AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
{**} {**} {**} {**}

Hummelchen

Der neue Suzuki Swift Sport hat kaum mehr Leistung als sein Vorgänger - dafür mehr Drehmoment, weniger Gewicht, und leistbar ist er nach wie vor.

Georg Koman

Der Suzuki Swift Sport hat seinen Ursprung im 1986 eingeführten Swift GTi - seit damals hat er einen kleinen, aber feinen Legendenstatus. Mit seiner Länge von 3,89 Metern ist er kein klassischer "großer Kleinwagen", die messen heutzutage allesamt vier Meter oder sogar ein bisschen mehr. Auch Suzuki liefert für diese Klasse mit dem Baleno das passende Modell.

Der Swift Sport entzieht sich damit etwaigen Stammtisch-Diskussionen um seine Leistung von - neuerdings - 140 PS, wonach die Leistungs-Spitze von Kleinwagen-Sportlern à la VW Polo GTI, Seat Ibiza Cupra oder Ford Fiesta ST doch bei rund 200 PS läge. Sicher, doch der Swift tritt eben eine halbe Klasse darunter an, was man durchaus auch positiv in der Geldbörse spürt.

Als Nachfolger des 1,6-Liter-Saugmotors kommt jetzt im Swift Sport der 1,4-Liter-Turbobenziner aus dem Vitara mit 140 PS und auf 230 Newtonmeter erhöhtem Drehmoment zum Einsatz - 70 Nm mehr als beim Vorgänger. Gleichzeitig sank das Gewicht trotz erhöhter Karosseriesteifigkeit um 80 Kilogramm, ohne Fahrer unterschreitet man mit 970 kg sogar die magische 1.000-Kilogramm-Marke.

Etwas breiter, etwas tiefer, mit 20 Millimeter längerem Radstand und einer um 30 Millimeter niedrigere Karosserie als bisher steht der Swift Sport stämmig da - die Proportionen passen. Besonders auffällig im knalligen Gelb ("Champion Yellow"), in dem sämtliche Testfahrzeuge lackiert waren.

Details wie Seitenschweller und ein Heckdiffusor in Carbonoptik, eine Frontspoilerlippe und zwei in die Heckschürze integrierte runde Auspuffendrohre machen den Japaner im Straßenbild unverwechselbar. Auch die 17 Zoll großen Alufelgen betonen den sportlichen Look.

Im schwarz-rot gestalteten Innenraum gibt es nunmehr ein unten abgeflachtes Lederlenkrad mit roten Nähten, der Schalthebel ist mit Chrom versehen und die Pedale sind aus Edelstahl.

Die serienmäßigen Sportsitze sind im Beckenbereich etwas knapp geschnitten, schmale Hüften sind also ein Startvorteil. Bequem sind sie dennoch und man sitzt vergleichsweise hoch, was der Übersicht dient.

Trotzdem stoßen auch Großgewachsene nicht am Dachhimmel an, das Raumangebot vorne ist vorbildlich, für zwei Passagiere auf den hinteren Sitzen gibt es ausreichend Beinfreiheit.

Dass der Swift keine vier Meter lang ist, merkt man noch am ehesten am Kofferraumvolumen, das mit 265-947 Litern im Vergleich zum größeren Bruder Baleno (355-1085 Liter) etwas bescheidener ausfällt.

In Kurven gibt sich der Swift Sport betont agil, da wirkt sich das geringe Gewicht voll aus. Die Lenkung erfreut durch Präzision, die Sechsgang-Schaltung ist knackig und recht kurzwegig zu bedienen.

Moderne Assistenzsysteme gibt es ebenfalls: Radar-Tempomat, Notbremsassistent und Spurhalte-Assistent samt aktivem Lenkeingriff sind allesamt serienmäßig. Alles funktioniert bestens, lediglich der Abstandswarner meldet fallweise gar früh seine Bedenken an.

Witzig-verspielt ist dagegen die Digitalanzeige zwischen den Instrumenten, die nicht nur Bordcomputerdaten, sondern auch den aktuellen Ladedruck oder die momentane Querbeschleunigung anzeigen kann - auch wenn man besser auf die Straße schaut, wenn letztere hoch ist.

Obwohl in Österreich 60 Prozent der Swift-Modelle mit Allradantrieb verkauft werden, bleibt es beim Sportmodell bei angetriebenen Vorderrädern. Die Verbrauchs- und Agilitätsvorteile schätzten die Suzuki-Techniker höher ein als den Traktionsnachteil - der sich auf trockener Fahrbahn sowieso in Grenzen hält.

Der Österreich-Preis für den ab Ende Juni 2018 erhältlichen Suzuki Swift Sport - inklusive aller Assistenten, Audio-System, Navigation, Rückfahrkamera und Zier-Elementen im Carbon-Design samt etwas tief platziertem Touchscreen - beträgt 21.990 Euro. Trotz einem Prozentpunkt mehr Umsatzsteuer und sieben Prozent Normverbrauchsabgabe (NoVA) liegt man damit lediglich um 590 Euro über dem Deutschland-Preis von 21.400 Euro.

Technische Daten Suzuki Swift Sport 1.4 Boosterjet

Fünftüriger Kleinwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimeter: 3.890/1.735/1.480/2.450, EU-Leergewicht: 1.045 kg, Zuladung: 400 kg, Gepäckraum: 265 bis 947 Liter, Tankinhalt: 37 Liter.
Motor: Vierzylinder-Turbo-Benziner, Hubraum: 1.373 ccm, Leistung: 103 kW/140 PS bei 5.500 U/min, max. Drehmoment: 230 Nm bei 2.500 bis 3.500 U/min, Kraftübertragung auf die Vorderräder mit Sechsgang-Schaltgetriebe, 0 bis 100 km/h: 8,1 s, Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h, Normverbrauch (NEFZ) kombiniert: 5,6 l/100 km Superbenzin, CO2-Ausstoß: 125 g/km, Abgasnorm: Euro-6d-Temp.
Österreich-Preis: 21.990 Euro (Deutschland: 21.400 Euro).

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Mehr Leistung, mehr Sicherheit, mehr sauber

Škoda Scala und Kamiq werden umfangreich aufgewertet

Skoda verpasst den Kompaktmodellen Scala und Kamiq neu gestaltete Front- und Heckschürzen, ein neues Interieurdesign inklusive Design Selections und neuen nachhaltigen Materialien. Dazu git es ein umfassendes Angebot an Assistenzsystemen.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

Der wahre Nachfolger des Megane

Das ist der neue Renault Symbioz

So futuristisch der Name klingen mag – mit dem Symbioz möchte man bei Renault vor allem klassische Kundschaften ansprechen. Nicht nur mit schlauem Raumkonzept, sondern auch allgemein verträglicher Motorisierung.

Lexus LBX – schon gefahren

Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

Ein Schritt zurück ist zwei voraus

Das ist der neue VW Golf

Pünktlich zum fünfzigjährigen Jubiläum überarbeitet Volkswagen die achte Generation des Golf. Nicht zu viel wurde verändert, dafür aber zahlreiche wichtige Details.