
ZF integriert E-Antrieb in Hinterachse | 31.07.2017
Die Achse des Guten
Passt für alle: Die mSTARS-Hinterachse von ZF integriert einen Elektromotor und harmoniert außerdem mit Hybrid- oder konventioneller Technik.
mid/mk
ZF hat unter dem Begriff "mSTARS" ein Hinterachssystem mit integriertem Elektroantrieb konstruiert. Das Beste ist: Es harmoniert mit Batterie- oder Brennstoffzellen-Betrieb wie auch mit Hybridsystemen. Ohne E-Motor passt es auch zu konventionellen Motorisierungen. In allen Kombinationen kann sie mitlenkende Eigenschaften bekommen, dank optionaler Hinterachslenkung.
Elektro- und Hybridfahrzeuge kosten immer noch eine Menge Geld. Zuviel für manch einen Kunden. Oft liegt der Grund dafür an den hohen Entwicklungskosten, denn die meisten Stromer können sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Anforderungen an die Konstruktion und Beschaffenheit ihrer Plattform diese nur bedingt mit ihren konventionell angetriebenen Brüdern und Schwestern teilen.
Spezielle und teure Entwicklungen werden nötig, zumindest aber vergeht viel Zeit, bis eine gemeinsame Bodengruppe allen Bedürfnissen verschiedenartiger Antriebstränge gerecht werden kann. Denn auch hybridisierte Fahrzeuge und solche mit Brennstoffzellen-Antrieb haben eigene Ansprüche.
"mSTARS" ("modular Semi-Tailing Arm Rear Suspension") - eine mystische Bezeichnung, die nichts anderes meint als eine Einzelrad-Aufhängung in Mehrlenkerkonstruktion, die um ein integriertes, 150 kW/204 PS starkes Elektromodul ergänzt wird.
Auch die notwendige Leistungselektronik, die den Stromer und seine Versorgung aus der Bordbatterie steuert, findet im hochintegrierten E-Antrieb im Baukastensystem der Achse unter dem Wagenheck Platz. Aber die Konstruktion ist flexibel. Sie muss nicht, sie kann mit dem Elektromodul bestückt werden. Ohne den kräftigen Vortriebssolisten erfüllt sie alle Anforderungen an eine moderne Hinterradaufhängung.
Das Sicherheits- und Komfortniveau des multifunktionalen Hinterachssystems entspreche dem aufwändiger konventioneller Mehrlenkerachsen für kompakte Premium- und Sportfahrzeuge, verspricht Holger Klein, Leiter der Division Pkw-Fahrwerktechnik bei ZF. Die Kosten sinken dagegen erheblich. Ob die Autobauer bereits Interesse am mSTARS-System geäußert haben, darüber schweigt man sich in Friedrichshafen noch aus. Die Zeit aber arbeitet für ZF, denn der Kostendruck kennt bei seiner Klettertour keine Verschnaufpause.