich ein schnell rotierender Neutronenstern? Nun, von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde benötigt der Nissan Pulsar 1.2-Liter-Benziner exakt 12,7 Sekunden – wer in den unendlichen Weiten des Weltalls dahinsegelt, für den sind 12,7 Sekunden ein Wimpernschlag, auf der schnelllebigen Erde ist es schon ein bisschen mehr.

Die Höchstgeschwindigkeit wiederum wird mit 185 km/h angegeben – wer die TV-Serie „Star Trek“ kennt, der weiß, dass dies ein Milliardstel von „Warp 9“ ist. Für irdische Autobahnen jedoch sollte es reichen, vor allem natürlich im – zumindest in Sachen Höchstgeschwindigkeit - ganz sicher beschränkten Österreich.

Gelangt man hinsichtlich des Fahrgefühls nun tatsächlich in den Sternenhimmel? Allein diese Frage muss doch einen Grund haben, denken Sie? Natürlich, Sie haben Recht! Der Nissan Pulsar hat nämlich ein stufenloses CVT-Getriebe, auch bekannt als Planetengetriebe, was wiederum – vom Namen her - vorzüglich zu unserem Test passt.

Noch dazu hat Nissan sein Planetengetriebe liebevoll Xtronic genannt, ob der Namensgeber wohl ein großer Fan von „Captain Picard“, „Commander Data“ und Co gewesen ist? Wir wissen es nicht und es ist auch völlig egal – wir probieren es einfach aus, das Xtronic CVT-Getriebe des Nissan Pulsar. „Nummer 1, Energie!“

Wenn man relativ sacht losfährt, erhält man den Eindruck, dass hier Gänge hochgeschalten werden – im Gegensatz zu vielen CVT-Getrieben haben wir kein Dauerfeuer auf dem Drehzahlmesser und somit auch keine verstörten Blicke aus den gerade eben lautstark überholten Nachbar-Autos.

Doch Vorsicht – wenn man zu stürmisch vorgeht, heult auch der Neutronenstern ein bisschen auf und übertreibt es drehzahlmäßig ein wenig. Dafür wiederum ist die Geräuschkulisse im Fahrzeuginneren ganz allgemein sehr gut gedämmt, sodass die erhöhte Drehzahl kaum auffällt. Und schließlich kann man via Schalthebel auch selbst die virtuellen Gänge einlegen.

Fahrfreude kommt auch wegen der vorzüglichen Straßenlage auf – es macht Spaß, den Pulsar durchs Weltall zu treiben. Man kann es durchaus sportlich angehen, das Fahrwerk ist straff und zugleich gutmütig. Die Lenkung arbeitet präzise und gibt gutes Feedback.

Der Pulsar ist leicht kontrollierbar, man könnte auch sagen: Man wird nicht von den „Klingonen“ aus dem Haftfenster geworfen. Im Gegenteil: Man hat nützliche Helferleins, kleine „Commander Datas“ und „Formwandler“ an Bord, die einen liebevoll unterstützen: Totwinkel- und Spurhalte-Assistent – und beim Einparken oder dem Fahren in engen Einfahrten hilft der serienmäßige Around View-Monitor mit 360 Grad Rundumsicht.

Man könnte sagen: Wie viel Benzin wir mit unserem Pulsar in das Weltall blasen, ist ob der Unendlichkeit von Letzterem sekundär. Kleines Problem dabei: Noch sind wir auf der Erde und die Abgase bleiben in deren Atmosphäre.

Nissan gibt einen Durchschnittsverbrauch von 5,1 Liter an. Doch wir, die wir Freude am Fahren haben, kamen auf 6,8 Liter - wenn wir selbige unterdrückt haben. Wenn wir jedoch der Freude ihren Lauf ließen, kamen wir durchaus auch auf knapp acht Liter.

Der von uns getestete Nissan Pulsar 1.2 DIG-T Xtronic in der Tekna-Ausrüstungsvariante kommt auf exakt 26.414 Euro. Für die optionale Metallic-Lackierung des Testwagens muss man noch 563 Euro drauflegen. Und wer lieber selbst schaltet, belohnt sich dafür mit einem Abschlag von knapp 2.000 Euro.

Plus
+ Knackiges Design
+ Übersichtliches, stilvolles Interieur
+ tolle Fahreigenschaften
+ hervorragendes Raumangebot

Minus
- bei sportlicher Fahrt typisches CVT-Hochdrehen (beim Xtronic)

Resümee:
Der Nissan Pulsar kann es in Sachen Design, Ausstattung und Fahreigenschaften gut aufnehmen mit Golf und Konsorten. Beim Raumangebot schlägt er alle. Das stufenlose CVT-Getriebe muss man mögen. Tut man es nicht, spart man zudem 2.000 Euro.

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