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Kommentar: Winterkorn bleibt VW-Chef - gut so!

Etappensieg

Auch wenn Ferdinand Piëch zu ihm "auf Distanz" ist: Der Rest des VW-Aufsichtsrats-Präsidiums steht hinter Vorstandschef Martin Winterkorn.

Georg Koman

Martin Winterkorn ist nach Ansicht des Präsidiums des VW-Aufsichtsrates "der ideale Vorstandsvorsitzende für Volkswagen". Das hat das Gremium jetzt in einer Erklärung klargestellt; er habe die "uneingeschränkte Unterstützung".

Man lege "großen Wert darauf", dass Winterkorn seine Funktion "auch weiterhin so aktiv und erfolgreich wie bisher verfolgt". Daher wolle das Präsidium auf der Aufsichtsratssitzung im Februar kommenden Jahres eine Verlängerung des Vertrages vorschlagen.

Sechs maßgebliche Persönlichkeiten des 20-köpfigen Aufsichtsrates waren bei der Präsidiumssitzung in Salzburg anwesend, darunter auch Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch selbst, der mit dem Satz: "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn" die ganze Debatte erst ausgelöst hatte.

Wurde er von den anderen überstimmt, überzeugt, oder hat er seine Meinung geändert? Mutmaßlich ersteres, denn seine einmal gefasste Meinung hat Piëch noch nie geändert.

Auch wenn Martin Winterkorn damit einen Etappensieg feiert, seiner Position sicher sein darf er sich noch lange nicht. Piëch hat bisher noch jeden abmontiert, den er abmontieren wollte.

Was war der Anlass zur Verstimmung zwischen dem seit heute 78-jährigen Patriarchen und seinem 67-jährigen "Ziehsohn", zwischen die bisher kein Blatt Papier gepasst hatte? Genannt wurde kein Grund, abseits eines möglichen persönlichen Zerwürfnisses kommen dafür nur der schleppende Geschäftsgang in den USA und die nicht allzu beeindruckende Gewinnmarge, beides die Kernmarke VW betreffend, infrage.

Grundsätzlich hat Winterkorn sehr vieles richtig gemacht. Mit erstmals mehr als zehn Millionen verkauften Einheiten steht Volkswagen ganz knapp an zweiter Stelle der Autokonzerne und hat schon die Lichthupe auf die Nummer eins - Toyota - gerichtet.

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Techniker Martin Winterkorn war nie auffällig machtbessessen, prinzipiell scheint er vor allem eines zu wollen: Die besten Autos der Welt zum vertretbaren Preis zu bauen. Die Kernmarke VW muss immer Zugriff auf alle technischen Neuheiten haben, die im Konzern erdacht werden. Und sie muss leistbar bleiben - von Topmodellen wie Phaeton oder Touareg abgesehen.

Volkswagen hat schon kraft seines Namens die Pflicht, Wagen für das Volk zu bauen. Und zwar die besten technisch darstellbaren. Wenn die Gewinnmarge dabei keine Rekorde bricht, sollten die teils milliardenschweren Eigner das aushalten können. Börsianer und sonstige Ahnungslose haben bei Winterkorn sowieso Sendepause.

600.000 Menschen leben direkt und ein Mehrfaches davon indirekt von Volkswagen. Dazu kommen viele Millionen Menschen, die ein VW-Konzernprodukt fahren und damit zufrieden sein sollen. Das ist der Fokus des Interesses von Martin Winterkorn. Wie es momentan aussieht, noch eine Weile länger.

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