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Pirelli eröffnet VDC in Breuburg
Pirelli

Center für virtuelle Reifenentwicklung gilt als Meilenstein

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Mag. Severin Karl

Am 13. Dezember eröffnete Pirelli im hessischen Breuburg sein Virtual Development Center (VDC), in dem etwa 2.500 Person arbeiten werden. 250 Ingenieure in der Entwicklung sind darunter zu finden. Das VDC wird als Meilenstein betrachtet, immerhin sollen mit der virtuellen Erprobung etwa 30 Prozent an physischen Prototypen eingespart werden können. Zusätzlich wird weniger Zeit benötigt, auch hier spricht der Reifenhersteller von minus 30 Prozent an Entwicklungszeit.

Spart Zeit, spart Geld, bringt Nachhaltigkeit

Ein großes Ziel von Pirelli ist die CO2-neutrale Produktion bis zum Jahr 2023. Mit dem neuen, materialsparenden VDC sieht man sich dem Ziel bereits einen Schritt näher. Außerdem können im Vergleich mit bisherigen Methoden dank dem Fahrsimulator immer präzisere Ergebnisse erzielt werden. Vor allem, wenn es um spezifische Anforderungen von Automobilherstellern geht, sollen hier Wettbewerbsvorteile drin sein.

"In unserem VDC können wir Reifen für Automobile entwickeln, die es in der Realität noch gar nicht gibt, sondern die uns die Automobilhersteller als digitale Modelle zur Verfügung stellen", sagt Thomas Michel, Chief Technical Officer (CTO) bei Pirelli Deutschland. "Künstliche Intelligenz (KI) und neuronale Netze spielen eine wichtige Rolle bei dieser innovativen Reifenentwicklung. Denn sie beschleunigen die Entwicklung virtueller Reifenmodelle erheblich. Was früher Stunden oder gar Tage gedauert hat, ist heute oft in wenigen Sekunden erledigt. Es ist eine Art virtuelle Reifenfabrik."

Unterstützt alle Projektphasen

Die virtuellen Versionen aller Fahrzeugmodelle, die von den Automobilherstellern zur Verfügung gestellt werden, werden von den Ingenieuren in den Simulator eingegeben. Im Anschluss starten die Testfahrten mit den virtuellen Reifenmodellen, wobei genau nachvollzogen werden kann, wie das Fahrzeugverhalten durch Einflüsse der Lenkung, von Beschleunigung und beim Bremsen am virtuellen Fahrzeug beeinflusst wird bzw. werden sollte. "Das VDC inklusive des Simulators unterstützt alle virtuellen Projektphasen für die deutschen Automobilhersteller", unterstreicht Florian Waffenschmidt, Head of VDC Pirelli Deutschland.

Technologieoffenheit ist ebenso ein Thema im VDC: Es werden sowohl Reifenmodell für reine Verbrenner wie solche mit Elect-Technologie getestet. Letztere sind speziell für Elektroautos (BEV) bzw. Plug-in-Hybridautos (PHEV) vorgesehen. An ihrem Standort Breuburg unterstreichen die Italiener mit dem Virtual Development Center samt statischem Fahrsimulator ihre Rolle als Innovationsführer in der Reifenindustrie. Die Kombination aus Hightech-Simulation, künstlicher Intelligenz und Expertenwissen soll den Weg in eine neue Ära der Mobilität bereiten.

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