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Cabrio-Crossover

Der moderne Wüsten-Käfer VW Beetle Dune rollt auf 18-Zoll-Rädern und ist ausschließlich in "Sandstorm Yellow" bestellbar. Wir fahren ihn.

Jürgen Zöllter/mid

400.000 Beetle-Kunden aus den vergangenen vier Jahren sehen in der automobilen Kugel auf technischer Basis des Volkswagen Golf 5 ein Lifestyle-Auto, das sich dem Trend zu glatt gelutschten, funktionellen Karosserieformen entzieht. Und damit als würdigen Nachfolger des legendären Käfer.

Kleiner Kofferraum, kaum Beinfreiheit hinten und ein mühsamer Einstieg in den Fond durch die Fronttüren? Kein Thema für die Fans angesichts aufgesetzter Radhäuser, die an Pauspacken erinnern, und Scheinwerfern wie Glubschaugen. Vergleichbar mit den Neuauflagen des BMW Mini und Fiat 500 kokettiert auch der Neo-Beetle mit dem Kindchen-Schema und weckt den menschlichen Beschützerinstinkt.

Und nun der Beetle Dune, den wir als Cabriolet fahren. Seine zehn Millimeter mehr Bodenfreiheit, die um 14 Millimeter breitere Spur, die schwarzen Radlaufverbreiterungen, neu gestaltete Stoßfänger, der Heckspoiler sowie Unterfahrschutz vorn und hinten verleihen ihm robuste Präsenz. Die Offroad-Tauglichkeit ist natürlich bestenfalls eine optische.

Also ist der Beetle Dune eine Mogelpackung? Die Lifestyler im Hier und Jetzt sehen das nicht so eng. Auf sie wirken die robusten 18-Zoll-Leichtmetallräder, die bronzefarbene Metalliclackierung, die Sportsitze mit Ziernähten und das zusätzliche Handschuhfach in der in Wagenfarbe lackierten Armaturentafel cool. Und das High-End-Soundsystem mit 10-Kanal-Verstärker macht Laune. Ob dessen 400 Watt Beschallung auch lästige Moskitos aus dem Fahrgastraum verblasen kann, muss sich erst noch zeigen.

Doch für die würdevolle Vorfahrt am Strandcafé sollte die Power reichen. Hier wird der Faltdach-Dune als Vorbote eines neuen automobilen Nischentrends gesehen: den zu Cabriolet-Crossovers.

Zwar gibt es nach oben offene und unten aufgepumpte Allradler bereits seit den Anfängen der 4WD-Kultur - man denke an Jeep Willys bzw. Wrangler, die kleinen Suzuki, die Safari-Modelle von Landrover sowie den G-Försterwagen von Mercedes.

Dieses Segment möchte das neue Range Rover Evoque Cabriolet nun endgültig öffnen. Eine Chance, die auch Volkswagen für sein Beetle Dune Cabriolet sieht. Dabei ist der Viersitzer aus Wolfsburg pragmatischer als das britische Hoffnungsmodell auf Kundenbedürfnisse zugeschnitten. Weil niemand ohne schützendes Dach im Schlamm wühlen wird, spielt das Volkswagen Dune Cabriolet die robuste Karte. Tatsächlich jedoch fährt es so geschmeidig wie eine Kompakt-Limousine.

Dafür sorgt das technische Layout vom Großserien-Golf mit Vierzylinder-Turbomotoren. Wahlweise stehen Benziner mit 1,2 Liter Hubraum für 105 PS, 1,4 Liter für 150 PS und 2,0 Liter für 220 PS im Angebot. Oder Dieseltriebwerke mit 2,0 Liter für 110 PS und 150 PS. Die von uns bewegte US-Version treibt ein 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 170 PS an.

Dieses ist mit dem sechsstufigen DSG (Doppelkupplungsgetriebe) gekoppelt. Dementsprechend bleibt das Fahrerlebnis unspektakulär: Der Benzinmotor säuselt kaum hörbar, das Getriebe schaltet butterweich, und entspannt dahin gleitend bleibt Freiraum, das reichhaltige Unterhaltungsangebot zu nutzen.

Zur Top-Ausführung des Infotainment-Angebots "Discover Media" mit 6,3-Zoll-Monitor zählen ein MP3- und WMA-fähiges CD-Laufwerk, ein SD-Kartenschacht, USB- und Aux-in-Schnittstellen. Es können über Bluetooth zwei Telefone mit der Freisprecheinrichtung vernetzt werden, und über MAP lassen sich SMS anzeigen, vorlesen und schreiben.

Radio und Telefon reagieren auf Sprachbefehle, neben der Navi-Funktion stehen diverse Online-Dienste abrufbereit. Darüber hinaus sind Smartphones und deren reichhaltige Konnektivitätsdienste koppelbar. Spätestens hier wird deutlich, dass der neue Volkswagen Beetle Dune Cabriolet als mobile Sonnenbank mit hohem Unterhaltungswert vorfährt.

Seine Bekleidung mit Anleihen aus Nachkriegs- bis Hippie-Zeit, gepaart mit Attributen der neuzeitlichen Hiking-Generation erinnert moderne IT-Menschen nicht mehr an den Klassiker mit frei atmender Antriebsmaschine, puristischer Mechanik und dem Charme automobiler Warmherzigkeit.

Der neue Beetle Dune ist vielmehr ein Mode-Accessoire wie es Sneakers, Smartwatches oder Marken-Handtaschen sind - ausschließlich in "Sandstorm Yellow" in Österreich ab 24.010 Euro zu haben (Deutschland: 23.625 Euro). Das Cabrio kostet in Österreich ab 28.410 Euro.

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