
Ratgeber: Was kostet Autotuning? | 29.04.2016
Tuning-Nachhilfe
Autotuning wandert zusehends vom Bubensport in Richtung echtes Veredeln. Wir geben einen Überblick, mit welchen Kosten man dabei rechnen muss.
Foto: DariuszSankowski@Pixabay.de
Autotuning ist mittlerweile nicht nur ein Volkssport, sondern professionalisiert sich zunehmend. Auch Autohäuser sehen im zusätzlichen Anbieten von Tuning großes Potenzial.
Mit der Anzahl der Fans stieg auch die Vielfalt an Motiven, die jeweils eigene Budgetgrenzen setzen.
+ Laut einer Studie des Deutschen Verbandes der Automobiltuner (VDAT) von 2015 möchten 70 Prozent der Besitzer ihren Wagen allgemein individualisieren.
+ Für viele Fahrer sind Elemente wie Felgen so etwas wie Mode für ihren Wagen, meint Prof. Paolo Tumminelli vom Goodbrands Institute for Automotive Culture in Köln.
+ Manche Fahrer möchten ihrem Wagen einen sportlicheren Touch geben ("Tieferlegen").
+ Als hochwertige Veredlung kann Autotuning auch dem Statussymbol dienen.
+ Ein grundlegendes Motiv ist für viele die Freude am Schrauben am Auto.
+ Viele Auto-Tuner sind in Clubs, Interessensverbänden oder in Internetforen aktiv, präsentieren ihre eigenen Tuning-Resultate und nehmen an Wettbewerben teil.
Die Budgets der Tuning-Interessierten liegen laut VDAT in einem Kostenbereich zwischen rund 1.000 und 10.000 Euro oder mehr. Demnach geben 14,6 Prozent bis zu 1.000 Euro und eine einstellige Prozentzahl 10.000 Euro und mehr für das Autotuning aus. Dazwischen liegen 36,3 Prozent mit Ausgaben zwischen 1.000 und 2.500, 21,3 Prozent zwischen 2.500 und 5.000 und 14,9 Prozent zwischen 5.000 und 7.500 Euro.
Auch über demografische Merkmale der Tuner gibt die Studie Aufschluss. Die geringeren Budgets werden hauptsächlich von Autobesitzern zwischen 18 und 30 Jahren eingesetzt. Die Autoteile besorgen sie sich auf dem freien Markt und bauen sie selbst ein.
Die Älteren dagegen investieren mehr und kaufen bei Händlern. Die Gründe liegen auf der Hand. Die Älteren verdienen mehr und haben wegen Karriere und Familie weniger Zeit. Eine Sonderstellung nehmen die professionellen Tuner der Hersteller ein, die die PS-Zahl von Serienfahrzeugen für viel Geld verdoppeln.
Und was kostet Autotuning konkret? Ein paar Beispiele:
Tieferlegen: Der Personalaufwand in der Werkstatt liegt bei etwa zwei Stunden und 100 Euro plus denselben Betrag für die Achsvermessung. Die Materialkosten liegen im Fall von Tieferlegungsfedern wiederum bei rund 100 Euro, bei einem Komplettwerk bei etwa 300 Euro.Motortuning: Motortuning soll die Leistung des Motors erhöhen, doch nicht jeder Eingriff ist auch sinnvoll. Eine zu empfehlende Variante ist die Modifizierung der Motorsteuerung etwa durch Chiptuning oder OBD-Tuning.
Sie bringt keine baulichen Veränderungen mit sich, bringt Leistungssteigerungen bis zu 30 Prozent und reduziert zudem den Kraftstoffverbrauch um bis zu 1,5 Liter auf 100 Kilometer, jedenfalls im Messzyklus. Die Kosten liegen bei etwa 100 bis 150 Euro pro kW an messbarer Mehrleistung.
Vergleichsweise preiswerte Tuningbereiche sind die Scheiben und der Front- und Heckbereich des Fahrzeugs. Scheibentönung plus Einbau kosten einige hundert Euro, im selben Preisniveau liegt der Einbau einer Schürze plus notwendige Lackierarbeiten.
Teurer kommen die beliebten Alu-Felgen. Je nach Hersteller und Größe liegen die Kosten zwischen 1.000 und weit über 3.000 Euro.
Effektiv und zugleich preiswert ist Licht-Tuning. Licht am Fahrzeug ist eine beliebte Veredlungsvariante und kostet einige hundert Euro. Die Rede ist hier nicht von Xenon-Imitat-Lämpchen, sondern von Klarglas-Optik für die Scheinwerfer, zusätzlichen LED-Elementen und Xenon-Nachrüstung.
Aber Vorsicht: Ist die Beleuchtung nicht gesetzeskonform, kann das mehrere tausend Euro kosten und die Stilllegung des Fahrzeugs bedeuten.