AUTOWELT

Das Kleinwagen-Segment ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, ein Ende ist der derzeit noch nicht absehbar. Mit einem Marktanteil von elf Prozent gibt der VW Polo hier den Ton an, gefolgt vom Skoda Fabia (9,2 %) und dem Peugeot 207 (7,2 %). Das Auslaufmodell des Seat Ibiza kam 2007 auf lediglich 2,3 Prozent, in Spitzenzeiten lag der Spanier bei rund vier Prozent Marktanteil im Segment.

Nicht zuletzt aufgrund des attraktiven Preises konnte man im 1 Quartal 2008 auf 4,2 Prozent zulegen, mit ein Grund, warum das Auslaufmodell noch bis Ende des Jahres angeboten wird. Diese Zahlen möchte man auch mit dem neuen Modell erreichen, 3.100 Stück will man im Volljahr verkaufen.

Weltweit wurden bis dato übrigens nicht weniger als vier Millionen Ibiza verkauft, mit einem Anteil von 45 Prozent am Modellprogramm ist der Kleinwagen auch das wichtigste Modell der gesamten Palette.

Chefdesigner Luc Donckerwolke hat jedenfalls mit dem neuen Ibiza ein gefälliges Auto auf die Räder gestellt, das sich zum einen sehr harmonisch in die Modellpalette integriert, zum anderen aber doch eigenständig auftritt.

Der Werbespruch „Seat – Auto emocion“ hat also auch beim Ibiza seine Gültigkeit, Motorline.cc hatte bereits die Möglichkeit dem feurigen Flitzer auf den Zahn zu fühlen. Gleich auf den ersten Blick wird die Größe des Fahrzeugs deutlich, in seinem Segment übertrifft ihn niemand. Und dadurch wird er auch zur Alternative in der Golfklasse, Seat hofft, Käufer aus beiden Klassen für den neuen Ibiza zu begeistern.

Drei Benziner und drei Turbodiesel

Drei Benziner und drei Turbodiesel stehen zur Wahl, die Basis bildet ein 1,2 Liter mit 70 PS, darüber gibt es einen 1,4 Liter mit 85 und einen 1,6 Liter mit 105 PS. Die Selbstzünder starten mit dem 1,4 TDI und 80 PS, zwei 1,9 TDI mit 90 bzw. 105 PS komplettieren das Angebot.

Diese sind im neuen Ibiza akustisch präsent, wir waren unter anderem mit dem Top-Modell in Sport-Ausstattung unterwegs. Das 1,9 Liter Aggregat zeigte sich bei niedrigen Drehzahlen etwas überraschend nicht allzu spritzig, erst wer den Turbodiesel höher dreht, kommt auch in den Genuss der vollen Fahrleistung.

Unsere Empfehlung ist jedenfalls der 1,4 Liter Benziner, die Geräuschkulisse liegt deutlich unter den Diesel-Modellen, die Fahrleistungen reichen mit 85 PS im Alltag völlig aus. Besonders gelungen ist übrigens das Fahrwerk des auf der neuen VW-Kleinwagen-Plattform aufgebauten Ibiza. Man muss nicht zum Sportfahrwerk greifen, will man Fahrspaß, auch die Standard-Ausführung fühlt sich im kurvigen Geläuf sehr wohl.

Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue Ibiza übrigens um 50 Kilogramm leichter, keine schlechte Leistung, berücksichtigt man, dass der Spanier außen und vor allem innen merklich gewachsen ist. Groß geschrieben werden auch Zuverlässigkeit und Qualität, hier will man künftig an der Spitze des Segments mitmischen.

So wurde großer Wert auf eine verbesserte Haptik gelegt, in den besser ausgestatteten Modellen ist das auch gut gelungen. In den Basismodellen dominiert aber nach wie vor Hartplastik, wenngleich sehr gut verarbeitet. Der Kofferraum fasst zwischen 292 und - bei umgeklappten Rücksitzlehnen - 847 Liter, etwas störend ist die hohe Ladekante.

Drei Ausstattungs-Stufen

Drei Ausstattungs-Stufen buhlen um die Gunst der Kunden, mit prognostizierten 78 Prozent wid der Löwenanteil der Käufer zum Basismodell „Reference“ greifen, der Rest entscheidet sich für „Stylance“ oder „Sport“. Als besonderes Zuckel hat Seat ein Österreich-Paket aufgelegt, das ein Klimaanlage, ein CD/MP3-Radio mit sechs Lautsprechern und ein Multifunktions-Lenkrad beinhaltet. Mit einem Preis von 750,- Euro liegt man 50 Prozent unter den Einzelpreisen.

Das Basismodell zeigt sich komplett ausgestattet, ABS, vier Airbags, elektrische Fensterheber vorne, eine funkfernbedienbare Zentralvierriegelung und eine im Verhältnis 1/3 zu 2/3 umklappbare Rücksitzbank sind in allen Ibizas zu finden. Im „Stylance“ gibt’s darüber hinaus unter anderem elektrische Fensterheber im Fond, einen Bordcomputer, eine halbautomatische Klimaanlage, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht und Tempomat.

Das Topmodell „Sport“ verwöhnt vor allem optisch mit 16-Zoll Alufelgen sowie Lederlenkrad und Schaltknauf, natürlich dürfen auch Sportsitze und ein Sportfahrwerk nicht fehlen. Darüber hinaus gibt es noch etliche optionale Features wie Navi, Panorama-Glasdach oder Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht.

Schade: ESP in allen Modellen nur optional

Leider ebenso optional (knapp 500,- Euro) – und das für alle Modelle – ist das elektronische Stabilitäts-Programm ESP. Konzernschwester Skoda hat vorgemacht, dass es auch in den günstigen Segmenten anders geht, dort ist ESP mittlerweile in allen Modellen serienmäßig mit an Bord.

Die Preisliste des neuen Seat Ibiza beginnt beim 1,2 Liter Dreitürer – die bei Seat „Sportcoupé“ genannten Modelle folgen im Herbst - bei 11.990,- Euro, der Aufpreis für den 5-Türer beträgt 770,-Euro. Rechnet man noch die 750,- Euro des Österreich-Paketes hinzu, kommt man auf einen Preis von 13.510,- Euro für das komplett ausgestattete Einstiegsmodell, das auch zugleich das Volumensmodell sein wird.

Der Vorverkauf läuft übrigens ab sofort, die Markteinführung folgt dann am 11. Juni 2008. Einige Wochen später werden dann der stärkere Benziner und die beiden schwächeren Turbodiesel nachgereicht.

Wer sich schnell für einen Ibiza entscheidet, der wird übrigens belohnt, die ersten 1.000 Käufer bekommen beim Eintausch eines Gebrauchtwagens zusätzlich bis zu 500,- Euro Rabatt. Der Bonus für NOx und CO2 – alle Modelle unterschreiten die Grenzwerte – ist übrigens schon in den Preisen berücksichtigt.

Weitere Modell- und Getriebe-Varianten folgen

Die Modellpalette des Ibiza wird nach und nach komplettiert, sportliche FR- und Cupra-Modelle sind ebenso zu erwarten wie ein 7-Gang-DSG-Getriebe. Das bleibt allerdings zunächst dem starken Benziner vorenthalten, mehr als eine Handvoll Doppelkupplungsgetriebe-Ibizas wird man in Österreich daher nicht sehen.

Auch abseits des Ibiza läuft bei Seat eine große Modelloffensive, bis 2018 präsentiert man nicht weniger als 14 Modelle, zudem möchte man von derzeit 431.000 gebauten Autos jährlich auf 800.000 Einheiten in zehn Jahren wachsen.

Die Österreich-Preise des neuen Seat Ibiza:

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