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Peugeot 308 SW im Test
Stefan Schmudermaier

Der Löwe fährt bis Dubrovnik

Mit der Einführung des Elektro im Sommer wird der Peugeot 308 freie Wahl bei den Antrieben bieten: Verbrenner, Plug-in oder vollelektrisch. Wir durften den Diesel auf seine Tugenden hin abklopfen.

Bernhard Katzinger

D ie Suche nach dem Alleinstellungsmerkmal ist bei Automobilen in den letzten Jahren nicht gerade leichter geworden, kann ich Ihnen sagen: Zu gleich, manche sagen: verwechselbar, sind die Produkte der Autoschmieden geworden – nicht zuletzt, weil sich die Autoschmieden selbst in die Synergien immer größerer Firmenverbünde flüchten.

Die inneren Werte
Diese Geschichte braucht man am Beispiel Peugeot nicht noch einmal nachzuerzählen, sie ist bekannt. Interessant sind allerdings die designerischen Würfe, mit denen die Franzosen sich um Eigenständigkeit innerhalb des stellantischen Synergieriesen bemühen, angeführt von dem tiefgesetzten Mini-Lenkrad, über dessen oberen Rand man die – nunmehr voll digitalen – Armaturen ins Auge fasst. Der spacige Arbeitsplatz – im Tester gab‘s sogar die Anzeigen mit 3D-Effekt – sorgt zugegeben für ein Wow beim ersten Einsteigen, und die Bedienung der vielen Funktionen ist zwischen all den Displays und Knopferln auch im Alltag nicht derart kompliziert, dass man sich ein Wochenendseminar dafür wünschte.
Hat man alles einmal eingestellt, entpuppt sich der Space-Kombi als deutlich mehr als bloß schicker Zierrat. Den stolzen Abmessungen nach klopft der lange Löwe bei der Mittelklasse an, und weder Passagiere noch Gepäck können sich über zuwenig Platz beschweren. Hier folgt normalerweise mein Exkurs, wieso um Himmels willen die Leute nicht einsehen wollen, dass Kombis besser sind als SUV, völlig unverständlich, ts, ts, ts. Ich beuge mich diesmal allerdings stoisch der normativen Kraft des Faktischen. Wer zum Kompaktkombi greift, weiß ohnehin warum.

Ene, mene, muh...
Über der Wahl des Antriebs könnte der Interessent allerdings ein Weilchen grübeln, bietet Peugeot den 308 doch mit allem an, was motorisch in Großserie verfügbar ist: Kleiner Dreizylinder-Benziner mit Handschaltung? Plug-in-Hybrid mit 60 Kilometern E-Reichweite? Diesel? Diesel?! Ja, alles kein Problem. Selbst eine rein batterieelektrische Variante ist bereits angekündigt und soll im Sommer bestellbar sein.
Hier Entscheidungshilfe zu bieten, ist schwierig, da hängt viel von individuellen Bedürfnissen und Glaubensbekenntnissen ab. Die Fahreindrücke im Tester waren – ungeachtet allfälliger Diesel-Scham – positiv, auch meine anfängliche Skepsis angesichts des nicht gerade bärenstarken Motors erwies sich als unangebracht. Der Vernunft-Brummer lässt der Reichweitenangst erwartungsgemäß keine Chance, selbst auf der ganz langen Strecke. Die bleibt zwar bei Test-Verbräuchen um die 8 Liter ein bissl kürzer als im Prospekt, trotzdem muss der Passagierkörper ordentlich zusammenzwicken, wenn bis Dubrovnik locker durchgefahren wird.

Technische Daten:
Peugeot 308 SW GT BlueHDi 130 EAT8
Hubraum | Zylinder
1.499 cm3 | 4
Leistung 130 PS (96 kW)
Drehmoment 300 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax 10,9 s | 207 km/h
Getriebe | Antrieb 8-Gang aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2 5,0 l D | 132 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 608–1.634 l | 550 kg
Basispreis | NoVA 41.220 € (inkl.) | 5 %

Das gefällt uns: Kombi mit Wow-Effekten
Das vermissen wir:Der Sommer kommt bestimmt
Die Alternativen: Skoda Octavia Combi, Suzuki Swace

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