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Sparmobil

Wir bitten den frisch überarbeiteten Hyundai i20 als Sparmobil mit 84 PS starkem Saug-Benzinmotor und fünf manuellen Gängen zum Test.

Text: Tanja Pitzer; Fotos: Bernhard Reichel

Hyundai hat seinen Kleinwagen i20 auf den neuesten Stand gebracht, die Motoren optimiert, Automatik und neue Assistenzsysteme nachgeliefert sowie Optik und Farbpalette aufgefrischt. Der sportlicher aussehende, aber auch unpraktischere Dreitürer flog aus dem Programm.

Optisch muss man schon zweimal hinsehen, um die Änderungen zu erkennen. Der große mittlere Kühlergrill ist nun hexagonal geformt, ganz im Stile der aktuellen Designsprache, die schon den großen Bruder i30 prägt. Auch die seitlichen Lufteinlässe wurden prägnanter ausgeformt. Am Heck gibt es eine neue Schürze mit großen angedeuteten Lufteinlässen. Dafür wanderte das Kennzeichen in die Heckklappe, was die Rückenpartie kräftiger, die Hecklappe aber etwas überfüllt wirken lässt.

Auch im Innenraum hat sich auf den ersten Blick nicht viel geändert, und doch sind etwa neue Materialien im i20 eingezogen. Ergonomie und Verarbeitung sind tadellos, ebenso die Platzverhältnisse. Selbst auf langen Fahrten kann man es sich in beiden Reihen gemütlich machen und ohne Rückenschmerzen sein Ziel erreichen. Das sieht man auch im neuen 7-Zoll-Farbdisplay mit Android Auto oder Apple CarPlay, durch den der Kleine nicht nur mit Optik, sondern auch mit Infotainment überzeugt.

Unter der Motorhaube unseres Testwagens befindet sich ein 1,25 Liter großer Vierzylinder-Saugbenziner mit 5-Gang Schaltgetriebe. Aus diesem holt Hyundai 84 PS mit einem maximalen Drehmoment von 122 Nm, das eben mangels Turbo erst bei 4.000 Umdrehungen anliegt. Damit lässt sich von 0 auf 100 km/h in 12,8 Sekunden beschleunigen.

Sieht man sich diese Daten vor Fahrtantritt an, steigt man mit einer gewissen Skepsis bezüglich des Temperaments ein. Diese bestätigt sich dann gleich beim ersten Anfahren, denn gerade in den unteren Drehzahlen hat der Motor kaum Kraft und so gewöhnt man sich schnell einen etwas gemütlicheren Fahrstil an.

Doch die anfängliche Skepsis weicht schnell einer gewissen Fahrfreude, bedingt durch das wirklich gut abgestimmte Fahrwerk. Selbst bei hohen Geschwindigkeiten und in Kurvenlage fühlt man sich sicher und komfortabel aufgehoben. Dazu eine leichtgängige aber präzise Lenkung sowie Schaltung und schon ist die Wunschliste fast wieder komplett erfüllt.

Laut Werksangabe benötigt unser Benziner 5,5 Liter im Mix, überraschte aber im Test mit lediglich 5,0 Litern Verbrauch. Selbst ein Abstecher auf eine limit-freie deutsche Autobahn ergab nicht mehr als 6,0 Liter, obwohl dabei sogar die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h überboten wurde.

Mit einer Länge von knapp über vier Metern und 1,73 Metern Breite hat der i20 mit VW Polo, Seat Ibiza, Toyota Yaris, Peugeot 208, Renault Clio, Mazda2 und Ford Fiesta ziemlich viel Konkurrenz. Der Kofferraum lässt sich weiterhin mit umgeklappten Rücksitzen von 326 auf 1.042 Liter erweitern, der Wendekreis beträgt 10,2 Meter.

Die meisten Veränderungen haben die Koreaner bei der Sicherheitsausstattung vorgenommen. Hier wurde kräftig aufgerüstet. Das „SmartSense“ genannte Sicherheitspaket beinhaltet einen Spurhaltewarner mit aktiven Spurhalteassistenten, einen Kollisionswarner mit Notbremsfunktion, und einen Fernlichtassistenten. Außerdem überwacht ein Aufmerksamkeitsassistent die Konzentration des Fahrers.

Durch immer breitere C-Säulen und kleinere Fenster in der Heckklappe sind mittlerweile auch im Kleinwagensegment Rückfahrkameras ein durchaus sinnvolles Feature. Tagsüber ist auch jene des Hyundai i20 nützlich, bei Nacht liefert sie jedoch eher schlechte Bilder und so ist man über die kompakten Abmessungen und die im Vergleich sehr gute Übersicht dankbar.

Auch die Ausstattungspakete wurden überarbeitet: Sie heißen nun ganz simpel Level 1-5. Los geht es mit dem i20 bei Level 1 für 14.140 Euro mit 75 PS bzw. 15.490 Euro mit 84 PS. Außer elektrischen Fensterhebern vorne, einer manuellen Klimaanlage, Start-Stopp-Funktion, Berganfahrhilfe und einem kleinen Bordcomputer sind hier allerdings keine weitere Annehmlichkeiten vorhanden.

Auf Zentralverriegelung, Außentemperaturanzeige und Radio muss man auch noch bei Level 2 verzichten. Letzterer beinhaltet aber immerhin bereits ein 5-Zoll-Farbdisplay, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, USB-Anschluss und Bedienung über das Lenkrad.

Richtig interessant wird die Ausstattung mit dem getesteten Level 3 für 17.090 Euro (bei 84 PS). Hier gibt es bereits einen Spurwarnassistenten, Einparkhilfe hinten mit Rückfahrkamera, LED-Tagfahrlicht, Lichtsensor und Nebelscheinwerfer sowie ein Abbiegelicht. Zum verbesserten Radio zieht außerdem ein 7-Zoll-Farbdisplay mit Apple CarPlay/Android Auto mit Sprachsteuerung ein. Ein beheizbares Lenkrad, sowie Sitzheizung vorne und elektrische Fensterheber hinten darf man ebenso sein eigen nennen, wie einen Tempomaten.

Die vielen Sicherheitssysteme, die neu im 120 eingezogen sind, gibt es ab Level 4. Ebenfalls den Regensensor, Fernlichtassistenten, Keyless-System und LED Heckleuchten. In Level 5 kommen noch 16-Zoll-Alufelgen, Lederpolsterung und ein Panorama-Glasschiebedach dazu.

Plus
+ sehr niedriger Verbrauch
+ dynamisch-komfortables Fahrwerk
+ viele neue Assistenzsysteme
+ sehr gute Sitz- und Lenkradheizung

Minus
- wenig drehmomentstarker Motor
- Sprachsteuerung nur über Smartphone-Verbindung

Resümee
Nicht ohne Grund ist Hyundai mittlerweile selbstverständlich im Straßenverkehr geworden. Die Koreaner bauen solide, hübsche Autos und bieten dazu noch 5 Jahre Garantie. Beim Facelift des Hyundai i20 musste nicht viel geändert werden. Ein bisschen kosmetische Behandlung und vor allem deutlich mehr Assistenzsysteme, wenn man sie haben will. An den etwas kraftlosen Motor muss man sich erst gewöhnen, doch man wird dafür mit einem wirklich niedrigen Verbrauch belohnt.

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