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Schnelles Heck

Mit eleganter, sanft auslaufender Coupélinie stellt sich der Hyundai i30 Fastback unserem Test. Unter der Haube: der 140-PS-Turbobenziner.

Bernhard Reichel

Den neuen Hyundai i30 gibt es wieder als Kombi, aber nicht mehr als Dreitürer. Dennoch bleibt es dank des neuen Fastback bei drei Karosserievarianten. Diese verlängerte Version mit Heckklappe fällt mit ihrer lang gezogenen und etwas niedrigeren Dachlinie modisch auf. Früher nannte man so etwas "Fünftürer" oder "Liftback", heute verlangt die Marketingsprache nach klingenderen Namen wie etwa Fastback. Klingt ja auch gleich schneller.

Dass die klassischen Limousinen in unseren Breitengraden nicht zu den Verkaufsschlagern gehört, lässt sich an der kaum vorhandenen Konkurrenz ablesen. Der Octavia ist schon lange der klassischen Kompaktklasse entwachsen, somit buhlen Honda Civic und Mazda3 mit Rucksack um die Käufergunst. Modelle wie der Mercedes CLA oder das künftige BMW 2er Grand Coupé wären vergleichbar, spielen aber in einer ganz anderen Preisklasse.

Mit 4,45 Metern ist der Fastback um elf Zentimeter länger als der Hatchback und um 2,5 Zentimeter flacher. Das Heck ist völlig eigenständig und mit wuchtig integriertem Heckspoiler gestaltet. Der Front hat man nicht nur eigenständige Schürzen spendiert, sondern auch noch den bekannten Kühlergrill dezent flacher ausgelegt. Sportlich schwarz hinterlegte Scheinwerferblenden runden die Differenzierung gelungen ab.

Im Innenraum geht es sachlich-kühl, aber funktional zu. Schön angenehm warmes Licht bietet die Dachbeleuchtung. Trotz gut funktionierendem Touchscreen gibt es noch für fast alles eine eigene Taste. Schön, dass es auch noch einen analogen Tacho gibt. Der Bildschirm wirkt allerdings etwas wuchtig.

Besonders bequem sind die Sitzpolster, vor allem in Reihe eins. Weiter hinten wirkt es schon etwas enger, was wohl am flachen Dach liegt. Die Kopffreiheit geht aber noch in Ordnung. Dafür wuchs der Kofferraum um gut 50 Liter auf nun 450 Liter, die sich mit umgeklappten Rücksitzen rasch auf 1.351 Liter erweitern lässt. Der Ladeboden ist dabei nahezu eben. Die Heckklappe öffnet praktisch weit, dafür könnte die Ladekante etwas niedriger sein.

Unter der flacheren Haube arbeitet in unserem Fall der stärkere der beiden Turbobenziner. Der 1.4 GDI darf seine 140 PS aus vier Zylindern schöpfen. Sein maximales Drehmoment liegt bei 242 Nm. Damit geht es in 9,5 Sekunden auf Tempo 100. Das Triebwerk wirkt sehr munter, dennoch leise und laufruhig. Dazu passt das flüssig schaltbare Sechsgang-Getriebe.

Besonders bemerkenswert ist die Fahrwerksabstimmung. Der i30 liegt satt auf der Straße, ohne auf Komfort zu verzichten. Die Straßenbeschaffenheit wird nicht verheimlicht, aber nie unangenehm oder via durchdringenden Stößen kommuniziert.

Auch die Lenkung ist sehr präzise, selbst mit etwas Geschwindigkeitsüberschuss lässt sich damit lässig in der Spur bleiben. Die Bremsen verzögern ordentlich und sind gut dosierbar. Mit 6,7 Litern Testverbrauch liegt der i30 nur einen Liter über der Werksangabe von 5,7 Litern. Natürlich bietet auch der kompakte Koreaner die gängige Palette an Assistenzsystemen an. Vor allem der Spurhalteassistent mischt sich dabei forsch ins Fahrgeschehen ein.

Der Tote-Winkel-Assistent gibt eher den Spurwechselassistenten, so piepst der i30 auch noch wenn der Überholte bereits im Seitenspiegel zu sehen ist. An der Bedienung stört, dass es keine eigene Taste für das Telefonmenü gibt. Abhilfe bietet die Wahl übers Lenkrad oder die Programmierung einer Favoritentaste.

Seltsam, dass die Sprachsteuerung nur funktioniert, wenn das Smartphone mit Apple CarPlay oder Android Auto verbunden ist. Wer mit Bluetooth auskommen will, weil er sein Telefon nicht jedes Mal an ein Kabel anschließen möchte, muss auf Sprachsteuerung verzichten.

Sonst gibt es wenig Störendes. Positiv fallen auch Details wie die automatische Sitzmemory-Funktion auf, die bei einmaligem Antippen die gespeicherte Position abruft und nicht bis - wie bei den meisten Konkurrenten - so lange gedrückt werden möchte, bis alles in die gewählte Position gerückt ist. Insgesamt ist die Bedienung kinderleicht und auffallend intuitiv gestaltet.

Der Hyundai i30 Fastback ist mit einem 120 PS starken Dreizylinder sowie unserem getesteten Vierzylinder mit 140 PS zu haben, dem optional auch ein siebengängiges DSG zur Seite steht. Auf der Dieselseite wird es ab Sommer auch den 1,6 CRDi mit 110 bzw. 136 PS geben.

Als 140 PS starker und 25.990 Euro teurer "Premium" ist der i30 praktisch bereits voll ausgestattet. Damit reiht er sich um 2.000 Euro über dem Hatchback sowie um 1.000 Euro über dem Kombi ein. DSG kostet 2.000 Euro extra. LED-Technik für vorne und hinten, 18-Zöller, Einparkhilfe, Assistenten für Querverkehr und toten Winkel und Leder gibt es gegen Aufpreis oder serienmäßig für den „Style" um 29.490 Euro.

Plus
+ Gelungenes Design
+ Angenehmer Fahrkomfort
+ gute Fahrleistungen
+ intuitive Bedienung
+ hochwertige Materialien

Minus
- teils oberlehrerhafte Assistenzsysteme
- keine fahrzeugeigene Sprachsteuerung
- preislich über dem Kombi angesiedelt

Resümee
Der Hyundai i30 Fastback ist eine optisch gelungene und sehr angenehm zu fahrende Alternative zum Normal-Modell bzw. zum Kombi. Weil er sich um 1.000 Euro über dem Kombi einreiht, muss einem das flottere Design im Vergleich zum größerem Laderaum allerdings auch etwas wert sein.

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