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WRC Rallye Finnland: Nach Tag2 (SP10) Kalle Rovanperä verteidigte die Führung am Nachmittag
Toyota Gazoo Racing

Rovanperä trotzt dem Regen - Tänak crasht

Vier Fahrer in nur acht Sekunden: Die Rallye Finnland ist ein echter Krimi - Rovanperä führt - Tänak muss nach einem Crash Schadensbegrenzung betreiben

Kalle Rovanperä (Toyota) hat am Freitag bei der Rallye Finnland, neunter Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025, in einem engen Kampf mit mehreren Fahrern die Führung übernommen. Der zweifache Weltmeister zeigte trotz schwieriger Witterungsverhältnisse seine bislang stärkste Schotterleistung in dieser Saison. Währenddessen endete die jüngste Erfolgsserie von WM-Spitzenreiter Ott Tänak (Hyundai) jäh nach einem Unfall.

Nach einem wechselhaften Vormittag behauptete sich der Toyota-Pilot mit einer knappen Führung von 4,9 Sekunden vor Thierry Neuville im Hyundai. Rovanperä fuhr Bestzeiten auf den Prüfungen Saarikas 1 (15,78 Kilometer) und Myhinpää 1 (14,47 Kilometer), bei insgesamt trockenen Bedingungen. Die fünf Erstplatzierten lagen nach der morgendlichen Schleife nur 4,9 Sekunden auseinander.

Am Nachmittag sorgten Regenschauer für rutschige Verhältnisse. Rovanperä nutzte seine Stärken bei solchen Bedingungen und gewann die siebte Prüfung mit beeindruckender Leistung. Trotz eigener Aussagen, er sei "überall gewesen" und die Fahrt sei "beängstigend" gewesen, baute er seinen Vorsprung weiter aus. Auf der achten Wertungsprüfung teilte er sich die Bestzeit mit Hyundai-Fahrer Adrien Fourmaux.

Neuville am Nachmittag besser in Fahrt

"Es war alles andere als einfach, wirklich nicht mein Wohlfühlbereich, aber ich pushte einfach ziemlich hart", sagte Rovanperä am Abend. Auf den letzten beiden Prüfungen des Tages verlor er zwar 1,9 Sekunden, behauptete jedoch die Spitze.

Neuville zeigte eine solide Vorstellung und erlebte einen seiner besten Tage in Finnland, obwohl er mit den schnellen, trockenen Abschnitten haderte. "Am Nachmittag war das Fahren wichtiger als nur Vollgas zu geben, das hat mir mehr gefallen. Es war ein guter Nachmittag, auch wenn Kalle sehr schnell ist. Wir sind nicht weit weg", sagte der Belgier.

Fourmaux mischte den ganzen Tag über im Kampf um die Spitze mit. In trockenen Bedingungen war der Franzose sogar schneller als Neuville. Als der Regen kam, änderte sich jedoch das Kräfteverhältnis. Zur Halbzeit lag er noch direkt hinter Rovanperä, fiel aber am Abend mit 7,7 Sekunden Rückstand auf Platz drei zurück.

Toyota-Youngster überzeugen

Toyota-Pilot Takamoto Katsuta lag im direkten Zweikampf mit Fourmaux. Der Japaner sicherte sich auf der sechsten Prüfung seine 50. WRC-Bestzeit und rückte kurzzeitig auf Platz zwei vor. Eine wilde Szene in der folgenden Prüfung kostete ihn jedoch 2,4 Sekunden, wodurch er den Tag auf Rang vier, 0,4 Sekunden hinter Fourmaux, abschloss.

Sami Pajari (Toyota) präsentierte sich in starker Form und fuhr am Vormittag zwei Bestzeiten. Der junge Finne liegt zur Halbzeit der Rallye 15,7 Sekunden hinter der Spitze und damit weiterhin in Schlagdistanz.

Weniger rund lief der Tag für Sebastien Ogier (Toyota). Der achtfache Weltmeister sprach von einem "soliden" Freitag, wurde jedoch von besonders schlechten Wetterverhältnissen ausgebremst. Mit 8,4 Sekunden Vorsprung liegt er auf Platz sieben vor Teamkollege Elfyn Evans, der sich über das Wetter ärgerte und insgesamt 26 Sekunden Rückstand hat.

Tänak nach Crash mit Glück im Unglück

Die weiteren Plätze im Rally1-Feld belegen Martins Sesks, Josh McErlean, Gregoire Munster (alle M-Sport-Ford) sowie Tänak. Der WM-Führende hatte bereits durch seine Startposition einen Nachteil und erlitt auf der siebten Prüfung einen Unfall. Nach einem Bremsfehler rutschte er mit seinem Hyundai i20 N in einen Baum. Trotz eines 8g-Einschlags und Schäden am Kühlsystem konnte Tänak die Etappe beenden, verlor jedoch mehr als eine Minute und liegt nun 1:07,2 Minuten zurück.

"Der Einschlag war ziemlich heftig, wir haben das Kühlsystem beschädigt und der Lüfter ist ausgefallen. Es war schwierig, die Schleife zu beenden. Aber irgendwie haben wir es geschafft, den Motor zu kühlen und weiterzufahren", sagte Tänak.

In der WRC2-Kategorie verlief der Freitag ebenfalls turbulent. Oliver Solberg, der zuletzt in Estland in einem Rally1-Auto siegte, tat sich bei seinem Wechsel zurück in den GR Yaris Rally2 schwer. Ein verpasster Abzweig kostete ihn zehn Sekunden und mehrere Positionen. Später beendete ein Unfall auf WP 7 seinen Tag: "Ein Stein auf der Ideallinie hat uns aus der Spur gebracht und wir landeten im Graben. Sehr schade - wir wollten gerade wieder ins Gefühl kommen, aber so ist das eben", schrieb Solberg auf Social Media.

Roope Korhonen (Toyota) übernahm die Führung in der WRC2-Klasse mit 3,8 Sekunden Vorsprung auf Robert Virves (Skoda). Toyota-Teamchef und Rallye-Veteran Jari-Matti Latvala hatte zwischenzeitlich geführt, fiel aber nach dem Wetterumschwung auf Rang vier zurück.

Österreichs Bernhard Ettel ist nicht in Finnland - sein Pilot Fabio Schwarz lässt die Finnland-Rallye aus, bestreitet stattdessen die ADAC Mittelrhein Rallye. Schwarz/Ettel kehren bei der Rallye Zentraleuropa wieder in die WRC2 zurück.

Motorsport-Total.com

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