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Geheimtipp

Der Skoda Rapid fristet zwischen Fabia und Octavia ein Mauerblümchen-Dasein. Zu Unrecht? Wir testen den überarbeiteten Kompakten.

Georg Koman

Fabia heißt der kleine Star von Skoda, Octavia der mittelgroße. Fein performen auch der gediegene Superb und neuerdings die SUV Karoq und Kodiaq. Und der rund 4,30 Meter lange Rapid? Bewegt sich ein wenig unter der Wahrnehmungsschwelle.

Die Limousine ist in unseren Breiten trotz Riesen-Kofferraum und praktisch versteckter Heckklappe generell wenig gefragt, doch auch der Spaceback genannte Füftürer verkauft sich weniger gut als seine kleineren und größeren Brüder.

Daher wurde mit dem Facelift das Modellprogramm gestrafft: Der Rapid ist nur noch in einer Benzin-Motorisierung erhältlich - dem modernen Dreizylinder-Turbo mit einem Liter Hubraum -, und zwar in den Leistungsvarianten 95 und 110 PS. DSG-Automatik gibt es keine mehr, die schwächere Version kommt mit fünf Gängen aus, die (getestete) stärkere fährt mit Sechsgang-Schaltgetriebe vor.

Ausstattungsvariante gibt es genau eine: Sie hört auf den Namen "Sport" und ist durchaus komplett - serienmäßig an Bord sind etwa Klimaautomatik, Panorama-Glasdach, Tempomat, Lichtsensor, Sportsitze mit integrierten Kopfstützen, Radio mit 6,5-Zoll-Touchscreen, Bluetooth, 3 x USB, automatisch abblendender Innenspiegel, beheizbare E-Außenspiegel, gekühltes Handschuhfach, abgedunkelte hintere Scheiben, Regenschirm unter dem Beifahrersitz, Eiskratzer im Tankdeckel, Parksensor hinten, LED-Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfer und 16-Zoll-Alufelgen.

Gegen Aufpreis gibt es unter anderem Navi, Berganfahrassistent und zwei günstige Pakete: das "Technik-Paket" (Bi-Xenon, Fernlicht- und Notbrems-Assistent, Regensensor, Parksensor auch vorne etc.) um 881 Euro sowie das "Komfort-Paket" (Rückfahrkamera, schlüsselloser Zugang, beheizbare Vordersitze, E-Fensterheber auch hinten etc.) um 568 Euro.

Innen gibt es hochwertigere Türverkleidungen und feine Intarsien an der Schalttafel und neu gestaltete Instrumente. Das optionale Bi-Xenon Tagfahrlicht leuchtet heller als die bisherigen Halogen-Scheinwerfer, mit LED-Technik arbeiten jedoch nur das Tagfahrlicht und die Blinker.

Dafür finden sich mehr Assistenten an Bord des Rapid. Ein serienmäßiger Lichtsensor schaltet die Hauptscheinwerfer bei Dunkelheit ein oder wechselt vom Fern- zum Abblendlicht, wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer entgegenkommt.

Fußgängerschutz und City-Notbremse sind optional mit von der Partie, unter den aufpreispflichtigen Systemen ist auch die Müdigkeitserkennung für den Fahrer.

Für gute Verbindungen sorgt das um rund 650 Euro angebotene, wenn auch etwas tief montierte Top-Infotainmentsystem Amundsen, dessen 6,5 Zoll großer Farbmonitor zur Schaltzentrale für Navigation und Kommunikation wird. Sprachsteuerung ist möglich, auch der Kontakt zum Händler wird auf Wunsch automatisch hergestellt, wenn während der Fahrt eine Fehlfunktion erkannt wird oder ein Inspektionstermin vereinbart werden sollte.

Damit die Passagiere auf der 2:1 geteilt umlegbaren Fondbank nicht unter Strom-Not leiden müssen, stehen für sie zwei USB-Steckdosen bereit.

An Platznot leiden sie sowieso nicht, die Raumverhältnisse liegen auf gutem Kompaktklassen-Niveau, der Kofferraum bietet mit 415 Liter sogar mehr als der Klassenschnitt. Die vorderen Sportsitze sind bequem und bieten guten Seitenhalt, einzig die integrierten Kopfstützen reichen für Großgewachsene nicht hoch genug.

Besonders erfreulich ist der 1,0-TSI-Benziner. Vor allem die getestete kräftigere Ausführung erfreut dank einem Drehmoment von 200 Nm ab 2.000 Touren mit gutem Durchzug und nebenbei mit erträglicher Geräuschentwicklung. Der Motor ist definitiv nicht unkultivierter als der zuvor angebotene 1,2-Liter-Vierzylinder, aber sparsamer.

Das Getriebe ist bei der 110-PS-Version mit sechs Gängen ausgestattet und schaltet sich angenehm leicht und präzise. Die Übersetzung der sechs Gänge ist relativ lang, trotzdem gelingt der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in recht flotten 9,8 Sekunden.

4,5 Liter verbraucht der Rapid Spaceback nach Norm auf 100 Kilometer, im Test waren es herzeigbare 5,6 Liter. 55 Liter Tankinhalt versprechen so oder so anständige Reichweiten.

Preislisch liegt der Skoda Rapid Spaceback 1.0 TSI 110 mit 20.420 Euro an sich schon günstig - vor allem, wenn man die gute Ausstattung mit Klimaautomatik und Panorama-Glasdach bedenkt. Bis zum 31. 12. 2018 gibt es zudem eine "Danke-Prämie", die den Preis um weitere 1.500 Euro, also auf 18.920 Euro, senkt. Wer sich mit 95 PS begnügt, spart weitere 1.500 Euro.

Plus
+ verbrauchsarmer Dreizylinder-Benziner
+ solides Platzangebot, großer Kofferraum
+ sicheres Fahrverhalten
+ gute, wenn auch einzig erhältliche Ausstattung "Sport"
+ fairer Kaufpreis

Minus
- Navi-Display etwas tief angebracht
- eingeschränkte Ausstattungs- und Motorisierungs-Ausahl

Resümee
Der Skoda Rapid Spaceback wurde via kleinem Facelift, ein paar technischen Neuerungen und vor allem einem neuen Einliter-Dreizylinder-Benziner modernisiert. Er muss zwar mit einer Ausstattung ("Sport") auskommen, die ist dafür recht komplett und der Preis kann sich sehen lassen.

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