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X-Man

Toyota hat den neuen Aygo zwecks Image-Entstaubung optisch kompromisslos dynamisiert. Wir testen den 69-PS-Stadtflitzer als "x-wave".

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer, Werk

Der für den europäischen Markt entwickelte Toyota Aygo wurde im Jahr 2005 eingeführt – mit diesem Kleinstwagen möchten die Japaner ein junges Publikum ansprechen. Hinter dem Namen verbirgt sich das simpel-lässige Statement „I go“.

Seit 2014 gibt es nun die zweite Generation. Der Aygo teilt nach wie vor die technische Basis mit Citroen C1 und Peugeot 108, abgesehen von den vorderen Türen und der Armaturentafel sind aber alle sichtbaren Teile eigenständig.

Die Front im „X-Design“ kommt zweifellos dynamisch rüber – vom cool-pragmatischen Toyota-Design ist beim Aygo nichts zu bemerken, die Metallic-Lackierung "Vulcanorot" trägt dazu außen und innen ihr Scherflein bei.

Die von uns getestete Ausstattungsvariante „x-Wave“ hat als Alleinstellungsmerkmal ein elektrisches Stoff-Faltdach. Man merkt es schon: Ohne "X" geht beim Aygo nix.

Das Interieur des Aygo zeigt sich jung und sportlich, manche mögen es sogar als schrill empfinden, doch junge Stadtbewohner sollten mehrheitlich begeistert sein. Das Innenleben des Aygo ist eine Komposition aus farbigen Elementen, Klavierlack-Deko und modisch gestalteten Tacho- und Navigations-Anzeigen. Überall sieht man „runde Ecken“, die ein wenig an die Serie „Star Trek“ erinnern.

Der 7 Zoll-Touchscreen ist die Kommandozentrale, über ihn werden Navigation und Telefonie geregelt, zudem lassen sich Fahrzeugdaten abrufen, der Monitor ist gut positioniert und lässt sich leicht bedienen.

Die Rundumsicht - vor allem nach schräg hinten - ist aufgrund der stark ansteigenden Gürtellinie recht eingeschränkt. Da hilft die Rückfahrkamera, die in der Variante x-clusive zur Serienausstattung gehört.

Dass bei einem Kleinstwagen wie dem Aygo in Sachen Platzangebot Abstriche gemacht werden müssen, ergibt sich von selbst. Wer im Fond Platz nehmen möchte, lernt immerhin die großzügig ausgeschnittenen Türen zu schätzen.

Freilich ist es auf der Rückbank für Langbeinige eng – der Aygo ist für vier Fahrzeuginsassen zugelassen. Der Laderaum weist mickrige 168 Liter auf. Dafür findet man in der Großstadt leichter einen Parkplatz.

Toyota bietet den Aygo ausschließlich mit einem Einliter-Dreizylinder-Benziner an, der 69 PS leistet. Mehr Drehmoment als 95 Nm bei 4.300 U/min hat der Saugmotor nicht drauf – in der Stadt fühlt er sich dennoch ziemlich spritzig an.

Das handgeschaltete Fünfganggetriebe lässt sich leicht bedienen – allerdings muss man bei Überholvorgängen mit recht hoher Drehzahl arbeiten, da hört man den Dreizylindermotor an, wie er sich plagt. Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft der Aygo in 14,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 160 km/h angegeben.

Die direkte, leichtgängige Lenkung ist in der City besonders hilfreich, der Wendekreis beträgt gerade einmal 9,6 Meter. Allerdings liegt der lediglich 3,46 Meter kurze und nur 900 Kilogramm schwere Kleinstwagen satt auf der Straße, was schon ein wenig überrascht.

Die vom Werk angegebenen 4,1 Liter haben wir bei unserem Test nicht erreicht – der Schnitt ergab 5,4 Liter, allerdings waren wir mehrheitlich flott unterwegs. Laut Listenpreis gibt es den Toyota Aygo 1.0 VVT-i fünftürig ab 10.230 Euro (dreitürig ab 9.990 Euro).

Die von uns getestete Variante "x-wave" mit Faltdach und Schaltgetriebe kommt auf 14.330 Euro, mit automatisiertem Getriebe "x-shift" auf 15.110 Euro.

Plus
+ spritziges, modernes Design
+ jugendliches Interieur
+ kompakter Wendekreis
+ geringer Platzbedarf
+ gute Straßenlage

Minus
- eingeschränkte Übersichtlichkeit
- geringes Drehmoment

Resümee:
Toyota ist das Facelift beim Aygo sehr gelungen – mit seinem modernen Design entstaubt er das Toyota-Image nachhaltig. Allerdings empfiehlt sich der Kleine primär für die Stadt und deren Umland – die Autobahn ist nicht das bevorzugte Einsatzgebiet des 69-PS-Saugmotors.

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