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Oktoberfest

Das große bayerische Coupé ist nicht nur Technologieträger, sondern auch begehrenswert, schön und teuer, Motorline auf erster Ausfahrt.

Stefan.Schmudermaier@motorline.cc

Das 6er Coupé feierte 1976 seine Weltpremiere, die erste Serie wurde stolze 13 Jahre gebaut. Im Anschluss verzichtete man 14 Jahre auf ein großes Coupé, erst im Jahr 2003 wurde die 2. Generation vom Stapel gelassen.

Und die war – ebenso wie der damalige 7er – alles andere als unumstritten. Chris Bangle sorgte bei beiden Modellen mit ungewöhnlichen Kofferraumdeckeln für Stirnrunzeln, dieses Schicksal bleibt Nummer drei mit Sicherheit erspart.

Der neue 6er geht als klassische Schönheit durch, lange Motorhaube, muskulös, knackiger Hintern, das ist der Stoff aus dem GT-Träume sind. Denn genau genommen ist der 6er ein klassischer Grand Tourismo, allerdings hat BMW diesen Namen bereits beim 5er GranTurismo vergeben.

Die drei Motorvarianten – zwei Benziner und man staune, ein Diesel – haben allesamt genügend Schmalz für ausreichenden Vortrieb. Kein Wunder, hat doch bereits der „kleine“ 640i Sechszylinder 320 PS am Datenblatt stehen, beim Achtender 650i sind es gar 407 PS.

5,5 Liter auf 100 km?

Und der Diesel? Der braucht sich mit 313 PS beileibe nicht verstecken. Hier braucht übrigens niemand die Nase zu rümpfen, von wegen Diesel und Sportwagen. In nur 5,5 Sekunden beschleunigt der Selbstzünder den edlen Bayern auf Tempo 100 km/h und gönnt sich laut Werksangabe ebenso viele Liter auf 100 Kilometer, 5,5.

Freilich muss man in der Praxis den ein oder anderen Liter addieren, dennoch bleibt das Coupé sensationell sparsam.

Zum Vergleich: Der 640i erledigt den Sprint gleich schnell, schluckt aber knapp acht Liter, der 650i erledigt den Standardsprint in 4,9 Sekunden, bei einem Verbrauch von knapp elf Litern.

Selbst wenn der 6er-Klientel die hohen Spritpreise in Anbetracht des Fahrzeug-Preises ziemlich egal sein werden, fast jeden zweiten Tankstopp einzusparen ist auch kein schlechtes Argument, vor allem für Vielfahrer.

Mit dem „Fahrerlebnisschalter“ links neben den Wahlhebel der formidablen Achtgang-Automatik lässt sich der 6er auf die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse abstimmen. Von „Sport+“ für besonders agile Gangart über den Komfort-Modus bis hin zum neuen „Eco-Pro“-Modus reicht das Angebot.

Eco-Mode etwas deplatziert

Wobei der Eco-Mode in den unteren Baureihen vermutlich besser aufgehoben wäre wie im 6er Coupé. Schließlich kastriert das Spar-Setup den Motor und raubt ihm bewusst Kraft, um andererseits im Display darauf hinzuweisen, wieviel Extra-Kilometer man dank des Schongangs herausgeholt hat.

Deutlich spaßiger sind langgezogene Kurven, hier ist der 640d bei unserer Ausfahrt so richtig in seinem Element. Bei engeren Radien ist das hohe Gewicht von über 1.800 Kilogramm ebenso ein Handicap wie das schon fast zu hohe Drehmoment von 630 Nm, das permanent die elektronischen Helferlein auf den Plan ruft.

Trotz der Wankstabilisierung „Adaptive Drive“ und der Integral-Aktivlenkung. Keine Frage, man könnte den Sechser nicht zuletzt aufgrund der Gewichtsverteilung von nahezu 50:50 in jeder Kurve herzhaft quer bewegen, die Vernunft verbietet das aber, würde auch nicht zur Charakteristik des Oberbayern passen.

Bei 82.950 Euro geht's los

So wie der 6er leider auch nicht zu unserem Geldbörsel passt. 82.950 Euro gilt es für den 640i zu berappen, zwei Tausender mehr für den 640d. Happig wird’s dann beim 650i ab 104.850 Euro bzw. dem 650i xDrive für 111.300 Euro, der mit uneingeschränkter Wintertauglichkeit auftrumpft.

Und da ist noch lange nicht Schluss, 50 Prozent des Basispreises in Extras zu investieren, stellt kein Problem dar, vom Headup-Display über innovative LED-Scheinwerfer bis hin zur teuren B&O-Anlage reicht das Angebot, die Markteinführung erfolgt am 15. Oktober 2011.

Und wer sich mit dem Design und dem Preis anfreunden kann, aber etwas mehr Platz benötigt, der muss sich noch bis 2012 gedulden. Dann folgt nämlich das dritte 6er-Derivat neben Coupé und Cabrio, das viertürige Coupé. Und damit bläst BMW dann zum Angriff auf Mercedes CLS und Audi A7.

Ausstattung & Preise

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