
Chevrolet Aveo – schon gefahren | 28.02.2008
Der Weltenbürger
Nach knapp sechs Jahren Bauzeit wird aus dem Kalos der Aveo, der sich nun optisch der neuen Chevrolet-Linie anpasst. Motorline.cc konnte schon erste Eindrücke sammeln.
Stefan Gruber
Im Jahr 2002 noch als Daewoo auf die Welt gekommen, hat der Kalos für einen Verkaufsschub der Marke gesorgt, fast 50% der Verkäufe sind auf den Kalos entfallen. Nach fast sechs Jahren Bauzeit erhält der Kalos jetzt ein großes Facelift und eine der Chevrolet-Linie angepasste Optik.
Charakteristisch ist der große, horizontal geteilte Kühlergrill mit der in Wagenfarbe lackierten Querstrebe, auf der prominent das Markenlogo sitzt. Auch das restliche Design wurde stark aufgefrischt, der Innenraum ist sogar komplett neu gestaltet worden.
Die Motorenpalette des 3,92 Meter langen Chevys umfasst vorab drei Triebwerke. Die Basis bildet der 1,2 Liter Motor, der wahlweise mit 75 oder 84 PS zur Verfügung steht, als Top-Motorisierung kommt ein 1,4 Liter Motor mit 98 PS ins Programm, der auch mit einem Automatikgetriebe kombinierbar ist.
Durch eine neue Motorelektronik sollen die Verbrauchswerte um 10% verbessert worden sein, die 1,2 Liter Triebwerke sollen sich im Schnitt mit 5,4 Liter Benzin auf 100 Kilometer begnügen, der 1,4 Liter Motor mit 6,0 Liter.
Bei einer ersten Testfahrt konnten wir den Aveo näher unter die Lupe nehmen. Schon auf den ersten Blick gefällt das neue Design, welches nicht zu schlicht, aber auch nicht zu auffällig ist. Auch das neue Innenraumdesign wirkt sehr frisch und gefällt durch die gute Übersichtlichkeit und das gelungene Design.
Tadellos sind der Sitzkomfort und das Raumgefühl, der Aveo bietet auf allen Plätzen ausreichend Platz und verfügt über sehr bequeme Sitze. Das Kofferraumvolumen reicht von 220 bis 980 Liter und bewegt sich somit im Rahmen dieser Klasse.
Für unsere Testfahrt haben wir den Aveo mit 1,4 Liter Benzinmotor und 98 PS gewählt. Auf den ersten Blick scheint die Leistung für alle Einsatzgebiete mehr als ausreichend zu sein. In der Praxis zeigt sich aber sehr schnell, dass der Aveo ein Stadtauto ist. Lässt er sich in der Stadt noch recht spritzig bewegen, ohne dabei auch laut zu werden, so sieht es Überland ganz anders aus.
Die lange Getriebeübersetzung macht einen Überhohlvorgang zu einer zähen Angelegenheit, auch Bergpassagen sind nicht des Aveos Angelegenheit. Schon auf leichten Erhebungen auf der Autobahn fällt die Geschwindigkeit trotz Vollgas schnell von 130 km/h auf 110 km/h ab. Viel Schaltarbeit ist da angesagt und eine gnadenlose Ausreizung des Drehzahlbandes, was dann aber zu einem sehr hohen Geräuschniveau im Innenraum führt.
Weiterer negativer Nebeneffekt ist dann natürlich ein höherer Treibstoffverbrauch, die vom Werk angegebenen 6,0 Liter rücken in weite Ferne.
Mehr überzeugen kann da schon das Fahrverhalten, der Aveo lässt sich sehr spritzig bewegen und fühlt sich auch auf kurvenreichen Straßen sehr wohl. Die etwas indirekte Lenkung kann dann das Fahrvergnügen auch nicht mindern, das Fahrwerk ist ganz auf europäische Verhältnisse ausgelegt, der Aveo liegt auch im Grenzbereich gut auf der Straße.
Sein absolutes „Wohlfühlgebiet” ist aber eindeutig die Stadt, wo er mit den kompakten Abmessungen und dem komfortablen Innenraum voll punkten kann.
Erhältlich ist der Aveo ab April, die Preise sind noch nicht bekannt, der Startpreis wird sich aber um die 10.500,- Euro bewegen und sich recht nahe am Kalos halten.