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Toyota Yaris 1,0 im Test

Die guten neuen Zeiten

Ein Auto frei von sämtlichen alternativen Antriebsvarianten? Gibt es noch! Die Basisversion des Toyota Yaris bietet aber weit mehr als nur ein Fahrerlebnis wie in den guten alten Zeiten, Verzicht muss nämlich dennoch keiner geübt werden.

Roland Scharf

Start-Stopp-Automatik, Hybrid, Mild-Hybrid, Elektro, Turboaufladung, alles schön und gut und wirklich faszinierend. Aber auch alles schön teuer und kompliziert, weswegen vor allem die Kleinwagenriege kaum mehr als Benziner und schon gar nicht mehr als Diesel zu haben ist, sondern bald nur mehr als Stromer. Eine Sache, die tatsächlich zum echten Problem heranwachsen kann.

Kleine Vielfalt
Wer nämlich viel unterwegs ist, muss damit zwangsläufig zu einem größeren (und teureren) Modell greifen, das es noch mit Verbrennungsmotor gibt, automatisch jedoch mehr CO2 ausstößt als ein kleineres und leichteres Vehikel. Aber was bleibt einem übrig. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel und da gehört der neue Toyota Yaris definitiv dazu, der es klammheimlich geschafft hat, sich vom hybriden Mauerblümchen zu einem Komplettanbieter zu mausern. Als GR ist er nämlich nicht nur eines der endgültigen Allradspaßgeräte, die es für Geld zu kaufen gibt. Als Hybrid bietet er zudem eine schlaue Alternative für Selbstzünderfreunde, wobei hier die Kosten natürlich für viele die Sache schon wieder uninteressant machen. Denen empfiehlt es sich, einmal ganz unten in der Preisliste lustzuwandeln. Dort findet man nämlich den Einsteiger mit drei Zylindern, einem Liter Hubraum und 72 PS für wohlfeile 16.990 Euro, satte 4.000 Euro weniger als der Bimotor-Kollege. Der eigentliche Clou daran: Dieser kleine Toyota ist einfach nur ein ganz normales Auto, was jetzt durchaus positiv gemeint ist. Der Benziner trifft auf ein manuelles Fünfgang-Getriebe und in Kombination sind die zwei dermaßen effektiv, dass es nicht einmal eines Start-Stopp-Systems bedarf, um die aktuellen Abgasnormen einzuhalten – Chapeau!

Für den Alltag mehr als ausreichend
Zum bevorzugten urbanen Einsatzgebiet des Yaris passt der leichte Antriebsstrang voll und ganz. Natürlich gibt es schnellere, grundsätzlich aber reicht die Performance allemal für die meisten Alltagssituationen, zumal man bei lediglich 173 Euro motorbezogener Versicherungssteuer (pro Jahr, wohlgemerkt!) über ein paar kleine Leistungsdefizite leicht hinwegblicken kann. Und wer nicht oft und gerne auf der Autobahn unterwegs ist, sollte mit der Power allemal sein Auskommen finden. Die Charakteristik des Primzahl-Zwergs ist solide auf Drehmoment ausgelegt, hohe Drehzahlen sind kaum vonnöten. Wichtiger ist es, stets im richtigen Bereich zu bleiben, also zwischen 2.000 und 4.000 U/min, dann schwimmt man auf einer konstanten Welle der Beschleunigung und kommt angenehm flüssig durch den Alltagsverkehr. Und so kann man maximal ankreiden, dass im Stopp-&-Schleich-Verkehr man immer zwischen den ersten beiden Fahrstufen hin- und herswitchen muss, weil hie wie da die Übersetzung nicht so recht passt.

Ein würdiges „Auto des Jahres 2021“
Der Rest ist so, wie man es von einem modernen Toyota nicht anders erwartet: Gute Ergonomie trifft auf saubere Verarbeitung, eine tadellose Sitzposition auf eine wunderbare Rundumsicht, eine angenehm direkte Lenkung auf ein sehr erwachsenes Fahrverhalten mit hoher Langstreckentauglichkeit. Kofferraum? Mit 286 Litern ausreichend groß und dank großer Heckklappenöffnung leicht zu beladen, sogar das Platzangebot ist für ein 3,9-Meter-Auto mehr als nur akzeptabel. Was spricht also gegen den Basis-Yaris? Für Pragmatiker gar nichts. Für Mehrfahrer ist der 1.500er mit 121 PS schon eine Option – statt 14,6 Sekunden auf 100 km/h stehen dann flotte neun Sekunden zu Buche und das bei niedrigerem Verbrauch –, allerdings könnte man die 1.000 Euro Aufpreis auch in das Driver-Assist-Paket investieren. Da gibt es neben schlüssellosem Zugang und Regensensor auch Sitz- und Lenkradheizung sowie Nebelscheinwerfer, was irgendwie gut zur höflich-adretten Philosophie des Yaris passt. Ein Navigationspaket für 660 Euro steht darüber hinaus ebenfalls zur Verfügung, wenngleich die Notwendigkeit – Apple CarPlay und Android Auto sei Dank – gar nicht wirklich gegeben ist; der Bildschirm ist standardmäßig an Bord. Den Titel „Auto des Jahres 2021“ trägt der Yaris jedenfalls nicht zu unrecht.

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