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Jaguar XF - schon gefahren

Die coole Alternative

Der XF eröffnet nicht nur eine neue Design-Ära bei Jaguar, auch fahrdynamisch ist er top und kann es mit der deutschen Konkurrenz aufnehmen.

Hier finden Sie Fotos des Jaguar XF!

Limousinen wurden in den letzten Jahren im Hause Jaguar eher konservativ gezeichnet, Retro-Style stand auf der Tagesordnung. Damit ist nun aber Schluss, Jaguar-Chefdesigner Ian Callum hat mit seinem Team ein Auto auf die Räder gestellt, das ein neues Design-Kapitel eröffnet. Ein Gespräch mit Ian Callum finden Sie übrigens in der rechten Navigation!

Das Ziel liegt klar auf der Hand, auf die technischen Innovationen kann man die Käufer nur dann aufmerksam machen, wenn das Exterieur nicht schon leicht angestaubt wirkt. Und da wurde beim XF wirklich ganze Arbeit geleistet, wie sich Motorline.cc im Rahmen erster Testfahrten überzeugen konnte.

XF: Ein „cooler“ Jag

Das Design des XF mag zwar für Traditionalisten zu gewagt sein, gefällig ist es aber in jedem Fall. Und auch im Innenraum wurde kräftig aufgeräumt, die Coolness setzt Maßstäbe in der Klasse, BMW, Mercedes und Audi müssen sich jedenfalls in Acht nehmen.

Aluminium-Applikationen, die nicht nur aus billigem Plastik bestehen und Holz, das tatsächlich einst im Walde stand prägen das Bild. Die Zeiten, wo ein Jaguar üppigst mit Edelholz ausgekleidet war, sind aber vorbei. Dezent aber doch präsent, Callum hat einen gelungenen Mittelweg gefunden.

Völlig neu ist der Ansatz des Automatik-Wählhebels. Vergessen Sie alles bisherige, klassische Schalthebel sind Schnee von gestern. Im Jaguar XF gleitet ein „Drive-Selector“ genanntes Wählrad aus der Mittelkonsole, der gewünschte Fahrmodus des ausschließlich mit Automatik zu habenden Briten wird damit ausgewählt.

Die wuchtige Mittelkonsole lässt nicht nur Sportwagen-Feeling aufkommen, sondern bietet darüber hinaus üppigen Stauraum und zahlreiche Becherhalter – in den USA nach wie vor ein Kaufkriterium.

Die Bedienung der wichtigsten Features erfolgt direkt mittels einiger, weniger Tasten, alles andere ist im Multifunktions-Monitor untergebracht, der bereits aus dem XK bekannt ist. In Sachen Ausstattung nimmt Jaguar seinen Kunden die Qual der Wahl nahezu zur Gänze ab, bereits die Grundausstattung „Luxory“ umfasst Dinge wie Ledersitze, ein schlüsselloses Zugangssystem, Tempomat und weitere Annehmlichkeiten.

Aus dem Vollen schöpft, wer zum „Premium Luxory“ greift, da erfreuen dann noch größere Leichtmetallfelgen, Keyless-Start, Memoryfunktion für die elektrisch verstellbaren Sitze oder ein Premium-HiFi-System. Ob einem diese Dinge rund 5.000,- Euro wert sind, muss wohl jeder selbst entscheiden. Die Qualität der verwendeten Materialien und deren Verarbeitung ist jedenfalls über alle Zweifel erhaben, das Auto wirkt sehr solide und wie aus einem Guss.

Jaguar-Rekord: 500 Liter Kofferraum

Das Platzangebot ist für Fahrer und Beifahrer mehr als ausreichend, im Fond geht es nicht ganz so üppig zu, gerade bei der Kopffreiheit. Hier muss man der elegant geschwungenen Dachlinie Tribut zollen, doch das – so Ian Callum – nehme man bewusst in Kauf. Schließlich sind wohl eher selten vier Erwachsene im XF unterwegs – stimmt. Dafür – und das ist bei Jaguar alles andere als selbstverständlich – trumpft der XF mit einem sehr geräumigen Kofferraum auf, stolze 500 Liter können dort verstaut werden, ein Jaguar-Rekordwert.

Motorline.cc hatte die Möglichkeit, drei der vier Motorvarianten ausführlichen Testfahrten zu unterziehen, den Anfang macht die für Österreich wohl interessanteste Version, der 2,7 Liter V6 Diesel. Der aus S-Type und XJ bekannte, 207 PS starke Sechszylinder macht auch im neuen XF eine tadellose Figur, akustisch deutet übrigens rein gar nichts auf das Selbstzünder-Prinzip hin.

Die Fahrleistungen sind durchaus standesgemäß, besonders im Sport-Modus. 8,2 Sekunden bis Tempo 100 km/h sind durchaus in Ordnung, noch dazu mit einem Spritverbrauch von nur 7,5 Litern auf 100 Kilometer.

Diesel für die Vernunft, Supercharged für den Bauch

Im Achtzylinder-Benziner geht’s mit satten 298 PS natürlich flotter zur Sache, die Tachonadel trifft die 100 km/h Marke bereits nach 6,5 Sekunden, dafür muss man aber auch einen Spritverbrauch von 11,3 Litern in Kauf nehmen. Wem das immer noch nicht flott genug ist, der kann zum aufgeladenen V8 greifen.

Der Supercharged bringt es auf beeindruckende 416 PS, untermalt vom Fauchen des Kompressors ist man in nur 5,4 Sekunden bei Tempo 100 km/h angelangt. Der theoretische Spritverbrauch liegt bei 12,6 Liter, in der Praxis wird aber nur selten jemand damit über die Runden kommen.

Als vierte Motorisierung steht übrigens ein Dreiliter-Sechszylinder in der Preisliste, da das 238 PS starke Triebwerk den Diesel bei den Fahrleistungen nicht überflügeln kann und im Schnitt drei Liter mehr benötigt, wird das Aggregat aber ein Mauerblümchen-Dasein fristen.

Allen XF-Modellen gemeinsam ist ein agil abgestimmtes Fahrwerk, das aber auch über den Jaguar-typischen Komfort verfügt. Selten ließ sich jedenfalls eine Limousine aus dem Hause Jaguar dermaßen knackig durch kurvige Bergstraßen zirkeln wie der neue XF.

Serienmäßig sind alle Modelle übrigens mit Schaltwippen am Lenkrad ausgerüstet, die Gangwechsel erfolgen dabei blitzschnell, sogar noch schneller als beim XK. Und auch das ESP erlaubt einen mittleren, sportlichen Modus. Leichter Schlupf ist dabei erlaubt, wer's übertreibt, wird aber wieder durch das Stabilitäts-Programm wieder eingefangen.

Last but not least noch ein Blick auf die Preise: Der 2,7 Diesel sowie der 3.0 V6 sind ab 53.780,- Euro zu haben, das obere Ende der Preisliste stellt der 4,2 V8 Supercharged mit 90.900,- Euro dar, ausstattungsbereinigt können BMW und Co da nicht wirklich mithalten.

Unterm Strich muss man Jaguar zum neuen XF gratulieren. Auch wenn sich der ein oder andere Traditionalist von dem S-Type-Nachfolger abwendet, so wird das Auto mit Sicherheit neue Kundenschichten erobern, der XF ist eine echte Alternative zu den deutschen Nobelmarken.

Details zu Preisen und Technik finden Sie in der rechten Navigation!

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