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Impulse von der Leitmesse

Die weltweit größte Ausstellung in den Düsseldorfer Messehallen sowie dem Außengelände spiegelte die aktuelle Situation der Reisemobil- und Zweirad-Branche: Im Spannungsfeld von erheblichen Preissteigerungen, steigenden Zinsen und Inflation werden kreative Ideen immer wichtiger, um von der weiteren Interesse an der Urlaubsform aktiv partizipieren zu können.

Bernhard Schoke

Um dies um zusetzen, besinnt man sich von Seiten der Hersteller der rollenden Domizile auf an sich bekannte Grundsätze: Nahezu bei allen Anbietern werden die Modell-Paletten intelligent gestrafft, das heißt, es werden nicht einfach die weniger nachgefragten Varianten aus dem Programm genommen, sondern zusammengeführt. Möglich macht dies die bekannte typische Vorgehensweise der Hersteller. Aus Modulen – beispielsweise den unterschiedlichen Sitzgruppen, Bettvarianten, Küchenblöcken und Bad-/Dusch-Kombinationen werden in dem zur Verfügung stehenden Raum so zusammengestellt, dass man damit möglich viele Kundenwünsche „unter einen Hut bringt“.
Was „auf dem Papier so einfach klingt, ist in der jeweiligen konstruktiven Praxis in der Regel mehr als nur eine große Herausforderung. Es eröffnet aber auch neue Chancen für neue Ansätze.

Pfiffige Lösungen

Ein prägnantes Beispiel ist die Hecksitzgruppe, nämlich dann, wenn das besonders kommunikative Qualität-Feature kombiniert wird, mit einem direkt darüber befindlichen Hub-Bett. So wird der vorhandene Raum quasi doppelt genutzt, anstelle der häufig zu findenden getrennten Anordnung. Vor allem dann, wenn diese Ausstattungs-Option auch über den Fahrer- und Beifahrer-Sitzen nochmals angeordnet ist, sodass wie bei der spanischen Marke Ilusion vier Top-Schlafplätze auf rund 6,5 Meter gesamter Fahrzeuglänge in qualitativen, mediteranem Chic einschließlich aller ansonsten Kunden-seitig erwarteten Ausstattungen geschickt umgesetzt werden kann.
Mehrfach-Nutzen ist auch das Stichwort für die Variante mit der längs in Fahrrichtung angeordneten Bettvariante, die tagsüber zum „Lesen und Lümmeln“ sowie für Kinder zum Spielen einlädt.
Darüber hinaus sind die Versionen mit Einzelbetten längs, dem Heck-Bett sowie dem „frei-stehenden Queensbett – jeweils meist mit darunter liegender großer Heckgarage zum Transport von Fahrrädern, Rollern und Sportgerät in den Programmen aller Hersteller präsent.
Trend dabei: Die kürzeren Varianten werden mehr nachgefragt. Waren die Hersteller bis vor kurzem noch bemüht mit vielen Tricks und Kniffen das Spannungsfeld von einem mehr an Fahrzeuglänge und dem vorgegebenen Führerschein-bedingtem Gewichtslimit von 3,5t einzuhalten, fokussiert man jetzt eher die nachhaltigeren Optionen.
Dazu gehören beispielsweise die Optionen auch in den Fahrzeugen mobil/von zu Hause arbeiten zu können.

Van-Office statt Home-Office

Mit der richtigen Ausgangs-Versionen wie den Modellen der französischen Marke Randger oder den passenden Varianten von Bürstner werden dann zusammen mit Partnern auf Händler-Seite wahre Eye-Catcher. Retro ist dafür das eindeutige Stichwort für jene Version, die optisch an d e n klassischen französischen Transporter der 50ziger und 60iger Jahre erinnert. Den Citroen H / HY oder auch TUB genannt, kann basierend auf Randger- oder Bürstner-Modellen bei Caravan Grebner mit dem prägnanten, einprägsamen typischen Wellblech-Design nachträglich ausgestattet werden. Aber nicht nur dass:
Er lässt sich auch mit den notwendigen Merkmalen aufrüsten, die ihn voll-umfänglich zu einem Büro-Fahrzeug machen.
Wer dies optisch weniger auffällig und quasi total modular sein Eigen nennen möchte, findet dies bei der CamperManufaktur.
Mit ausgesprochen pfiffigen Lösungen in ebenso praktischen Modulen in qualitativ hochwertiger Ausführung (statt zwei Scharnieren komplett „Klavierband“) statt können alle typischen Basisfahrzeuge – egal ob von der Stellantis-Gruppe (Citroen/Peugeot/Opel/Fiat) oder VW Crafter bzw. der baugleiche MAN TGE einschließlich dem Mercedes Sprinter - mit Steh-Höhe und allen Fahrzeuglängen für beinahe jeden denkbaren Anwendungsfall ohne großen Umbau-Aufwand perfekt ausgestattet werden.
Und dies auch in Kombination mit einem Büro-Bereich, sodass alle viele Freiberufler die für ihren individuellen Anwendungsfall passende Variante zusammenstellen können, um so mit einer wirklich soliden Basis wirklich mobil – in einem Van-Office statt in einem Home-Office arbeiten zu können. Und dies sogar nachträglich ohne exorbitanten Aufwand veränder-/ austauschbar, wenn sich gegebenenfalls die ehemaligen jeweiligen Ausgangs-Anforderungsprofile verschoben haben sollten.

Was ist sonst noch aufgefallen

Für den langjährigen Beobachter der Branche war auch deutlich, dass die Zeit der 15-Zoll Chassis-Varianten bei Neu-Fahrzeugen nahezu vorbei ist. Lediglich bei einigen Vans im absoluten Budget-Segment sind diese in Verbindung mit den dortigen Einstiegs-Motorisierungen gelegentlich noch anzutreffen. Hier hat die diesbezügliche Aufklärungsarbeit der letzten Jahren „Früchte getragen“, denn 16 Zoll ist Brachen-Standard, und bei individuell in meist in Klein-Serien aufgebauten Modellen sind 17 und 18 Zoll inzwischen häufig vertreten – letztere vielfach mit der leistungsstarken wie optisch prägnanten Borbet-Felge in Verbindung mit den breiten wie tragfähigen 255/55er Conti-Reifen.

Apropo Reifen

Hier agieren zwei Platzhirsche aufgrund ihrer Dominanz in der Erstausrüstung:
Michelin und Continental. Aber auch in der Nische tut sich was:
Beispielsweise kann Falken mit seinem leistungsstarken und optisch ebenso prägnantem Wildpeak bei jenen Reisemobil- und Van-Varianten punkten, die in den Jahren zuvor meist mit dem BFGoodrich AT oder MT-Pneu ausgestattet wurden.

Trend: Selbstausbau & Module

Ausgesprochen deutlich war auch das Interesse an Angeboten, Varianten und Möglichkeiten für handwerklich Versierte. Damit werden in der Regel „zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen kann man die Lieferzeiten-Problematik bei Neu-Fahrzeugen mit direkt verfügbaren jungen oder jung-gebliebenen Gebrauchten nachhaltig „umschiffen“; insbesondere dann, wenn man vor dem Aus-/Umbau die Rostschutzklinik „ranlässt“, die dem Zahn der Zeit oder Streusalz und Co ausmerzt. Zum anderen kann man so seinen individuellen persönlichen Reisemobil-Traum - gegebenenfalls auch in Verbindung mit dem Beruf - umsetzen. Mit allen für ein solches Projekt notwendigen Komponenten und Modulen, die man aus einer Hand ohne großen Zeit- und Recherche-Aufwand beispielsweise bei Frankana/Freiko in der gesamten Bandbreite qualitativ hochwertiger und nachhaltiger ruckzuck über den Fachhandel bestellen kann, um wesentlich schneller zu seinem Mobil zu kommen, als dies bei den nach wie vor häufig vorhandenen, aber abnehmenden Lieferzeiten der großen Herstellergruppen wie Hymer/Bürstner/LMC/Laika/Etrusco/Niesmann&Bischoff, Knaus/Weinsberg/Tabbert oder den französischen Gruppen wie Pilote/Frankia/Le Voyageur/Joa bzw. Rapido/Itineo/Fleurette und Trigano mit Eura/Forster/Benimar/RollerTeam/Chausson/Challenger/Mobilvetta oder Adria, Hobby und Dethleffs möglich ist.
So kann der nach wie vor anhaltende Trend nicht nur weiter „in der Breite“, sondern auch für neue und weitere potenzielle Zielgruppen ausgesprochen interessant wie nachhaltig umgesetzt werden, wie das breite Besucher-Interesse, nicht nur aus den Nachbarländern, sondern weltweit, nachdrücklich klar machte.

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