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Royal TS

Nach über sechs Jahren Bauzeit hat Toyota den Avensis ein zweites Mal gründlich überarbeitet. Wir testeten den neuen Top-Diesel im Kombi TS.

Bernhard Reichel

Hört man sich so um, so ist der Wunsch nach soliden Alleskönnern zum attraktiven Preis sehr prominent. Ein Kandidat dafür ist der Toyota Avensis, wirklich oft sieht man den großen Mittelklassewagen dennoch nicht.

Das mag zum Teil an der dezenten Optik liegen, obwohl Toyota seine Design-Bemühungen in letzter Zeit kräftig verstärkt und durchaus eine eigenständige, stimmige Linie gefunden hat.

Statt eines Modellwechsels spendierte man nach über sechs Jahren Bauzeit der Avensis-Front daher zum zweiten Mal eine tiefgreifende Blechkosmetik. Kühlergrill und Scheinwerfer präsentieren sich nun im neuen Familienstil, der untere Lufteinlass wirkt fast schon grimmig.

Den Heckleuchten spendierte man lediglich ein neues Innenleben. Die zeitlose Seitenlinie erlebt so, abgesehen von den klobigen Türgriffmuscheln, ihren zweiten Frühling.

Im Innenraum muss man die Kosmetik schon genauer suchen. Was nicht schlecht ist, denn die Oberflächen waren schon immer passabel. Neue Stoffe, Materialien, Knöpfe und Farben spendierte man dennoch. Gelegentliches Knarzen konnte man dem Japaner aber noch nicht ganz austreiben.

Ein Vorzug des Avensis ist sein großer Innenraum. An Kopffreiheit mangelt es dem Kombi Touring Sports (kurz: TS) weder in der ersten, noch in der zweiten Reihe.

543 Liter Grundvolumen warten auf Gepäck oder den großen Partyeinkauf. Mit eben umgeklappten Rücksitzen lässt sich das ganze sogar auf 1.609 Litern gut unterbringen. Mit 4,8 Metern Länge ist aber auch etwas mehr Parkraum zu berücksichtigen.

Auch unter der Haube tat sich etwas. Das neue Toptriebwerk stammt von BMW. Üppige 320 Newtonmeter Drehmoment und 143 PS sollen dem Avensis zu einem sportlicheren Charakter verhelfen.

Stufenlose Automatik gibt es nur für die Benziner. Da kommt uns das knackige Schaltgetriebe auch gerade recht, dessen Übersetzung aber kürzer sein dürfte. Dennoch ist man gefühlt kräftiger motorisiert als es die angegebenen 9,5 Sekunden auf Tempo 100 nachweisen.

Mit höheren Drehzahlen steigt auch der Pegel des Diesel-Nagelns an, im zähen Berufsverkehr hält sich die Lärmbelästigung umso erfreulicher zurück, im Kaltlauf vielleicht ausgenommen.

Wer diesem täglich ausgesetzt ist, verbraucht über sechs Liter, sonst ist man mit einem Sparverbrauch von 5,4 Liter halbwegs bei der Werksangabe von 4,6 Litern.

Die bewährte Technik erspart dem Käufer auch ein paar üblich gewordenen Bevormundungen. So darf man auch unangegurtet die elektrische Handbremse lösen, um sich beispielsweise noch ein paar Zentimeter sozialer einzuparken.

Mit getretener Kupplung lässt sich auch mit eingelegtem Gang starten. Dass sich das manuelle Abblendlicht selbst nach Versperren des Autos nicht abschaltet, bleibt als berechenbares Relikt.

Kein Verständnis hingegen bringen wir für die Adresseingabe des Navigationssystems (in der Topausstattung "Lounge" serienmäßig) auf, die nur mit laufendem Motor funktioniert. Ebenso vermissen wir eine Uhrzeit am Navischirm. Auch wäre es schön, wenn das Öffnen der Heckklappe auch bei laufendem Motor erlaubt wäre.

Sonst gibt es keinen Grund zur Klage. Das helle Licht mit auffallend guter Kurvenlichtfunktion fällt sehr positiv auf. Die Verkehrzeichenüberwachung erkennt auch die Geschwindigkeitsbegrenzungs-Ende-Schilder. Sollte normal sein, wird aber von vielen Konkurrenzsystemen nicht beherrscht.

Der Einstiegspreis für den Avensis Touring Sports liegt bei 27.590 Euro. Dafür gibt es serienmäßig Klimaanlage, LED-Tagfahrlicht, Notbremsassistent, Audiosystem mit USB-Schnittstelle, Lederlenkrad mit Audiobedienung und einen automatisch abblendenden Innenspiegel.

Unseren getesteten 2.0 D-4D Lounge gibt es für 39.670 Euro. Dafür bietet die Topausstattung unter anderem auch noch Licht- und Regensensor, Rückfahrkamera, Verkehrzeichenassistent, Spurwechselwarner, LED-Scheinwerfer, Ledersitze, Sitzheizung vorne, Windschutzscheibenheizung und ein Navigationssystem.

Weil in der Avensis-Topausstattung "Lounge" bereits serienmäßig viel verbaut ist, ist die Aufpreisliste dementsprechend kurz. Ein Panorama-Glasdach kostet 650 Euro. Um 300 Euro gibt es ein Multimediapaket und 1.800 Euro sind für das VIP-Paket fällig. Dieses enthält elektrische Sitzverstellung vorne, Premium-Audiosystem, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Panoramadach und Kurvenlicht.

Plus
+ ordentliches Platzangebot
+ zügige Fahrleistungen
+ geringer Verbrauch
+ üppige "Lounge"-Ausstattung

Minus
- Navi-Eingabe nur mit laufendem Motor

Resümee
Auch nach über sechs Jahren Bauzeit ist der Mittelklassewagen von Toyota immer noch ein toller Begleiter. Wieder auf den aktuellen Stand gebracht wurden die Technik wie auch das Assistentenangebot. Ein weiteres Asset ist der spritzige und zugleich sparsame BMW-Motor.

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