AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Der Kleine wird erwachsen

Anfang Oktober rollt die 3. Generation des Toyota Yaris nach Österreich, Motorline.cc war auf erster Testfahrt mit dem japanischen Bestseller.

Stefan.Schmudermaier@motorline.cc

Seit mehr als zehn Jahren gehört der Yaris zu den wichtigsten Modellen von Toyota, die 3. Auflage soll demnach einmal mehr den Geschmacksnerv der europäischen Kleinwagenkäufer treffen.

Die Konkurrenz hat aber in den letzten Jahren nicht geschlafen, mit VW Polo, Ford Fiesta, Opel Corsa oder auch dem neuen Kia Rio bläst dem Yaris ein kalter Wind entgegen.

Rein optisch ist Nummer drei etwas dynamischer gezeichnet als sein Vorgänger, maßgeblich von der geringeren Fahrzeughöhe beeinflusst. Die Scheinwerfer blicken etwas seriöser drein, das Heckdesign geht in Richtung des größeren Auris.

Deutlich aufgewerteter Innenraum

Der größte Fortschritt zum Vorgänger ist ohne Frage im Innenraum zu verzeichnen. Die Abmessungen sind etwas gewachsen, vor allem ist es aber das Design, das den neuen vom alten Yaris unterscheidet. Besonders im direkten Vergleich schaut der 2. Yaris alt aus.

Wo früher riesige Hartplastikflächen den Gesamteindruck trübten, ist das Cockpit des Neuen nun wieder mehr gegliedert. Zudem wanderte der Tacho wieder dorthin zurück, wo er hingehört, hinters Lenkrad.

Zwar dominiert weiter Plastik das Geschehen, aber zumindest im Topmodell zieren Softtouch-Elemente den Bereich über dem Handschuhfach sowie in den vorderen Türen.

Deutlicher ist der Fortschritt bei den Sitzen zu sehen und vor allem zu spüren. Straffe und gut konturierte Vordersitze ermöglichen es, auch längere Fahrten ohne Verspannungen zu überstehen.

Das Platzangebot ist auch im Fond tadellos, einzig größere Personen stoßen dort an die Grenzen der Kopffreiheit.

Mehr Platz

Der Kofferraum ist gegenüber dem Vorgänger auf nun ansehnliche 286 Liter (768 Liter bei umgeklappten Rücksitzlehnen) gewachsen, die verschiebbare Rücksitzbank wurde allerdings gestrichen.

Tadellos ist das Geräuschniveau an Bord des Japaners, selbst Überland.

Das im Verso S erstmals vorgestellte Touchscreen-Display ist nun auch im neuen Yaris zu haben, wenngleich leider nur im Topmodell.

Die Schaltzentrale ermöglicht nicht nur Zugriff auf die Funktionen des Radios, sondern dient darüber hinaus der Verbindung mit dem Mobiltelefon via Bluetooth-Anbindung.

Dass man auf dem Touchscreen während der Fahrt SMS tippen kann, ist indes eher bedenklich als ein tolles Feature.

Touch & Go Navi

Wer rund 500 Euro investiert, bekommt ein vollwertiges Navigationssystem mit auf den Weg. Damit lassen sich dann voraussichtlich ab Jahresende 2011 auch Google-Funktionen für Sonderziele nutzen, möglich ist es auch, die Route zuhause am Computer mit Google Maps zu planen und via USB-Stick ins Auto zu übertragen.

Im Falle eines Unfalls werden die Insassen durch sieben Airbags geschützt. Um diesen erst gar nicht eintreten zu lassen, sorgt ebenfalls serienmäßig ein elektronisches Stabilitätsprogramm für Unterstützung des Fahrers.

Kommen wir zu den Motoren: Zwei Benziner und ein Turbodiesel stehen zur Wahl. Mehr als die Hälfte der Käufer soll laut Importeur Toyota Frey zum Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 69 PS greifen.

Innerstädtisch findet man damit sicher das Auslangen, Überland – das zeigt auch die Beschleunigung von 15,3 Sekunden auf Tempo 100 km/h – wird’s aber eher zäh.

Zwei Benziner, ein Turbodiesel

Die bessere Wahl ist hier sicher der zudem laufruhigere 1,33-Liter-Benziner mit 99 PS, der sich auch zu einer sportlicheren Gangart hinreißen lässt.

Für Vielfahrer könnte auch der 90 PS starke Turbodiesel interessant sein, der dank 205 Nm Drehmoment nicht nur sehr schaltfaul zu fahren ist, sondern sich zudem mit einem niedrigen Verbrauch von 3,9 Litern auszeichnet.

Start-/Stopp-Automatik gibt’s in absehbarer Zeit nur für den stärkeren Benziner und auch hier nur optional. 2012 soll eine Hybrid-Version des Yaris folgen.

Das Fahrverhalten des spürbar erwachseneren Japaners ist durchaus agil und knackig, was auch auf die etwas sportlichere Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung zurückzuführen ist.

Ein dickes Minus gibt’s für den großen Wendekreis, zumindest mit den auf unseren Testwagen befindlichen 16-Zöllern. Mit 14-Zoll-Rädern soll die Sache anders aussehen.

Drei Ausstattungs-Stufen, ab ca. 12.000 Euro

Interessantes Detail am Rande: Die Yaris-Modelle sind allesamt mit Trommelbremsen an der Hinterachse ausgerüstet, einzig wer das Style-Paket nimmt, bekommt auch Scheibenbremsen hinten.

Apropos Ausstattung: Toyota bietet den Yaris als „Start“, „Life“ und „Active“ an, die Erfahrung zeigt, dass die meisten Kunden zur höchsten Stufe greifen.

Mit fünf Jahren Garantie ist der in Frankreich gebaute Japaner im Mittelfeld zu finden, die finalen Preise stehen noch nicht fest.

Nach derzeitigem Stand bewegen sich diese aber in etwa auf dem Niveau des Vorgängers, womit es knapp unter 12.000 Euro losgehen wird. Der Verkaufsstart erfolgt am 1. Oktober 2011.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.

Der wahre Nachfolger des Megane

Das ist der neue Renault Symbioz

So futuristisch der Name klingen mag – mit dem Symbioz möchte man bei Renault vor allem klassische Kundschaften ansprechen. Nicht nur mit schlauem Raumkonzept, sondern auch allgemein verträglicher Motorisierung.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Wer einen neuen Golf braucht, sollte jetzt schnell sein. VW bietet den Rabbit samt All-inklusive Package für fünf Jahre ab € 399,– monatlich an – ganz ohne Anzahlung. Viel Zeit lassen sollte man sich aber nicht.

Ein Schritt zurück ist zwei voraus

Das ist der neue VW Golf

Pünktlich zum fünfzigjährigen Jubiläum überarbeitet Volkswagen die achte Generation des Golf. Nicht zu viel wurde verändert, dafür aber zahlreiche wichtige Details.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?